Die Bedeutung eines USP in der Fotografie

Jürgen Pagel

Die Bedeutung eines USP in der Fotografie

Ein USP (Unique Selling Proposition) ist das einzigartige Verkaufsversprechen eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Marke. Es beschreibt das besondere Merkmal oder den Vorteil, der das Angebot von der Konkurrenz abhebt und für die Zielgruppe attraktiv macht.

Ein starker USP beantwortet die Frage:
👉 Warum sollte sich ein Kunde gerade für dieses Produkt oder diese Dienstleistung entscheiden?
Beispiele für USPs:
  • Apple iPhone: "Nahtlose Integration von Hardware, Software und Services."
  • Tesla: "Elektroautos mit hoher Reichweite und innovativer Technologie."
  • Deine Fotografie-Website: Dein USP könnte z. B. sein: "Hochwertige, emotionale und markenstärkende Bilder für Unternehmen und Kreative mit persönlicher Beratung und Mentoring."
  • Canon: Mit dieser EOS R Systemkamera erstellst du die besten Social-Media-Inhalte – von scharfen Fotos bis hin zu 4K-Filmen und Live-Streams. Alles in einem einzigen Gerät.
  • Nikon: Z8 - Das ist alles, was Sie sich von einer Vollformat-Hybridkamera wünschen. Bildqualität, Präzision, Flexibilität und ein kompaktes, leichtes Gehäuse. Ob Film oder Fotos. Aufträge für Projekte aus Leidenschaft. Blühen Sie auf.

Ein guter USP ist:
✅ Einzigartig
✅ Relevant für die Zielgruppe
✅ Klar und verständlich
✅ Schwierig nachzuahmen

Hast du einen klar definierten USP für deine Fotografie-Dienstleistungen?
  • Ist deine Art zu fotografieren einzigartig?
  • Sind deine Fotos relevant für deine Zielgruppe?
  • Ist deine Art zu fotografieren für den Kunden klar und unmissverständlich? Versteht der Kunde, was du mit deiner Fotografie zum Ausdruck bringen möchtest?
  • Bist du der Einzige, der so fotografiert oder gibt es Nachahmer – oder nahmst du andere nach?

Damit wir uns richtig verstehen: Wenn du als Hobbyfotograf aus Spaß an der Freude Bilder für das Familienalbum machst oder Portraits shootest, benötigst du kein USP. Deine Fotografien werden unter Umständen austauschbar sein, aber das ist in deinem Fall egal.
Wenn du professioneller Fotograf bist und mit deiner Fotografie deinen – wie ich immer zu sagen pflege – Kühlschrank füllen musst, ist das USP ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Selbstverständlich zählen auch andere Kriterien, wie die richtigen Kameras und die Objektive, die Qualität deines Blitzlichts, dein gutes Auge für das Motiv, deine kreativen Fähigkeiten. Aber wenn du nichts hast, was dich und deine Fotografien einzigartig macht, dann bist du ein unentdecktes Talent. Dann bis du eben kein Ansel Adams, keine Dorothea Lange, kein Cartier-Bresson. Was diese Fotografen auszeichnet ist, dass sie einen eigenen Stil, ein USP entwickelt haben, dass ihre Bilder einzigartig machen. Du siehst ein Bild von Annie Leibovitz und weißt, das ist ein Leibovitz.

Und das ist es, was du verkaufst. Deinen Namen, die Qualität, die sich dahinter verbirgt, deine fachliche und kreative Kompetenz – das ist es, was die Kunden zum Kauf deiner Leistung motiviert – zwar nicht zu jedem Preis, so doch aber zu Preisen, die jenseits des Mainstreams liegen und da findet man leider jede Menge Arbeiten, die nicht nur billig, sondern auch ohne Probleme austauschbar sind. Zu Recht schimpfen Kollegen darüber, dass dadurch die Preise kaputt gemacht werden. Ich werde richtig unruhig, wenn ich Angebote von renommierten Firmen lese, die Stellenangebote offerieren, in denen ein Freelancer 60 Euro pro Stunde angeboten bekommt. Das kann nicht ernst gemeint sein. Aber dennoch ist es so. Bei 60 Euro pro Stunde bleiben mit etwas Glück und einem guten Steuerberater ca. 30 Euro Gewinn vor Steuern. Abzüglich 35% Steuern verbleiben 19,50 Euro Nettogewinn - pro Stunde! Das sind bei 8 Stunden pro Tag gerade einmal 156 Euro x 210 Netto-Tage pro Jahr = 32.760 Euro pro Jahr. Welcher Selbstständige soll davon heutzutage leben können?

Solche Angebote nehmen nur Kollegen an, denen das Wasser bis zum Hals steht, die sich auf etwas eingelassen haben, dessen sie nicht mehr Herr werden – getreu dem Motto: Besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Ich bin von meinen Eltern auch so erzogen worden, musste aber in meinem bisherigen Leben (und das währt nun immerhin schon 66 Jahre) mehrfach erfahren, dass dieses Prinzip nicht funktioniert. Wer in großen Zahlen denkt, wird auch große Zahlen ernten. Das passt besser.

Ja aber – wird jetzt der eine oder andere sagen – mir reicht ganz wenig Geld und außerdem ist Geld nicht alles. Teilweise richtig. Zweifelsohne kann man auch mit 60.000 Euro im Jahr auskommen, wenn man seinen Lebensstandard anzupassen bereit ist. Die Frage ist: Willst du das? Bist du bereit zum Verzicht? Und wer bezahlt deine Profiausrüstung im Wert von 20.000 Euro? Deine Oma? Schön, wenn du noch eine hast. Hast du keine, dann verbleiben bei der Annahme des obigen Angebotes im ersten Jahr nur noch 12.760 Euro.

Ich weiß, dass man gerade zu Beginn einer Karriere vieles annehmen muss, auf das man in ein paar Jahren lieber verzichtet. Aber es ist auch sehr schwer, einmal eingefahrene Preise noch oben zu korrigieren. Dein Kunde versteht nicht, warum du für einen Auftrag 2024 ca. 200 Euro verlangt hast, 2026 fast 1.000 Euro verlangst. Folglich bist du schon wieder zum Nachgeben gezwungen und musst mit vielen Kunden unterschiedliche Verträge gestalten, die dir irgendwann auf die Füße fallen, weil sich deine Kunden zufällig treffen und über deine Preise diskutieren. Dabei werden sie feststellen, dass der eine Kunde 200 Euro bezahlt und der andere für einen vergleichbaren Auftrag 1.000 Euro. Das dies nicht gut ist, sollte dir klar sein.

Tatsächlich hatte ich erst vor kurzem eine Anfrage von Check24 für einen JGA (Junggesellenabschied) von einigen Mädels im Postfach. Ich garantiere dir, dass jemand den Zuschlag bekommt, der für zwei Stunden (ohne An-/ Abfahrt und inkl. Umsatzsteuer) 100 Euro anbietet, nur damit er den Auftrag bekommt und sich davon verspricht, dass er dadurch den Fuß für eine Hochzeitsfotografie in die Türe bekommt. Einerseits verständlich. Andererseits wird diejenige, die 100 Euro für zwei Stunden zahlt, kaum 3.000 Euro für einen Hochzeitsfotografen ausgeben wollen. Preisdiskussionen sind folglich vorprogrammiert. Lösung: Biete es kostenfrei an, um dein Portfolio aufzubauen oder zu ergänzen. Das wäre wenigstens ehrlich!

Und warum das alles?
Weil du kein USP hast! Weil du keine Marke bist (die es im Laufe der Jahre aufzubauen gilt)! Weil du dich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt hast und weil dir das bisher noch nicht wichtig war. Auch dafür gibt es eine Lösung: Das Mentoring. Ich biete Dir ein kostenloses Mentoring (für 60 Minuten via Zoom), in dem wir die Entwicklung deines USP besprechen können.
Zum kostenlosen Mentoring

©2025 Jürgen Pagel

Neunzehn58 Photographie

Eleganter Mann am Telefon
von Jürgen Pagel 20. Februar 2025
Als Fotograf und Dienstleister sehen Sie sich nahezu täglich im Umgang mit Ihren Kunden Diskussionen gegenüber, die Ihnen nicht nur das Leben und Ihre Arbeit schwer machen, sondern die leider allzu oft auch ein hohes Konfliktpotential haben. Konflikte gehören im Beruf wie auch im Privatleben zum Alltag. Dabei sind diese nicht grundsätzlich schlecht. Damit sie nicht eskalieren, braucht es Konfliktmanagement. Ziel des Konfliktmanagements ist nicht, den Streit zu gewinnen, sondern gegenseitiges Verständnis zu wecken und für beide Seiten sinnvolle Kompromisse einzugehen.
Business Portrait
von Jürgen Pagel 12. Februar 2025
Wenn Mitarbeiter fotografiert werden sollen, taucht immer wieder ein Problem auf: Sie sind selten alle gleichzeitig vor Ort. Gerade in Handwerksunternehmen mit 20 MitarbeiterInnen und mehr stellt es den Fotografen vor die Herausforderung, möglichst identische Lichtsituationen zu schaffen. Wir haben praktisch nie an drei verschiedenen Tagen exakt die gleichen Lichtverhältnisse. Auch Lightroom bzw. Photoshop sind keine Hilfe, da es nicht am Hintergrund, sondern an der Ausleuchtung des Gesichts bzw. des Körpers liegt. Das kann nur gelingen, wenn die Umgebung (Reflexion) identisch ist und natürliche Lichtquellen so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Ich persönlich setze dabei auf Blitzlicht, ggf. als diagonales Zangenlicht, um eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne Fremdeinflüsse zu garantieren.
Fujifilm Kamera
von Jürgen Pagel 9. Februar 2025
In der Welt der Fotografie wird oft das Vollformat als das Maß aller Dinge betrachtet. Doch APS-C-Sensoren haben sich längst einen festen Platz in der Branche gesichert und bieten zahlreiche Vorteile, die sie für viele Fotografen zur besseren Wahl machen. Ob Einsteiger, Reise-, Sport- oder Naturfotograf – APS-C-Kameras haben mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Hier sind die fünf wichtigsten Vorteile von APS-C-Sensoren gegenüber Vollformatsensoren.
Schönes Model
von Jürgen Pagel 8. Februar 2025
Es gibt sie noch, diie KI kann sie nicht ersetzen - schöner und anmutiger denn je. Die Models. Wer sich in der Portraitfotografie verbessern möchte, kommt am TFP - Time for Print - nicht vorbei. TFP steht für "Time for Prints". Das heißt, dass der Fotograf seine Arbeitszeit gegen die Rechte an den entstandenen Fotos eintauscht. Das Model bekommt die Fotos als Honorar. Das ist vor allem bei kostenlosen Shootings üblich. TFCD steht für "Time for CD", also für die Aushändigung der erstellten Aufnahmen auf CD anstelle von ausgedruckten Fotos. Oft werden die Fotos auch per Download über das Internet dem Model exklusiv zur Verfügung gestellt. Damit später keine Streitigkeiten entstehen, muss ein Modelvertrag (Model Release) unterschrieben werden. Darin halten Fotograf und Model ihre jeweiligen Absichten schriftlich fest.
von Jürgen Pagel 8. Februar 2025
Seit Erfindung des Unternehmertums im 18. Jahrhundert dauert die Diskussion darüber an, ob das sich fokussieren auf ein oder wenige Produkte oder eine breite Aufstellung mit einem umfassenden Angebot die bessere Wahl ist. Wie meistens ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten. Wenn es einfach wäre, gäbe es ausschließlich erfolgreiche Unternehmer und Unternehmerinnen, die alles richtig gemacht hätten. Dem ist aber nicht so. Radio Eriwan würde in diesem Fall darauf antworten: „Im Prinzip ist beides richtig. Es kommt drauf an …“. Und genau so ist es. Welche Entscheidung die Richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Von welchen erfährst du in dem Blogbeitrag!
Zucchiniblüten
von Jürgen Pagel 7. Februar 2025
"Ich habe Angst, im Kundengespräch meinen Preis zu nennen, wenn das Gespräch darauf kommt." "Was ist, wenn ein Kunde den Preis ablehnt?“ "Mir ist das Geld gar nicht so wichtig. Ich möchte vor allem den Auftrag bekommen". So oder ähnlich lauten die Argumente im Mentoring. Das Nennen des Wertes einer Dienstleistung ist für viele Auftragnehmer ein echter Angstgegner. Das war es auch für mich viele Jahre. Dabei ist die Kommunikation von Preisen ein entscheidender Aspekt im Marketing und Vertrieb. Nur wer den Preis richtig kommuniziert, kann Kunden gewinnen und den Wert der Dienstleistung oder seines Produkts betonen. Oft ist diese Angst sogar begründet, weil der Preis nicht korrekt ermittelt, nicht kalkuliert wurde, sondern sich ausschließlich an dem der Konkurrenz orientiert. Gerade bei höherpreisigen Angeboten steht dann der Anbieter nicht hinter seinem Preis und wirkt bei Nachfragen des Kunden sofort verunsichert.
Liebesschlösser an einer Brücke, festgehalten von einem Fotografen
von Jürgen Pagel 6. Februar 2025
Wie unterscheidet sich der Fotograf von einem Hobbyknipser? Das hast Du Dich sicher auch schon einmal gefragt. Nach der Novellierung der Handwerksordnung 2003 darf sich jeder als Fotograf bezeichnen und die Fotografie als selbständiges Gewerbe ausüben, ohne einen Meisterbrief benötigen zu müssen. Die Berufsbezeichnung Fotograf ist jedoch nach wie vor gesetzlich geschützt, was bedeutet, dass man sich nicht als Fotografenmeister bezeichnen darf, ohne eine entsprechende Qualifikation. Trotzdem ist es erlaubt, sich als Fotograf zu bezeichnen, auch wenn man keine formale Ausbildung in diesem Bereich absolviert hat. Aber was ist nun ein Fotograf? Ganz einfach. Ein Fotograf ist eine Person, die Fotografien anfertigt. Fotografen gestalten statische oder bewegte Bilder für verschiedene Zwecke. Sie sind Spezialisten für die visuelle Darstellung von Personen, Objekten und Ereignissen und erfassen Momente durch den gezielten Einsatz von Licht, Perspektive und Kreativität. Soweit Wikipedia.
Farbpalette mit Bezug auf vier Kundentypen
von Jürgen Pagel 5. Februar 2025
In jedem Bereich, ob Marketing, Vertrieb oder Führung von Mitarbeitern, ist es essenziell, sein Gegenüber bestmöglich einzuschätzen. Ob beim Verkaufen von Produkten, Ideen, Visionen oder schlichtweg von sich selbst – die Persönlichkeit der verschiedenen Parteien spielt eine entscheidende Rolle. Mit dem richtigen Gesprächsansatz, der richtigen Catchphrase oder dem richtigen Gesprächsschwerpunkt kann man den Gesprächspartner womöglich entscheidend in eine bestimmte Richtung lenken. Um den richtigen Weg zu wählen, ist es hilfreich, Menschen verschiedenen Typen zuzuordnen. Dafür gibt es zahlreiche Typen-Modelle.
Smartphone als Playstation mit explodierender Grafik
von Jürgen Pagel 19. Januar 2025
Der Grund, warum ich dieses Thema zum wiederholten Male aufgreife, liegt an der bisweilen – sagen wir es vorsichtig – eigenartigen Argumentation von potenziellen Kundinnen und Kunden, die den Nutzen eines Einsatzes von großen, „richtigen“ Kameras bisweilen nicht nachvollziehen können. Daraus entstehen dann Irrtümer nicht nur hinsichtlich er zu erwartenden Ergebnissen, sondern leider auch in finanzieller Hinsicht. Es ist für viele Kundinnen und Kunden nicht nachvollziehbar, warum der Fotograf oder die Fotografin für ihren Einsatz 200 Euro und mehr pro Stunde in Anrechnung bringen, wo man das alles doch mit einem Smartphone deutlich schneller und einfacher erledigen könnte. Und genau hier entstehen die meisten Gedankenfehler.
Hoher Kundennutzen
von Jürgen Pagel 19. Januar 2025
Ein hoher Kundennutzen hat tiefgreifende und vielfältige Effekte für den Kunden, die sowohl unmittelbar als auch langfristig positive Auswirkungen auf seine Zufriedenheit und Loyalität haben. Der „Kundennutzen“ beschreibt den Wert, den ein Kunde aus einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Markenbeziehung zieht. Er ist das Resultat des wahrgenommenen Werts im Verhältnis zu den Kosten (finanziell, zeitlich, emotional) und den Alternativen auf dem Markt. Ein hoher Nutzen kann unterschiedliche Auswirkungen auf den Kunden haben, die auch den Erfolg eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen.
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