Foto: Emma Bauso Pexels
Foto: Rocsana Nicoleta-Gurza Pexels
Hintergrund
So eine Hochzeit ist ja im Grunde etwas sehr Schönes. Selten spontan, meist von langer Hand mit viel Aufwand vorbereitet, kann das zu einem der schönsten Tage Ihres Lebens werden. Dabei dürfte es keine Rolle spielen, ob Sie sich auf Grund einer bevorstehenden Niederkunft eines neuen Erdenbürgers oder auf Basis reiflicher Überlegungen für eine gemeinsame Zukunft entscheiden. Es ist auch unerheblich, ob Sie eine kirchliche Trauung oder nicht beabsichtigen. Der Aufwand, das Glück und die Freude dürften annähernd die Gleichen bleiben.
Vor- und Nachteile Ihrer Entscheidung, wen Sie mit der Erstellung Ihrer Bilder beauftragen
Wie nahezu bei allen Entscheidungen des Lebens ist auch die des Fotografen mit Vor- und Nachteilen behaftet.
Ein Nachteil des Fotografen: Nichts ist umsonst, schon mal gar nicht kostenlos. So ein Fotograf schlägt mit 2.500 bis 3.500 Euro für einen Tageseinsatz inkl. Umsatzstuer, Vorbereitung, Nachbereitung, An- und Abfahrt zu Buche. Dabei ist dieser Satz für 12-16 Stunden Arbeit – und das ist Arbeit – keineswegs übertrieben, sondern in Anbetracht der zu leistenden Abgaben, der Ausgaben und der vorangegangenen Investitionen sogar fair den Kunden gegenüber. Selbstverständlich werden Sie immer irgendjemanden finden, der es billiger macht – aber selten besser. Denn das Gesetz des Marktes verbietet es, für gute bis sehr gute Arbeit, wenig Geld zu verlangen.
Punkt. Weitere Nachteile gibt es nicht!
Dagegen liegen die Vorteile tatsächlich auf der Hand:
Sie geben etwas ab – nämlich an Jemanden, dessen Kompetenz die Fotografie ist.
Sie sagen, was Sie wollen und bekommen das, was Ihren Erwartungen entspricht.
Sie kümmern sich um nichts. Außer um das, weswegen Sie heiraten – Ihre künftige Partnerin bzw. Ihren Partner.
Sie erhalten für „ein bisschen Geld“ tolle Bilder eines grandiosen und so in dieser Form nicht mehr wiederkehrenden Momentes. Und ja, das ist kein „Schnäppchen“, aber „von“ „bis“ erlaubt viele Varianten.
Ihre Bilder bekommen ein schönes Bokeh (weichen Hintergrund). Die Schärfentiefe liegt da, wo sie liegen soll. Die Farben sind so, wie Sie das wollen bzw. wie Ihr Fotograf es Ihnen empfiehlt.
Sie haben IHREN eigenen Fotografen, der nichts anderes macht, außer Fotografieren (und vielleicht zwischendurch etwas trinkt und eine Kleinigkeit isst – sorry, das muss sein). Er fotografiert die Braut, den Bräutigam, die Hochzeitsgäste – eben alles, was herumtanzt, springt und lacht und vielleicht auch ein bisschen weint. Grandios.
Ganz ehrlich, wenn es daran scheitert, hat Ihre Planung tatsächlich ein paar gravierende Lücken aufzuweisen, die Sie hinterher bereuen werden. Denn das sind die Nachteile der Handyfotografie oder die eines Gastes, der nebenbei ein paar Bilder machen soll.
Foto: Pexels Pixabay
Der Gast, der Freund, die Freundin sagen Ihnen zwar, dass Sie das gerne machen. Aber sie tun es nicht wirklich. Denn sie sind ja Gast. Sie wollen feiern, Spaß haben, teilhaben und nicht 1.000 Bilder machen.
Sie haben in der Regel keine oder wenig Ahnung von der Fotografie. Sie kennen keine Gestaltungsregeln, keinen goldenen Schnitt, keine Drittelregel. Sie kennen meist auch nicht den Unterschied zwischen offener und geschlossener Blende.
Und schon mal gar nicht den professionellen Umgang mit dem Blitz, denn spätestens am Abend ist Schluss mit „Avaiable Light“.
Sie werden zwischendurch Gespräche führen und entscheidende Momente verpassen.
Sie werden gegen Abend einfach keine Lust mehr haben, ständig draufzuhalten und werden Ihren Hochzeitstanz (sofern Sie darauf wert legen) nicht festhalten können.
Ich persönlich würde dieses Risiko nicht eingehen wollen und würde das meinem besten Freund oder meiner besten Freundin auch nicht zumuten wollen. Zumal sich die Begeisterung bei der Betrachtung der Bilder nach den Ausdruck im nächsten Drogeriemarkt ziemlich in Grenzen halten dürfte. Dabei kann die Person gar nichts dafür. Sie hat ihr Bestes gegeben. Aber das war eben nicht gut genug. Es gibt nicht ohne Grund einen wesentlichen Unterschied zwischen Knipsen und Fotografieren.
Wie schaut so ein Tag mit einem Fotografen aus?
Wie er bei anderen Kollegen und Kolleginnen ausschaut, weiß ich (nicht). Ich kann Ihnen jedoch verraten, wie das mit mir ausschaut.
Das beginnt Morgens mit dem gemeinsamen Frühstück.
Weiter geht es mit dem Schminken (in der Fotografie als Retusche bekannt).
Es folgt das Ankleiden (keine Sorge, in den Momenten, in denen Sie in Unterwäsche bekleidet vor dem Spiegel stehen, ziehe ich mich diskret zurück).
Die erste Nervosität ist fotografisch echt eine Schau.
Als nächstes steht die Fahrt zum Standesamt an. Oder eben die zur kirchlichen Trauung in der Kirche.
Das Betreten der Kirche, der Gang zum Altar. Hierbei gibt es je nach Kirche und Pfarrer Vorgaben, an die ich mich zu halten habe. Geblitzt wird in der Regel nicht. Das stört. Ebenso wird mit lautlosem Verschluss fotografiert, damit kein Verschlussgeklacke die Zeremonie stört.
Der „Ausmarsch“ aus der Kirche – mit Blümchen werfen, Spalierstehen oder was auch immer.
Und dann … ach was. Lassen Sie uns das alles besprechen.
Foto: Terje Sollie Pexels
Und nur, damit Sie einen kleinen Einblick von der Arbeit eines Fotografen bekommen:
Besuch der Location, Probeshooting zur gleichen Uhrzeit, zu der die Hochzeit geplant ist.
Besichtigung des Wohnortes mit seinen bisweilen sehr besonderen Gegebenheiten.
Gespräch mit dem Pfarrer/ dem Standesbeamten, was erlaubt ist und was nicht.
Zeitliche Absprache mit den Offiziellen.
Vorbereitung der Ausrüstung inkl. zwei Kameras, besser drei (falls mal eine ihren Dienst versagen sollte), jede Menge Ersatzakkus und Batterien.
Absprachen mit dem Brautpaar bezüglich Abläufe und dem Timing.
Besichtigung der Nachmittags- und Abend-Locations.
Planung der Brautentführung – falls Ihr Freundeskreis so etwas plant, erfahren Sie von mir nichts.
Im Anschluss Sichtung der Bilder – meist über 1.000 Stück.
Sortieren und schlechte Bilder löschen.
Bearbeitung der verbleibenden Bilder – meist immer noch ca. 500 Stück.
Speichern in der Cloud oder auf CD-Rom.
Erstellen einer Slide-Show oder eines YouTube-Videos (wenn gewünscht).
Besprechen der Bilder mit Ihnen.
Veröffentlichung bzw. Versenden des Links zum Download.
Sind Sie jetzt immer noch der Meinung, dass der Preis zu hoch ist? Wenn ja, dann kommen wir nicht zusammen. Ich fände das schade. Aber es macht mir nichts aus. Weil ich weiß, dass Ihnen etwas Grandioses entgeht.
Wenn nein, dann haben Sie den ersten Schritt in Richtung einer gelungenen Veranstaltung getan. Meine besten Glückwünsche dazu.
Lassen Sie uns miteinander kommunizieren per Telefon, WhatsApp oder/ und per E-Mail. „Löchern“ Sie mich mit Ihren Fragen, Ideen und Vorschlägen. Alles, was irgendwie machbar ist und nicht einen Straftatsbestand gem. StGB (Strafgesetzbuch) erfüllt, soll auch gemacht werden. Versprochen.
Ich bin überzeugt, Ihnen mit diesen ausführlichen Zeilen geholfen zu haben und freue mich auf Ihre Nachricht!
Beste Grüße für die weitere Zukunft – gemeinsam mit Ihrem Partner und Ihrer Partnerin.
Herzlichst Ihr Jürgen Pagel
© Jürgen Pagel 2022
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