Es lohnt sich folglich immer, Zeit in die Planung und die Ausführung zu investieren, mit Struktur und Strategie an einen solchen Auftrag heranzugehen.
A. Google-Suche.
Die Kundin möchte einen See und Berge (zumindest eine hügelige Landschaft) und eine Sonnenuntergangsstimmung. Wo findet sich eine solche Location in meinem näheren Umfeld (+/- 50-80 Kilometer), die passen könnte und bei der die Sonne kurz vor dem Sonnenuntergang genau den Stand hat, den ich für solche Fotos benötige?
Hierbei hilft zum einen Google-Maps und die Kenntnis der Himmelsrichtungen. Zum anderen sind App’s wie Sun Surveyor gut geeignet, optimale Zeiten und Ausrichtungen festzulegen.
B.
Freunde und Bekannte.
Vielleicht kennt einer Deiner Freunde einen solchen Ort? Gibt es schon ähnliche Aufnahmen und wenn ja, wo wurden diese gemacht. Auch hier ist Google-Maps durchaus hilfreich, ebenso wie Google-Earth. Ist die Funktion der Fotofreigabe freigeschaltet, finden sich meist viele Beispielfotografien und Du kannst schauen, ob da etwas Passendes dabei ist.
Vorteil von A. und B. ist schlichtweg der, dass Du dazu das Haus nicht verlassen musst. Aber behalte den Aufwand für Deine Recherche stets im Auge. Es macht ergibt keinen Sinn, hierzu viele Stunden mit der Suche nach einer geeigneten Recherche zu verbringen. Deswegen im Vorfeld unbedingt das Budget der Kundin klären. Denn auch Recherche-Zeit ist Geld.
C.
Entscheide Dich für den richtigen Kunden.
Du wirst nicht jeden Kunden zufrieden stellen können und wer versucht, es allen recht zu machen, macht es am Ende niemanden recht.
Wenn Du als Fotograf einen Auftrag an einer Location annimmst, an der Du zuvor noch niemals warst und von Dir und die Aufnahmen unbedingt an diesem Tag, zu dieser Zeit und mit einer herausragenden Qualität entstehen müssen, weil das für den Kunden „kriegsentscheidend“ ist, dann überlege Dir sehr genau, ob Du diesem Anspruch gerecht werden kannst. Wenn DEIN Preis dafür den Rahmen des Budgets des Kunden sprengt und der hinterher aus allen Wolken fällt, hast Du trotz erstklassiger Arbeit sehr wahrscheinlich nichts gewonnen.
Du brauchts folglich den „idealen“ Kunden – das muss einfach für beide passen.
D. Du brauchst eine Ausrüstung, der Du vertraust.
Das muss nicht das Teuerste sein. Und eine Vollformat-Kamera benötigst Du dazu auch nicht – wenn Du mit Deiner APS-C-Kamera umgehen kannst. Und eine gute Ausrüstung muss nicht teuer sein. Klar, Aufnahmen aus der Vogelperspektive kannst Du nur mit einer Drohne machen (die Kamera hochzuwerfen und dabei ein gutes Foto zu machen wird ein Produkt des Zufalls bleiben). Aber auch mit der solltest Du vertraut sein. Kannst Du Deine Kamera mit geschlossenen Augen bedienen? Kennst Du jede Funktion und weißt, welche Funktionen Du auf welchen Knopf gelegt hast? Nein? Dann wird es höchste Zeit. Kennst Du die hyperfokale Distanz? Weißt Du, wie man sie errechnet oder hast die geeigneten Hilfsmittel dazu? Kennst Du den Sweet-Spot Deiner Objektive? All das und noch vieles mehr gehört der professionellen Fotografie dazu und wenn Du das alles weißt, dann kannst Du einen o.g. Auftrag auch annehmen. Alles andere bleibt sonst dem Zufall überlassen. Es kann zufällig gut, aber mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auch fürchterlich in die Hose gehen.
E. Halte alles schriftlich fest.
Jede Recherche, jedes Pre-Shooting, jedes Gespräch sind Bestandteil Deines Auftrages und werden schlussendlich dem Kunden in Rechnung gestellt. DAS ist professionell. Alles andere ist Mist. Getreu dem Motto „kein Problem, das bekommen wir hin“ ist nicht professionell und unterscheidet Dich von einer Vielzahl der Fotografen. Leider. Es wird viel gesprochen, an das sich hinterher keiner mehr erinnert. Das kann sehr teuer und im schlimmsten Fall zu einem Verlustgeschäft für Dich (und für den Kunden) werden.
Auch wenn das lästig klingt, aber lasse – wenn Du selbst in rechtlichen Dingen nicht sattelfest bist – von einem Anwalt überprüfen. Das machst Du nur ein- oder zweimal, dann hast Du dieses Kapitel gelernt und kannst künftig auf anwaltlichen Rat verzichten.
Bespreche unbedingt vor der Auftragsausführung mit dem Kunden noch einmal jeden Punkt und erziele Einigkeit.
F. Bemühe noch einmal Google und kläre, ob Fotografieren an dem von Dir auserkorenen Ort tatsächlich erlaubt ist.
Das ist nämlich keineswegs selbstverständlich. Befindest Du Dich für Dein Shooting auf einem Privatgelände, dann benötigst Du die Erlaubnis des Besitzers. Aufnahmen und vor allem das Betreten eines Naturschutzgebietes (See und Berge) ist nicht ohne Weiteres möglich. Befinden sich im Hintergrund nicht-bleibende Kunstwerke? Das könnte ein Problem werden? Sind zufällig andere Personen auf dem Bild zu erkennen? Dann hat die DSGVO ein Wörtchen mitzureden. Willst Du Luftaufnahmen mit der Drohne machen? Dann sind weitere Vorschriften zu beachten. In Naturschutz- und den meisten Landschaftsschutzgebieten ist das Fliegenlassen von Drohnen nämlich untersagt, innerhalb einer geschlossenen Bebauung sowieso.
Mit dem entsprechenden Schein und der Registrierung sind innerstädtische Aufnahmen zwar möglich, aber Du benötigst dazu auf jeden Fall die Genehmigung der zuständigen Luftfahrtbehörde sowie der Gemeinde selbst. Das kostet leider einiges an Bearbeitungsgebühren und ist mit einem erhöhten Aufwand verbunden.
G. Überprüfe nicht nur Deine Ausrüstung, sondern auch Dein Transportmittel (meistens in es das Auto).
Alles dabei? Hilfreich sind Checklisten, die Du vor dem Verlassen Deiner Wohnung oder Deines Hauses unbedingt abhaken solltest, damit Du auch nichts vergisst. Nichts ist schlimmer, als wenn Du in 100 km Entfernung von Deinem Wohnort an der Location feststellst, dass Du die Ersatzakku’s vergessen hast und der Akku in der Kamera nur noch 20% Ladung hat. Oder wenn Du genau das Objektiv, das Du vornehmlich einsetzen möchtest, nach dem Reinigungsprozess nicht dort gelandet ist, wo es hingehört – nämlich in Deinen Fotokoffer.
Ist mit dem Auto alles in Ordnung? Tank voll? Navi dabei? Die letzte ADAC-Rechnung bezahlt? Genügend Geld dabei, um notfalls mit dem Taxi zu fahren? Das klingt alles banal, hat aber auch schon den einen oder anderen Auftrag zum Scheitern verurteilt und ist nebenbei bemerkt auch noch ziemlich peinlich.
Dein Kunde will nicht so weite Strecken fahren (was sein gutes Recht ist) und Dein Auto ist mit dem ganzen Equipment, das Du geladen hast, zu klein? Dann wäre ein gemieteter Transporter eine Möglichkeit. Die bekommst Du für einen Tag schon ab 40 Euro inklusive 1.000 Kilometer – wäre also durchaus eine Alternative.
Vorteile: Du musst Dich nicht um den technischen Zustand kümmern, Dein Kunde „reist“ bequem und Du hast ausreichend Platz für das Equipment und Dein Kunde kann noch Wechselbekleidung mitnehmen.
H. Wie Du definitiv NICHT auf die Anfrage antworten solltest!
„Vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage“. Das machen nämlich fast alle. Das ist höflich und korrekt. Aber es machen eben fast alle. So stichst Du nicht aus der Masse der Fotografen heraus.
Besser ist es, mehr Informationen zu erhalten. Stelle offene Fragen. Erfrage das Budget. Frage nach der Motivation für die Shooting-Idee und lerne so Deinen künftigen Kunden besser kennen. Biete ihm/ ihr an, ein detailliertes Angebot auf Basis der Informationen, die Du vom Kunden erhalten hast, zu erstellen. Damit sind dann die Rahmenbedingungen auf jeden Fall fixiert. Biete ihm an, ihn abzuholen, damit für ihn keine Fahrtkosten entstehen. Mache ihm ein exklusives Angebot, in dem alle Kosten inkludiert sind und in dem der Nutzen für den Kunden deutlich wird. Keine DIN A4-Seite, aber doch so viel, dass möglichst keine Fragen offenbleiben.
Fazit
Vor der Annahme eines Auftrages, gilt es einiges zu beachten. Das mag lästig erscheinen, verhindert jedoch böse Überraschungen – für beide Seiten. Erfüllen Du und Dein Kunde alle Voraussetzungen, die zu einem für beide Seiten spannenden und erfolgversprechenden Shooting erforderlich sind, steht der Auftragsannahme nichts entgegen – auch wenn dieser noch so ungewöhnlich ist.
Hinweis: 0% des Textes ähnelt Online-Quellen
©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design
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