Trau Dich

Jürgen Pagel

Trau Dich - auch mal mit hoher ISO zu fotografieren

Fujifilm X-T4, 56 mm, f/5.6, ISO 160

Warum?

  1. Moderne Kameras können in aller Regel auch mit höheren ISO-Werten gut umgehen.
  2. In manchen Situationen ist es besser, ein Bild mit ISO-Rauschen zu haben, als gar keines.
  3. In der Nachbearbeitung lässt sich mit gängigen Bildbearbeitungsprogramme wie Capture One, Lightroom u.a. das Rauschen derart entfernen, ohne das ein Bild matschig wirkt. Dem sind natürlich Grenzen gesetzt. Aber meistens funktioniert das mit ISO-Werten bis 6.400 gut.
  4. Mit höherer ISO lassen sich Belichtungszeiten erreichen, die sicher frei von Handshaking sind.
  5. Ein dezentes Rauschen kommt einem Filmkorn recht nah und erzeugt bei manchen Fotografien einen interessanten Look.

Wenn Kritik am Rauschen kommt, dann meist in einer 200-300%igen Vergrößerung. Auf normale Sichtdistanz ist das definitiv nicht festzustellen. Wenn Du also auf max. DIN A4 ausdrucken möchtest, musst Du Dir um die ISO-Werte keine allzu großen Gedanken machen.

Fujifilm X-T4, 56mm, f/2.8, ISO 3200

Auf Bilder in Instagram oder Facebook fällt im Grunde niemand eine ISO von 6.400 wirklich auf. Viel entscheidender sind m.E. der Bild-Look, der Ausdruck und ggf. die Komposition. Für eine Ausstellung reicht es allemal ;-).


Fazit

Verwende doch auch mal die ISO-Automatik - verbunden mit einer Begrenzung der Verschlusszeit. Beispielsweise mit mindestens einer 1/200 und einer ISO von bis zu 3.200. Das lässt Dir Zeit, Deine Komposition zu finden und Du musst nicht ständig an der ISO fummeln - mit dem Risiko, dass Du zwar ein rauscharmes oder rauschfreies Bild, dafür ein verwackelt unscharfes Foto bekommst.


P.S.: Der Knaller war kürzlich übrigens jemand, der stets mit ISO 100 fotografiert - koste es, was es wolle und anschließend in der Bildbearbeitung ein Filmkorn hinzugefügt hat, weil das so einen tollen Retro-Charme macht ;-).


© Jürgen Pagel 2021 LICHTWERK.DESIGN

Neunzehn58 Photographie

Weihnachtsmann am Computer
von Jürgen Pagel 22. Dezember 2024
Weihnachten - ein Fest der Liebe und der Freude - steht vor der Tür. Im Kreis der Familie und lieben Freunden und Bekannten trifft man sich bei traditionellen Gerichten, Kuchen, Kaffee und Plätzchen oder eben jeder, wie er mag, um ein paar schöne, geruhsame und besinnliche Tage zu verbringen.
Inflationäres Gedankengut, weniger werdende Geldstücke
von Jürgen Pagel 18. Dezember 2024
Inflationär wird gerade wieder – wie immer beginnend im Herbst und endend im Frühjahr – ein wahres Feuerwerk an Kreativitätstipps gezündet (kleines Wortspiel zum bevorstehenden Silvester). Ich will nicht sagen, dass mich das nervt, weil ich schließlich wegdrücken könnte. Aber irgendwie bleibt man daran hängen, weil es einem – im Besonderen mir – gerade auch so geht, wie in diesen Tipps beschrieben. Wahrscheinlich sind sie genau deswegen so langweilig.
Jesu Abendmahl
von Jürgen Pagel 15. Dezember 2024
Meines Erachtens gehört die Bildbearbeitung oder besser Bildentwicklung zu der Fotografie, wie das Salz in der Suppe. Immer wieder höre und lese ich Sätze wie: „Meine Bilder sind ausschließlich OOC (Out of Cam)“, „eine Bildbearbeitung verfälscht den Inhalt“, „ich bearbeite meine Bilder nie“, „Bildbearbeitung liegt mir nicht“ und andere Arten von Ausreden, seine Bilder nicht einer Entwicklung zu unterziehen. Gerade wer in RAW fotografiert, kommt an einer Bildentwicklung nicht vorbei. Ob man will oder nicht.
Nachdenklichkeit. Zwei Gesichter, davon eines mit Maske. Selbstzweifel. Kritik
von Jürgen Pagel 12. Dezember 2024
Es ist geschafft. Die ersten Bilder „sind im Kasten“. Es wird Zeit zur Selbstkritik. Tatsächlich ist es einfacher, fremde Bilder zu analysieren und zu kritisieren, als die eigenen fotografischen Werke einer solchen Prüfung zu unterziehen. Trotzdem ist es sinnvoll, sich die Zeit zu nehmen und sich unabhängig von einzelnen Shootings oder projektbezogenen Auswahlverfahren mit seinen eigenen Bildern zu beschäftigen. Gehe dabei einen Schritt zurück, suche den Abstand und versuche dich an einer möglichst rationalen Analyse.
Trauriger Mann in der einsamen Stadt
von Jürgen Pagel 9. Dezember 2024
Glaubenssätze sind Überzeugungen oder Annahmen, die Menschen über sich selbst, andere oder die Welt haben. Sie sind tief verwurzelt und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Handeln. Glaubenssätze können positiv oder negativ sein und durch Erfahrungen, Erziehung, Kultur und andere Faktoren geprägt werden. (aus Vercoulen, Positive und negative Glaubenssätze, ISBN 4019172101398 © 2023 Beltz Verlag, Weinheim Basel)
Alte Kamera und modernes Notebook - kein Widerspruch
von Jürgen Pagel 9. Dezember 2024
Im Teil 7 der Beitragsserie geht es um die Speicherformate- und Medien.
Junges Mädchen mit Kamera
von Jürgen Pagel 5. Dezember 2024
Das Belichtungsdreieck ist wohl eine der wichtigsten Regeln zum Grundverständnis der Fotografie und zeigt die Zusammenhänge zwischen Blende, Belichtungszeit und ISO . Wird einer dieser drei Werte verändert, muss eine Anpassung über die verbleibenden zwei Werte erfolgen.
Kamera-Equipment
von Jürgen Pagel 4. Dezember 2024
In diesem Teil dreht sich alles um das Equipment - das Teuerste. Ich glaube tatsächlich, dass viele (Hobby-)Fotografen für ihr Equipment mehr ausgeben, als für die Kamera selbst.
Überblick verschiedener Kamerahersteller
von Jürgen Pagel 3. Dezember 2024
Prognosen sind und bleiben ein schwieriges Thema. Die Kameraindustrie ist wie kaum eine Zweite von vielen Faktoren abhängig. Fujifilm hat nach wie vor große Schwierigkeiten, die X100VI – obwohl schon seit Februar 2024 auf dem Markt – zu liefern. In kaum irgendeinem Store sind die Modelle direkt verfügbar. Gleiches gilt für die X-S20. Auch andere Kamerahersteller leider unter der noch immer andauernden Chip-Krise und unter weltweit erschwerten Lieferbedingungen. Das wird auch in absehbarer Zeit kaum besser werden. An Spekulationen über die Absicht, Modelle bewusst zurückzuhalten, um die Begehrlichkeit zu steigern, mag ich mich nicht beteiligen. Schließlich ist es für jeden Hersteller von großem Vorteil, seine „neuen“ Modelle schnellstmöglich auszuliefern, denn nur damit lässt sich Geld verdienen.
Thema Objektive Teil einer Beitragsserie
von Jürgen Pagel 2. Dezember 2024
Die Hersteller machen uns das Leben wirklich schwer. Bezeichnungen wie 18-300mm F/3.5-6.3 Di III – A VC VXD gehen nicht gerade leicht über die Lippen und sind für den Laien böhmische Dörfer. Dabei ist das relativ einfach. 18-300mm steht für den Brennweitenbereich. F/3.5-6.3 steht für den Blendenbereich. Offenblende 3.5 gibt es nur bei 18 bis ca. 25mm. Danach wird die Blende sukzessive geschlossen. Di III steht für die Verwendung an bestimmten Mounts. VC bedeutet Vibrationskompensiert (also intern stabilisiert). VXD steht für Voice-coil eXtreme-torque Drive.
Weitere Beiträge
Share by: