Preise auf der Homepage

Jürgen Pagel

Solltest Du Deine Preise auf der Homepage veröffentlichen?

Kaum ein anderes Thema wird so kontrovers diskutiert, wie das der Preisveröffentlichung auf Homepages.
Die Meinungen gehen weit auseinander - von "Ja, unbedingt" bis zu "Nein, bloß nicht".

Lass' uns dieses Thema zunächst emotionslos und nüchtern angehen - am besten mit Pro's & Contra's.

Pro
  1. Du sparst Zeit. Ein Kunde möchte ein Wedding-Shooting bei Dir buchen. Du erklärst, was Du vorhast. Zeigst anhand von Beispielen, wie der Look aussehen könnte, erläuterst Deine Vorzüge, gehst auf den Kunden bzw. die Kundin ein, klärst die Location und anderes mehr. Dann kommt die alles entscheidende Frage nach dem Preis. Und zack ist der Kunde weg, weil das so überhaupt gar nicht in sein Budget passt. Das hättest Du einfacher haben können. Nämlich in dem Du gleich sagst, was es kostet. Dann hättest Du Dir die Zeit für Erklärungen evtl. sparen können.
  2. Du selektierst vor. Du hältst potentielle Kunden, die "billig" suchen davon ab, mit Dir Kontakt aufzunehmen. Du erhältst nur Kunden und Kundinnen, die zu Dir und zu Deiner Preisgestaltung passen.
  3. Offenheit und Transparenz. Potentielle Kunden, die Dich trotz (oder gerade wegen) Deiner Preise kontaktieren wissen bereits vor dem Gespräch, in welchem finanziellen Rahmen sich ihr Vorhaben bewegen wird.
  4. Ehrlichkeit. Du schämst Dich nicht für Deine Preise. Deine Preise sind kalkuliert und in Deinen Augen durchaus gerechtfertigt. Irgendwann musst Du sowieso mit dem Preis rausrücken. Ob Du das willst oder nicht.
  5. Idealfall. Im Idealfall ist der Kunde auf Grund der bereits auf Deiner Homepage erhaltenen Information in Bezug auf den Preis und die damit verbundene Leistung derart überzeugt, dass es im abschließenden Gespräch eigentlich nur noch um das "Wann" geht.

Contra
  1. Du schreckst potentielle Kunden ab. Ein Gespräch kommt gar nicht erst zustande.
  2. Du hast keine Möglichkeit, Dich und Deine Vorzüge in einem persönlichem Gespräch darzustellen, weil der potentielle Kunde auf Grund Deiner Preisgestaltung gar keinen Kontakt zu Dir aufnimmt.
  3. Du bist an die Preise gebunden, die Du veröffentlicht hast und nimmst Dir dadurch den Spielraum, spezielle Angebote zu offerieren, die den Preis für den Kunden senken könnten.
  4. Du musst sehr ausführlich auf die unterschiedlichen Möglichkeiten Deiner Angebote eingehen. Das wird schnell unübersichtlich und birgt die Gefahr, dass Schnäppchenjäger warten, bis Du ein vergünstigtes Angebot startest.

Wie nun damit umgehen? Nur sehr wenige Kunden wissen den Aufwand, den ein Berufsfotograf betreiben muss, um qualitativ hochwertige Bilder (oder/ und Videos) abzuliefern, zu schätzen. Im Allgemeinen besteht immer noch die Meinung, dass es genauso gut mit einem Handy funktionieren würde und Bildbearbeitung mit Presets locker und schnell von der Hand geht. Die Zeit, die in einer aufwendigen Nachbearbeitung steckt, wird gerne übersehen. Auch die Investitionen wie Equipment (Kameras, Beleuchtung, Stative, Objektive und anderes mehr), An- und Abfahrtszeiten und Kilometer werden im Allgemeinen vollkommen unterschätzt.
Letztendlich kann das dem Kunden auch vollkommen egal sein - für ihn zählt nur der abschließende Preis.

Fazit
Gerade deswegen mein Tipp: Veröffentliche Deine Preise. Es gibt keinen (guten) Grund, das nicht zu tun.

Definiere Deine Preise jedoch exakt. Es muss für den Kunden klar ersichtlich sein, für welche Leistung er welchen Preis bezahlen muss. So kostet ein Architekturshooting beispielsweise 132 Euro pro Stunde zzgl. An- und Abfahrt von 1,19 Euro pro gefahrenem Kilometer und die Kosten für abschließende Bildbearbeitung, die sich nach dem Aufwand und der abschließenden Qualität orientieren (das ist übrigens mein Preis - jeder andere kann und darf verlangen, was er will). Ich habe dazu beispielsweise mir dazu einen Preiskalkulator programmiert, der einen ungefähren Überblick über die Kosten liefert, die der Kunde erwarten darf.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Du bekommst zwar weniger Kunden, weil weniger Anrufe, weniger Nachfragen. Dafür aber melden sich nur diejenigen, die bereit sind, diesen Preis auch zu zahlen und dies dann tatsächlich auch tun.

Welche Preise angemessen sind, musst Du selbst anhand Deiner eigenen Kalkulation entscheiden. Jedenfalls sollte sich Dein Preis nicht an der Qualität Deiner Arbeit orientieren. Der Kunde darf und muss davon ausgehen, dass er für sein Geld stets die bestmögliche Leistung erwarten kann. Egal, was es kostet. Letzteres ist übrigens ein häufiges Missverständnis bei sogenannten Rabattaktionen, bei denen ein Produkt bewusst für einen begrenzten Zeitraum günstiger angeboten wird. Hier schleicht sich schnell beim Dienstleister der Gedanke ein, dass er für die Hälfte vom Preis, auch nur die Hälfte der Leistung erbringen muss. 
Das ist schlichtweg falsch und führt zu enttäuschten Kunden und auf Grund schlechter Bewertungen auch zwangsläufig zu unzufriedenen Dienstleistern.

Deswegen gilt als oberster Grundsatz: Gewähre keinen Rabatt, den Du vorher nicht einkalkuliert hast.

©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

Neunzehn58 Photographie

Fünf Fototipps, die dir helfen können, Langeweile
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In der banalen Fotografie geht es nicht um das Ergebnis. Hier ist der Prozess des Fotografierens entscheidend. Oder eher die Fähigkeit, seine Umgebung wahrzunehmen und in einfachen Sachen das Schöne zu finden. Oder ein nur darum, Hässliches zu fotografieren. Ob der Betrachter das auch interessant findet, liegt nicht in der Macht, aber auch nicht in der Absicht des Fotografen. Keineswegs ist es eine Ausrede für schlechte Bilder und es geht nicht darum, schlechte Bilder schön zu reden. Banale Fotografie ist vielmehr eine Schulung für die eigenen Augen und Sinne.
Frau mit Kamera auf Safari
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Du kennst das sicher. Jeder Fotograf und jede Fotografin kennt das - ein Tag der Lustlosigkeit. Am Wochenende Zahnschmerzen gehabt, das Knie schmerzt und der Rücken zwickt. Kein Bock zum Fotografieren. Eigentlich nicht weiter schlimm. Aber sich dem Hinzugeben ist mir zuwider. Also den Hund und die Kamera geschnappt und das 100mm f/1.5 von TTArtisan aufgeschraubt (M42 auf Adapter für den X-Mount) - also auf die Kamera, nicht auf den Hund. Das Wetter nicht so toll. Kalt, feucht und diesig, erst gegen Mittag kam die Sonne hervor.
Junge Frau mit einer Kompaktkamera in der Hand.
von Jürgen Pagel 1. November 2024
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Ein gutes Bild fängt Aufmerksamkeit und sticht aus der Masse hervor. Ein gutes Bild vermittelt einen Inhalt, der die Aufmerksamkeit hält. Ein gutes Bild löst Emotionen aus, hat eine ästhetische Qualität und entspricht weitestgehend grafischen Gestaltungsregeln. Ein gutes Foto muss nicht jedem gefallen. Es hat für diejenige Person, die es angefertigt hat, i.d.R. einen besonderen Wert. Allein dadurch wird es bereits zu einem „guten“ Foto. Ganz offensichtlich ist dies bei Urlaubsfotografien und Familienfotos so. Außenstehende sind bei der Betrachtung von Familienfotos oftmals genervt, während die „Fotografen“ selbst regelmäßig in Begeisterung fallen. Das Interesse ist – wie bei allen anderen Bildern auch – ausgesprochen subjektiv. Was dem einen gefällt, muss einem anderen überhaupt nicht gefallen. Das Interesse an den Motiven ist folglich subjektiv.
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