Was ist überhaupt das JPG (JPEG)-Format und welchem Zweck dient es?
Das JPEG-Bildformat mit seiner Dateierweiterung .jpeg bezeichnet digitale Bilddateien. Die Abkürzung steht für Joint Photographic Experts Group. Der Dateityp ist aufgrund seines hohen Qualitätsstandards und seiner geringen Größe, die das Herunterladen erleichtert, sehr beliebt. Er wurde1992 gem. der Norm ISO/IEC 10918-1 bzw. CCITT Recommendation T.81, die verschiedene Methoden der Bildkompression beschreibt, eingeführt. Die Bezeichnung „JPEG“ geht auf das Gremium Joint Photographic Experts Group zurück, das die JPEG-Norm entwickelt hat. JPEG-Dateien werden komprimiert, wodurch die Dateigröße gut handhabbar bleibt, jedoch wird dadurch die Bildauflösung verringert. Diese Form der Komprimierung nennt man verlustbehaftet, da sie mit einem einen Verlust an Dateiqualität einhergeht.
Unternehmen, die eng mit Fotografen zusammenarbeiten, können aus der JPEG-Technologie erhebliche Vorteile ziehen. Das liegt daran, dass die meisten Digitalkameras standardmäßig eine JPEG-Erweiterung verwenden. Wenn ein Fotograf eine Bildstrecke mit einem Unternehmen teilt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um eine große Anzahl verschiedener Bilddateien handelt. Mit dem Einsatz von JPEG verringert sich die potenzielle Notwendigkeit, bei Projekten eine Vielzahl an Bildern von Fotografen zu konvertieren.
[Casey Schmidt – Content Manager and DAM Industry Expert | Canto]
Das JPEG-Format ist bei Unternehmen aufgrund seiner geringen Dateigröße sehr beliebt, da sich der Aufbau einer Bilddatenbank bei gleichzeitiger Speicherplatzoptimierung schwierig gestaltet. Außerdem optimiert man durch die Verwendung von JPEG als einheitlichem Standard die Arbeitsabläufe. Die meisten Kunden schätzen das gängige und einfach zu handhabende Dateiformat. Wer einen zugänglichen Dateityp möchte, der zum Bearbeiten oder Öffnen keine umfangreichen Drittanbieterprogramme braucht, wird das Dateiformat ebenfalls mögen.
[Casey Schmidt – Content Manager and DAM Industry Expert | Canto]
Eines vorweg: die Technik hinter dieser Komprimierung ist sehr aufwendig und es gibt eine Vielzahl von Kompressionsverfahren, hinter denen hochkomplexe mathematische Prozesse stecken, so dass es mir an dieser Stelle nicht notwendig erscheint, diese ausführlich zu beschreiben. Wer dazu mehr wissen möchte, schaut einfach bei Wikipedia nach.
Praktischer Nutzen in der Sport- oder Reportagefotografie
Gerade Sportfotografen produzieren in kürzester Zeit eine Vielzahl an Bildern. Gleiches gilt im Genre der Reportage. Diese Bilder müssen schnell und zuverlässig über das mobile Datennetz vom Ort des Geschehens an Redaktionen versandt werden, die diese Bilder ebenso schnell weiterverarbeiten. Gerne nimmt man hierbei einen Datenverlust hinsichtlich der Bearbeitungsvielfalt und der Auflösung in Kauf, da es nicht darum geht, das Highlight-Foto des Jahres zu produzieren, sondern dem Leser bzw. Betrachter der Bilder im Zusammenhang mit dem vermittelten Text über kurz zurückliegende Ereignisse zu informieren. Im Print- oder Journalwesen spielt dann auch die Geringere Auflösung keine Rolle, da die Bilder nicht großformatig zum Einsatz kommen.
Der Fotograf verbindet sich dabei mit seiner Kamera via Bluetooth oder WLAN direkt mit dem Netzwerk der Redaktion oder mit seinem Computer. So kann er schnell eine große Menge Daten versenden, denn sie sind in aller Regel nur 30% so groß (oder besser klein), als das RAW-Format.
Der Hobby- bzw. Amateurfotograf hat in aller Regel aber nicht die Notwendigkeit, seine Daten schnell versenden zu müssen. Deswegen ist es alleine schon aus diesem Grund nicht zwingend erforderlich einen Datenverlust, der auf Kosten der Qualität und der Bearbeitungsvielfalt geht, in Kauf zu nehmen.
Was passiert in der Kamera?
Wie bereits erwähnt, werden die Bildinformationen grundsätzlich von nahezu jeder Kamera im RAW-Dateiformat verarbeitet. Wählst du nun zusätzlich das JPEG-Format aus, so werden diese Informationen bereits in der Kamera verarbeitet und das Bild intern weitestgehend optimiert. Die Ausgabe erfolgt dann im bereits verarbeiteten JPEG- wie auch im RAW-Dateiformat. Der Vorteil ist, dass du zum Einen deine Bilder gleich versenden kannst (manche Kameras bieten eine direkte Verbindung zu Instagram oder anderen Social Media Kanälen an) und zum Anderen später zu Hause an deinem PC die Bilder noch einmal umfassend bearbeiten bzw. entwickeln kannst.
FUJIFILM bietet als einziger Hersteller sogenannte Filmsimulationen an. Mit Hilfe derer werden in der Kamera Einstellungen vorgenommen, die den einen speziellen Look (z.B. den eines Kodachrome 64) nachempfinden. Fantastisch. Das hat also direkten Einfluss auf das JPEG. Auch konnte ich beobachten, dass ein RAW davon nicht unberührt bleibt, aber das lässt sich problemlos neutralisieren, so dass die RAW-Datei vollumfänglich jenseits des JPEG's bearbeitet werden kann. Ein wirklich großer, praktischer Nutzen.
Da andere Hersteller lediglich mit sogenannten Kreativprogrammen arbeiten, von deren Nutzung im Allgemeinen abzuraten ist, weil die Ergebnisse nicht wirklich überzeugen, bleibt die Nutzung des JPEG s als reines Fotografie-Format vorrangig FUJIFILM-Besitzern vorbehalten.
Die Unterschiede zwischen einem JPEG und einem RAW und vor allem, was man aus einem RAW-Format noch herausholen kann, beschreibt Rico Best in seinem Video hervorragend und es wird deutlich, welche Möglichkeiten, ein verloren geglaubtes, überbelichtetes Bild noch zu retten, mittels Lightroom, Luminar o.a., bestehen.
Speicherplatz
Ein häufiges Argument ist der Umgang mit dem Speicherplatz. Dazu verwendest du zweierlei Medien - zum Einen deine Speicherkarte in der Kamera, zum Anderen das Speichermedium deines PC (oder MAC). Speicherkarten sind heute - auch in der Größe 128 GB) durchaus erschwinglich. Günstige Karten gibt es ab 30 Euro, solche mit hoher Lese- und Schreibgeschwindigkeit ab 70-80 Euro. Drei Kameras = 4-5 Speicherkarten. Das sollte im Normalfall mehr als ausreichen, da du ja nicht jeden Tag mit drei Kameras gleichzeitig unterwegs bist. Und auf eine 128 GB-Karte passen ca. 4.500 Bilder im RAW- wie auch im JPEG-Format gleichzeitig. Ich persönlich habe noch niemals eine Karte wirklich randvoll gemacht - noch nicht einmal bei einer Hochzeit.
Deine Einstellungen
Wenn du dir 100%ig sicher bist, dass du deine Bilder sowieso einer Bearbeitung unterziehst, dann stelle deine Kamera in den RAW-Modus. Arbeitest du gerne mit Filmsimulationen wie bei FUJIFILM-Kameras (ich habe die X100F, die X-E4 sowie die X-T30 im Einsatz), dann wähle beides - RAW und JPEG. Sitzt alles, das Motiv passt, der Bildausschnitt und die Belichtung sind stimmig, dann besteht kein Grund, zusätzlich Zeit für die Nachbearbeitung aufzuwenden. So sollte Fotografie eigentlich sein und genauso macht JPEG-Fotografie auch Spaß. Auch sonst empfehle ich dir, beide Modi zu verwenden. Die Dateien, die du nicht mehr brauchst, löscht du einfach auf deinem PC. Ich lagere grundsätzlich alle RAW-Dateien in einen Ordner meiner Dropbox aus. So stehen sie mir jederzeit zur Verfügung und ich kann mich nach ein paar Monaten oder Jahren für eine anderes Preset entscheiden, denn die Bearbeitungsmöglichkeiten eines JPEG's sind schon deutlich reduziert (8-Bit bei JPEG gegenüber 12-Bit beim RAW Farbtiefe).
Tipp
Stellst du deine Bilder auf Online-Plattformen zur Verfügung oder bietest sie einem Kunden zum Kauf bzw. im Rahmen eines Auftrages an, dann gebe niemals deine unbearbeiteten RAW-Dateien aus der Hand. Zum Handwerk eines Fotografen gehört nicht nur das Fotografieren selbst, sondern auch die "Entwicklung" eines Bildes. Niemand wäre jemals auf die Idee gekommen, einen Rolle nicht entwickeltem Negativfilm aus analogen Zeiten, einem Kunden zu überlassen. Mach das nicht. Jedes Foto ist DEINE Visitenkarte. Unbearbeitete und nicht entwickelte Bilder sehen selten wirklich richtig gut aus ;-).
Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in das Dunkel deiner Überlegungen, für welche Modi du dich entscheiden sollst, bringen.
©Jürgen Pagel
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