Einstieg in die Fotografie

Jürgen Pagel

Einstieg in die Fotografie
[Für Einsteiger in die digitale Fotografie, für Umsteiger (vom Smartphone auf die Kamera) und für Fortgeschrittene.]

Wie immer bei längeren Artikel finden Sie am Ende einen Button zum Download als PDF.

Ein bisschen Geschichte
Prognosen sind mit großer Vorsicht zu genießen. Die Fotografie wurde schon mehrfach totgesagt. Der Untergang der analogen Fotografie sollte eigentlich schon 1975 mit der von Steven Sasson für Kodak erfundenen Kamera eingeläutet werden, die heute als Vorreiter der Digitalkamera galt.
1974 produzierte Rollei die erste vollautomatische Kamera. 1981 stellte Sony die Mavica vor, die durch ihren kommerziellen Erfolg gemeinhin als Ur-Digitalkamera bezeichnet wird. In den USA sprangen bekannte Marken wie Canon, Nokia und Fujifilm auf den Digitalisierungszug auf.
1991 kam dann das Model 1 der Dycam auf den Markt – vorgestellt auf der CeBIT. Die Auflösung war mit 376x284 Bildpunkten miserabel und der Aufnahmemodus war ausschließlich schwarz/weiß.
1994 gab die Photokina das Motto „Digital Imaging“ aus, das anschließend die Fotowelt veränderte.
Die seinerzeit verfügbaren Modelle hatten jedoch eines gemeinsam: sie waren mit Marktpreisen von rd. 1.500 Euro sehr kostspielig. Fotoexperten wagten deshalb die Prognose: „Für den oft zitierten Otto Normalverbraucher dürfte die Digitale Fotografie erst dann interessant werden, wenn namhafte Einzelhandelsketten einfach zu handhabende Digitalkameras als Massenware in ihren Regalen feilbieten und der Fotohandel gleichzeitig die Möglichkeit bietet, von den elektronischen Aufnahmen preisgünstige Papierbilder herzustellen – und dies wird aller Wahrscheinlichkeit nach noch eine geraume Zeit dauern.“

Zwischenzeitlich ist die Digitalisierung in der Fotografie kaum noch wegzudenken und die damit erzielten Umsätze gehen in die Milliarden. Weltweit betrug der Umsatz fast 37 Milliarden Dollar, weltweit werden 1,81 Billionen Fotos gemacht, was 57.246 Bilder pro Sekunde entspricht – bei einem Umsatz von rd. 5 Milliarden Dollar pro Tag.

Und dennoch ist die analoge Fotografie seit nunmehr 22 Jahre nach dem Model 1 von Dycam immer noch nicht tot. Im Gegenteil. Sie erlebt seit einigen Jahren wieder einen deutlichen Aufschwung, der so weit geht, das namhafte Hersteller wieder Rollenfilme produzieren. Es scheint sich zu lohnen. Der Markt ist zwar klein, aber er ist da.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wegen einem „bisschen“ KI, die wir bereits seit Jahren – ohne darüber nachzudenken – in unserer Fotobearbeitung einsetzen und die seit 2023 gehypt wird, wie nichts anderes zuvor, plötzlich und unerwartet die gesamte Fotografie zu Grabe tragen (müssen). Ich sehe immer noch eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten für die „klassische“ Fotografie – selbstverständlich mit Einsatz der zwischenzeitlich hervorragenden Fokus-System mit Gesichts-, Augen-, Tier-, Flugzeug- und Fahrzeugerkennung. Es wird noch lange dauern, bis der Fotograf oder die Fotografin von einer KI ersetzt werden. So lange müssen wir damit umzugehen lernen und unsere Vorgehensweise ebenso anpassen, wie unsere Arbeitsauffassung. Die Art und Weise, wie Fotos gemacht werden, wird sich nachhaltig verändern. Aber bis hier irgendetwas zu Tode wird, werden noch viele Jahre vergehen. Wer sich also bereits auf den Trauermarsch vorbereitet hat, kann die Blaskapelle wieder abbestellen.

Und deswegen geht es um etwas anderes – nämlich um das Zusammenspiel von Licht, Zeit und Glas.

Blende, ISO und Verschlusszeit
Scheinbar mühelos arbeiten Fotografie-Profis mit ihrer Kamera. Elementare Einstellungen wie die Wahl der für die Szenerie richtigen Blende, der ISO sowie der Verschlusszeiten geht ihnen scheinbar leicht von der Hand und das, was dabei herauskommt, kann sich ohne Zweifel sehen lassen.
Nun soll dieser Artikel kein allumfassendes Werk werden, in dem jeder Zusammenhang detailliert mit den Gesetzen der Physik gewürzt, den Leser langweilt – liest sowieso (leider) niemand.
Es geht vielmehr darum, einige Mythen aus dem Weg zu räumen und den Einstieg in die Fotografie für Ein- und Umsteiger etwas „handlicher“ zu machen, so dass Ihnen mehr Zeit für das Eigentliche in der Fotografie bleibt – das Foto selbst.

Der Zusammenhang zwischen Blende, ISO und Verschlusszeit hat sich nämlich seit der analogen Zeit nicht verändert. Darum dreht sich Alles. Den Umgang damit kann Ihnen eine Automatik (auch eine Form der KI) erleichtern, aber auch nicht vollständig abnehmen – zumindest hat das Verständnis für diese drei Größen noch niemandem geschadet, sondern vieles erleichtert. Schließlich sollte man auch wissen, was eine Automatik so macht, damit Sie sich am Ende nicht wundern, wieso Ihr Bild so ganz anders aussieht, wie das des oben beschriebenen Profis.

Die Blende
Einfach beschrieben handelt es sich bei der Blende um ein Bauteil im Inneren des Objektivs. Die Blende wird durch Lamellen im Inneren bestimmt. Diese verdrehen sich ineinander, je weiter die Blende geschlossen wird. Die Öffnung, durch die das Licht auf den Sensor Ihrer Kamera fällt, wird also kleiner. Das hat Einfluss auf Ihre Schärfentiefe, also auf den scharfen Bereich Ihres Fotos. Kleine Blendenöffnung (große Blendenzahl) = hohe Schärfentiefe, große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) = geringe Schärfentiefe. Bei Objektiven mit Blendenzahlen von f/0.9 bis f/1.2 ist die Schärfentiefe so gering, dass sie nur wenige Millimeter umfasst. Alles andere davor und dahinter verschwindet in der Unschärfe. Diese Unschärfe wird als Bokeh bezeichnet. Je nach Anzahl der Blendenlamellen fällt dieses ruhiger oder unruhiger aus. In Gegenlichtsituationen entstehen sogenannte Bubbels, im Idealfall kreisrunde helle oder farbige „Bokeh-Bällchen“ – wie viele, wie ausgeprägt und wie rund hängt in erster Linie von der Bauart des Objektivs ab. Das konnten auch schon die Hersteller von Objektiven in den 60er Jahren und ist definitiv keine Erfindung der Neuzeit.
Die Blende ist eine reine Verhältniszahl: Verhältnis des Durchmessers des Objektivs zur Brennweite - in Abhängigkeit von der Bilddiagonalen des Sensors/Films. Für die Physik des Lichtes (verzeihen Sie den kleinen Ausflug) spielt die absolute Lichtmenge, welche hindurchgelassen wird, die entscheidende Rolle. Für die Fotografie ist nur wichtig, wie groß der absolute Durchmesser tatsächlich ist.

Im Grunde wird an dieser Stelle schon klar, dass neben dem Sensor das Objektiv das wichtigste Bauteil Ihrer Kamera ist. 
Eine superteure Kamera nutzt Ihnen herzlich wenig, wenn Sie ein billiges, schlecht gebautes Objektiv daran verwenden. Leider wird andersherum kein Schuh daraus. Ein fantastisches und deswegen zumeist sehr teures Objektiv nutzt Ihnen an einer billigen, technisch nicht ausgefeilten Kamera ebenso wenig, weil es seine Vorzüge auf Grund einer minderwertigen Sensortechnologie und zu langsamer kamerainterner Bildverarbeitung nicht ausspielen kann.
Es muss eben beides passen. Ein Beispiel dazu ist die Fujifilm X-T5, die mit bester Sensor-Technologie daherkommt. Wer eine X-T4 (das Vorgängermodell) besitzt, kann von seinen „alten“ Objektiven nicht die gleiche Abbildungsleistung erwarten. Denn die wurden für die 26 MP der X-T4 gerechnet und nicht für die 40+ MP der neuen X-T5. Böse Zungen sehen das als cleveren Schachzug von Fujifilm an. Auf diese Weise kurbelt man dann auch gleich den Objektivmarkt an. Bleiben Sie dennoch bei Ihren Objektiven, müssen Sie (wenn auch mit geringen) Verlusten rechnen.

Merke: Das Objektiv ist (neben dem Sensor der Kamera) zweifelsfrei das wichtigste Bauteil einer Fotoausrüstung. Es vermittelt den Gesamteindruck der Aufnahme durch den Einfluss der Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) sowie des Bokeh.

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang der sogenannte Crop-Faktor. 
Als Standard für die Berechnung der Brennweite, welche den Bildwinkel bestimmt, wurde das 35mm Filmformat festgelegt. Ein Objektiv mit einer Brennweite von 35mm entspricht im sogenannten Vollformat (an einem Vollformat-Sensor) auch 35 mm. An einer APS-C-Kamera (der nächstkleinere Sensortyp) tatsächlich jedoch dem Bildwinkel eines 56mm-Objektivs. Zu Grunde gelegt wird hierbei der sogenannte Crop-Faktor, der bei Fujifilm-Sensoren beispielsweise 1,6 beträgt (35mm x 1,6 = 56mm). Das hat den Vorteil, dass Sie mit einem 35mm-Standardobjektiv eine höhere Brennweite erzielen – also bereits mit einem Zoom-Objektiv arbeiten können. Allerdings verkleinert sich auch der Bildausschnitt entsprechend, der Bildwinkel wird kleiner und auch das Bokeh verändert sich geringfügig. Nachteil: Leider wirkst sich der Crop-Faktor auch auf die Lichtstärke aus. Deswegen werden an einer APS-C-Kamera gerne Lichtstärken, die von der Blendenzahl vorgegeben werden, genutzt, die möglichst gering sind. Denn die Blende vermittelt ja dem Betrachter das Bokeh und die Tiefenschärfe und nimmt damit wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung und den Ausdruck des Bildes.

Merke: Sind Sie auf der Suche nach ausdruckstarken Objektiven, sollten Sie bei einer APS-C-Kamera darauf achten, dass die geringste Blendenzahl möglichst bei f/1.8, besser bei f/1.4 liegt. Nennen Sie eine Vollformat-Kamera Ihr Eigen, reichen in aller Regel f/2.8, besser f/1.8 aus.

Die Verschlusszeit
Die Verschlusszeit hat nur indirekt etwas mit dem Objektiv zu tun (dazu später mehr). Sie wird in der Kamera geregelt und lässt sich in Abhängigkeit des Kameramodells von 30 Sekunden bis 1/8000 Sekunden vorwählen. Sie können in einem der Automatikmodi diese Entscheidung auch Ihrer Kamera überlassen. Zu den Vor- und Nachteilen der Automatik komme ich an anderer Stelle.

Eine einfache Tabelle soll Ihnen verdeutlichen, was es mit den Verschlusszeiten auf sich hat.


Die angegebenen Zeiten dienen nur als Anhaltspunkt. Sie können in der Praxis auch deutlich kürzer sein – je nachdem, welche Bildaussage im Vordergrund steht.
Wollen Sie einen Adler im Flug durch und durch scharf abbilden und die Bewegung „einfrieren“, benötigen Sie bei großer Blendenzahl (f/8 bis f/11) Verschlusszeiten zwischen 1/2000s und 1/3000s. Große Blendenzahl bedeutet wenig Licht auf den Sensor. Sie sind also stark abhängig von der Tageszeit. Mittags bei wolkenlosem Himmel ist das kein Problem. Am späten Nachmittag mit wolkenbedecktem Himmel müssen Sie zwangsläufig Ihre Kamera zum Ausgleich zwingen und das machen Sie dann mit der Einstellung der ISO. Aber auch dazu später mehr.


Merke: Kurze Belichtungszeiten frieren Bewegungen ein. Lange Belichtungszeiten verursachen bei sich bewegenden Motive eine gewisse Bewegungsunschärfe. Sie haben also den Hinter- und den Vordergrund scharf, während das Motiv unscharf wirkt.
Das ist der häufigste Grund für unscharfe Fotos: die Bewegungsunschärfe, die in zu langen Verschlusszeiten begründet liegt. Ihr eigenes „Zittern“ (das hat übrigens jeder mehr oder weniger ausgeprägt) überträgt sich auf die Kamera und damit auf das Objektiv. Deswegen sind bewegungsstabilisierte Kameras (IBIS = In Body Image Stabilisation) und/ oder bewegungsstabilisierte Objektive (OBIS = Objective Body Image Stabilisation) für Fotografien aus der Hand von großem Vorteil. Synonym sind die Bezeichnungen IS oder OS.


Bei Verwendung der Stabilisation wird nicht nur das schlussendliche Foto stabilisiert, sondern auch der Sucher bzw. der LCD-Screen der Kamera, was gerade bei Verwendung eines Tele-Zoom-Objektivs mit hohen Brennweiten ein enormer Vorteil ist.

Einzig der hohe Preis für solche Kameras und vor allem für Objektive mit Stabilisation schränken die Kauflust erheblich ein.


Da beim Fotografieren eines Sternenhimmels aus meiner Erfahrung ziemliche Dunkelheit vorherrscht, müssen die Belichtungszeiten entsprechend lang sein. Und das am besten unter Verwendung eines Stativs. Ist die Belichtungszeit allerdings zu lang, zeichnen sich Lichtspuren ab, da sich die Erde unweigerlich dreht und das schneller als man gemeinhin denkt. Hier ist probieren angesagt. Zu kurz – zu dunkel trotz hoher ISO (wobei hierbei sogenanntes Rauschen auftritt), zu lang – unerwünschte Lichtspuren. Anders ist das bei der Fotografie der Star-Trails. Dabei sind diese Lichtspuren ein wesentliches Gestaltungselement. Die Belichtungszeiten dürfen folglich bei niedrigerer ISO entsprechend lang sein.


Hier gilt: Probieren geht über studieren. Machen Sie einfach. Erfahrung macht klug.


In vielen Lehrbüchern zur Fotografie finden Sie immer noch die Formel:

1 / (Brennweite x Cropfaktor) = (maximale) Verschlusszeit

Ausgehend von einer 85mm Brennweite und einer Canon APS-C-Kamera erhalten Sie folgende Rechnung: 1 / 85 x 1.6 = 1/136.

Da es 1/136s an Ihrer Kamera nicht gibt, sollten Sie die nächsthöhere Verschlusszeit wählen – also 1/250s.

Das kann man so machen, muss man aber nicht. Die Formel entstammt analogen Zeiten (die keineswegs schlecht waren). Orientieren Sie sich lieber an der vorgenannten Tabelle und finden Sie durch Experimentieren die für Ihre Kamera und Ihr Objektiv beste bzw. geringstmögliche Verschlusszeit heraus. Stabilisierte Kameras und Objektive erlauben aus der Hand deutlich längere Verschlusszeiten, auch die Marketingaussagen der Hersteller oftmals übertrieben erscheinen. Auch hierbei kommen Sie um das Ausprobieren nicht herum. Und das sollten Sie keineswegs in einer Situation tun, in der es darauf ankommt. Nutzen Sie schlechtes Wetter und eine ruhige Stunde, in der Sie sich mit den Eigenschaften IHRER Kamera und IHRES Objektivs vertraut machen.


Die ISO

Kaum etwas ist mit mehr Irrtümern behaftet, wie die ISO. Die ISO – tatsächlich wäre es hier besser, vom Einfluss des Lichts auf den Sensor zu sprechen – wird in der Regel mit dem Rauschverhalten der Kamera in Verbindung gebracht.


  • Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass es sich um ein zufälliges (also kaum im Detail vorhersagbares), statistisches (also relativ häufig auftretendes) Phänomen handelt, das falsche, störende und im Original nicht vorhandene Informationen dem Abbild hinzufügt. Früher sprach man deshalb beim Rauschen teilweise auch von einem ungewollten Signal. [Dr. Schuhmacher - https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/sensor-rauschen.html?s=ISO-Zahl]


  • Rauschen kann - im Gegensatz zu vielen Behauptungen im Internet - nicht ganz entfernt, sondern nur reduziert werden. [Dr. Schuhmacher - https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/sensor-rauschen.html?s=ISO-Zahl]


  • Man sollte bei Fotos zwei Entstehungs-Arten des Rauschens unterscheiden:
  • Das Photonen-Rauschen bei der und durch die Aufnahme selbst. Das ist der meist übersehene und viel einflussreichere Faktor, den jeder Fotograf beeinflussen kann.
  • Das Sensorrauschen - elektronische Rauschen - über das sich so viele selbsternannte Spezialisten der Fotografie auslassen und bis ins Detail - d.h. bis zur völligen Unverständlichkeit - darlegen, obwohl dessen Einfluss gering und vom Fotografen selbst nur wenig beeinflussbar ist.


  • Zu unterscheiden sind ferner zwei Rauscharten im sichtbaren Ergebnis des digitalen Fotos:
    Das Farbrauschen und das Luminanzrauschen:
  • Farbrauschen: unerwartete Farbveränderungen zwischen dem vom Fotografen gesehenen Objekt und dem von der Kamera aufgezeichneten. Dieses fällt den meisten Betrachten - insbesondere auf homogenen dunklen Flächen und bei starker Vergrößerung (auf Pixelebene) - oft sehr schnell als störend auf. Bei sehr detailreichen Bildern mit verschiedenen Farben, wie einem Herbstwald, kann es jedoch - trotz gemessener hoher absoluter Werte - auch unauffällig sein.
  • Luminanzrauschen: eine unerwartete Abweichung der Helligkeit auf Pixelebene, welche meist als weniger störend empfunden und oft sogar als Körnung in künstlerischen Fotos bewusst hinzugefügt wird. Das sogenannte Helligkeitsrauschen kann jedoch in flächigen Bildteilen, wie einem strahlend blauen Himmel, durchaus auffällig sein und störend wirken. Vor allem das Salt-and-pepper noise - einzelne helle Pixel in dunklen Flächen und dunkle Pixel in hellen Flächen betreffen auch Schwarz-Weiß-Kameras. [Dr. Schuhmacher - https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/sensor-rauschen.html?s=ISO-Zahl]


Das hier weiter auszuführen, würden den Rahmen sprengen und kann das bei weitem nicht so gut, es Dr. Schuhmacher kann. Wenn Sie tiefer in die Physik einsteigen wollen, kann ich Ihnen seine Seite wärmstens ans Herz legen. Aber nehmen Sie sich Zeit. Sie werden manche Passagen dreimal lesen müssen. Nicht, weil das Thema kompliziert ist. Aber es ist sehr komplex.


Deswegen möchte ich an dieser Stelle mit einigen Tipps dienlich sein:

  • Belassen Sie die ISO-Zahl so niedrig, wie möglich (natürlich, ohne Verwacklungsunschärfe durch den Fotografen oder Bewegungsunschärfe des Objektes zu riskieren). Verzichten Sie auf die beliebte ISO-Automatik.
  • Öffnen Sie im Zweifel die Blende maximal, damit möglichst viel Licht einfällt. Dies verringert jedoch die Schärfentiefe / Tiefenschärfe.
  • Erhöhen Sie die Belichtungszeit - im Zweifel mit Stativ. Allerdings ist dies nicht bei sich schnell bewegenden Motiven möglich. Gemeint ist hierbei auch nicht die klassische Langzeitbelichtung, bei der wieder erhebliches sensorbedingtes Rauschen entstehen kann.
  • Erhöhen Sie das verfügbare Licht, sei es durch einen Systemblitz, Lampen oder Studioblitzgeräte sowie Reflektoren.
  • Vermeiden Sie (abgesehen von gewollten künstlerischen Effekten) Unterbelichtungen. Eine nachträgliche Erhöhung der Belichtung oder auch ein Anheben der Tiefen im RAW-Konverter etc. führt zu deutlich mehr Rauschen im Bild als ein höherer ISO-Wert an der Kamera. Hier ist bei klassischen Sensoren die kamerainterne ISO-Erhöhung optimaler ausgesteuert. Ausnahmen existieren nur bei modernen ISO-invarianten Sensoren, wie Sie sie z.B. bei der Nikon Z6II oder Nikon Z7II sowie bei der Fujifilm X-T4 und der X-T5 vorfinden.
  • Ferner erleichtert der bereits beim Fotografieren korrekt eingestellte Weißabgleich das nachträgliche Korrigieren am PC und kann so das Rauschen etwas reduzieren. Das klingt auf den ersten Blick verwirrend. Aber ein falsch eingestellter Weißabgleich an der Kamera führt im RAW-Konverter zu einem drastisch veränderten Histogramm, weil vor allem der blaue und rote Kanal je nach Weiß-Einstellung besonders verstärkt werden. Dieses erschwert wiederum die optimale Einpassung in das Zielbild. Und dadurch kann im Ergebnisbild etwas mehr Rauschen entstehen. Wer es nicht glaubt, fotografiere eine Weißabgleichsreihe mit drei Aufnahmen: mit 2.500 Kelvin, ca. 5500K für Tageslicht und 10.000 Kelvin. Betrachten Sie dann in ACR oder Lightroom die jeweiligen Histogramme und passen Sie die zwei Extremwerte auf Tageslicht (5.500 Kelvin) an. Je nach Sensor / Kameramodell erkennen Sie dann mit geübtem Auge die Unterschiede mehr oder weniger deutlich.
  • Expose to the right – meint, belichten Sie in den rechten Teil des Histogramms. Um es klar zu sagen: Wenn die Lichtbedingungen nicht ideal sind, dann zeichnet man durch Belichten nach rechts auch in der höchsten Bit-Stufe (bei Vollformatkameras derzeit meist 14-Bit) zwar viele aber eher sinnlose Bildinformationen auf, welche die Bildqualität nicht wirklich verbessern.
    Eine Veränderung der ISO-Zahl verändert nichts an der Belichtung selbst, sondern multipliziert kameraintern nur die erhaltenen Werte. Deshalb erbringt die Erhöhung der ISO-Zahl meist wenig Vorteile, da sie nur dazu führt, dass alle Effekte des Schrot-Rauschens multipliziert werden, also gewünschte wie unerwünschte Informationen. Allerdings hat die Erhöhung der ISO-Zahl - kameraabhängig - evtl. einen positiven Einfluss auf das Grundrauschen des Sensors, und kann dadurch zu einer höheren Bildqualität bei schlechten Lichtbedingungen führen (ISO-invariante Sensoren).
  • Kurzum: Sorgfältiges Arbeiten beim Fotografieren lohnt sich noch immer für hochwertige Bildqualität.

[Dr. Schuhmacher - https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/sensor-rauschen.html?s=ISO-Zahl]


Sind Sie noch dabei? Prima. Denn das Wichtigste kommt zum Schluss!


Das Belichtungsdreieck


Das ist ein etwas anderes Dreieck, als Sie das im Internet finden. Lassen Sie sich also nicht irritieren. Die Aussage dahinter ist die Gleiche, nur differenzierter und gerade für Einsteiger m.E. besser geeignet.

Im Grunde dreht sich alles um mehr oder weniger Licht (der innere graue Bereich).

Das vorhandene Licht bestimmt alle drei Faktoren. Deswegen heißt Fotografie auch „Malen mit Licht“.

Mehr Licht bedeutet kürzere Belichtungszeit, weniger Rauschen und größere Schärfentiefe (weil sie mit mehr Licht die Blende schließen müssen, um ein noch korrekt belichtetes Bild zu erhalten.

Weniger Licht bedeutet eine längere Belichtungszeit, mehr Rauschen und eine kleinere Schärfentiefe (weil Sie mit weniger Licht die Blende weiter öffnen müssen, um noch ein korrekt belichtetes Bild zu erhalten).

So einfach ist es in der Praxis leider nicht.
Angenommen, Sie wollen eine geringe Schärfentiefe, damit Sie einen Blurry-Hintergrund erhalten. Dazu müssen Sie die Blende weit öffnen (oder ein Teleobjektiv mit einer Brennweite ab 135 mm nutzen). Sie haben jedoch jede Menge Licht, weil der Planet vom Himmel sticht und gerade kein Schattenplatz zur Verfügung steht. Dann bekommen Sie Probleme mit der Belichtungszeit. Moderne Systemkameras bieten Ihnen zwar Belichtungszeiten von bis zu 1/16000s an, aber auch das kann eng werden. Die ISO ist schon auf dem niedrigsten Wert. Dann bleibt nur das künstliche Abschatten mit einem Reflektor (dazu verwenden Sie die lichtundurchlässige Fläche), weil Ihre Einstellungsmöglichkeiten an der Kamera erschöpft sind. Sie benötigen jemanden, der den Reflektor hält oder brauchen ein Stativ, an dem Sie den Reflektor befestigen können. Und ich verspreche Ihnen: das ist durchaus Fotografenalltag und keineswegs an den Haaren herbeigezogen.


Anderes Beispiel: Sie beabsichtigen eine geringe Schärfentiefe einzusetzen, sie wollen Schärfe von Anfang bis Ende und gleichzeitig ein sich bewegendes Motiv „einfrieren“. Dazu benötigen Sie viel Licht, denn die Blende ist definitiv geschlossen (f/8.0 bis f/11.0), ein Stativ nicht zur Hand oder nicht einsetzbar. Da es jedoch bereits dämmert, reicht das vorhandene Tageslicht nicht mehr aus. Sie werden viel zu unterbelichtete Bilder erhalten, in denen das Rauschen trotz einer höheren ISO verstärkt werden wird. Also muss Licht her. An diesem Punkt empfehle ich Ihnen unbedingt, sich mit der Blitzlicht-Fotografie zu befassen.


Beide Situationen sind weder extrem, noch kommen sie selten vor. Sie sollen Ihnen verdeutlichen, wie wichtig das oben bezeichnete Dreieck ist. Wenn Sie zu viel oder zu wenig Licht haben, werden Ihre Ergebnisse leiden, wenn Sie für Ihr Problem keine Lösung parat haben. Da hilft Ihnen keine Kamera für 5.000 Euro und auch kein Objektiv für 1.500 Euro. SIE sind der entscheidende Faktor in dem Spiel.


Fazit

Ich könnte Ihnen dutzende Beispielfotos zeigen. Die machen es aber nicht einfacher. Wir alle (da nehme ich mich nicht aus) tendieren dazu, nur die Bilder anzuschauen, den Text zu überspringen und wundern uns dann, wenn es nicht funktioniert. Das Thema beinhaltet mehr als Bilder. Wenn Sie die Besonderheiten des Belichtungsdreiecks jedoch verstanden haben, können Sie großartige Bilder machen und verstehen, warum diese Bilder so großartig sind.


Deswegen zum Abschluss noch ein paar wichtige Hinweise, fernab aller Mythen:

#1 Fotografieren Sie zu Beginn Ihres Ein- oder Umstiegs ruhig im Automatikmodus Ihrer Kamera. Vermeiden Sie dabei die Vollautomatik (P) und arbeiten lieber im A-Modus (Aperture-Priority) oder S-Modus (Speed-Priority).
(A) nutzen Sie, wenn Sie ruhige, langsame Motive fotografieren und geben der Blende – also der Schärfentiefe – die Priorität. Alle anderen Werte werden dieser Priorität angepasst. Wählen Sie (S), wenn Sie Bewegungen gezielt festhalten wollen. Die Kamera wählt dann die dazu passende Blende.

Überlegen Sie jedes Mal, warum die Kamera jetzt welchen Wert übernommen hat.


#2 Im Laufe der Zeit können Sie dann je nach Motivwahl in den M-Modus (manueller Modus) wechseln, bei dem Sie alle Einstellungen selbst vornehmen können. Um einige Missgeschicke reicher (das nennt man übrigens Erfahrung), werden Sie immer sicherer im Umgang mit Ihrer Kamera.


#3 Bevor Sie gedankenlos die ISO erhöhen (was Ihnen im Internet ständig suggeriert wird), überlegen Sie, wie Sie mehr Licht in die Szenerie bekommen. Nutzen Sie externe Beleuchtung oder einen Blitz. Erst wenn das nicht möglich ist und Ihnen ein verrauschtes Bild lieber, als gar keines ist, erhöhen Sie den ISO-Wert. Es gibt Situationen (Museum, Theater, Hochzeitsfeier etc.), da können oder dürfen Sie keinen Blitz benutzen. Dann bleibt Ihnen nur die Offenblende und wenn Sie das nicht wollen, weil Sie eine größere Schärfentiefe benötigen, MÜSSEN Sie den ISO-Wert erhöhen. Das können Sie dann aber auch ohne Bauchschmerzen machen, denn Bildbearbeitungsprogramme wie Lightroom oder/ und Topaz AI helfen Ihnen, das Rauschen so gut es technisch geht, zu eliminieren.


#4 Das führt mich zu Punkt 4. Fotografieren Sie immer im RAW-Modus und vergessen Sie, dass Sie nur dann ein guter Fotograf sind, wenn Sie ausschließlich in JPEG fotografieren. Der RAW-Modus lässt Sie so viel mehr aus einem Bild herausholen. Vergessen Sie Out of cam oder Straight out of cam. Alles Nonsens! Es gibt kein Out of cam. Alle Bilder auf der Speicherkarte werden mit der kamerainternen Software bearbeitet. Punkt. Wer seine Bilder nicht bearbeitet, ist dazu entweder nicht in der Lage oder einfach zu faul dazu. Kein analoger Fotograf würde auf die Idee kommen, einem anderen einen unentwickelten Film zur Betrachtung in die Hand zu drücken.


#5 Fotografieren Sie nicht einfach darauf los. Machen Sie sich einen Plan. Beispielsweise fotografieren Sie am Montag alles, was Rot ist. Am Dienstag ist Gelb an der Reihe und am Sonntag alles Grüne.
Planen Sie Ihr Bild. Warum muss es genau dieser Ausschnitt sein? Was daran gefällt Ihnen besonders? Welche Einstellungen müssen Sie vornehmen, um bereits im Entstehungsprozess das Optimum herauszuholen? Machen Sie das nicht, sind Sie ein Knipser. Das können Sie auch mit dem Smartphone und benötigen dazu kein tausende Euro teures Equipment.

Gehen Sie mit nur einem Objektiv „bewaffnet“ vor die Türe, in die Natur, in die Stadt. Ihre Füße sind Ihr Zoom.

Und wenn Ihnen etwas vor die Linse kommt, Ihre Einstellungen aber gerade nicht passen, drücken Sie trotzdem ab. Lieber ein unscharfes Foto als gar keines. Anschließend machen Sie noch drei, vier andere unscharfe und „verkaufen“ das als eine Serie von Bildern mit kreativer Unschärfe.


#6 Machen Sie Serienbilder nur dort, wo sich der Einsatz tatsächlich lohnt. Und das ist eigentlich nur bei sich bewegenden Motiven der Fall. Von einer Blume benötigen Sie keine 26 Bilder in schneller Folge. Das bedeutet nur, dass Sie bei der Bearbeitung 25 in den virtuellen Papierkorb werfen müssen. Das kostet Sie vor allem Zeit. Zeit, die Sie lieber mit dem Fotografieren verbringen.


#7 Sie müssen nicht jeden Tag fotografieren. Wenn die Kamera mal eine Woche zu Hause bleibt, ist das vollkommen in Ordnung. Sie müssen auch nicht alles, was Ihnen vor die Linse kommt, fotografieren. Wenn Sie dazu ein Bedürfnis verspüren, nutzen Sie Ihr Smartphone. Auch damit kann man tolle Bilder machen, die Sie anschließend effektvoll bearbeiten können – vorausgesetzt Sie nutzen eine RAW-App.


#8 Vor allem aber haben Sie Spaß dabei. Egal, ob Sie beruflich fotografieren (müssen) oder ob das Ihr Hobby ist. Spaß an der Sache wird viel zu oft unterschätzt.


#9 Bleiben Sie entspannt. Bei allem, was Sie tun!



©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

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Neunzehn58 Photographie

Eleganter Mann am Telefon
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Als Fotograf und Dienstleister sehen Sie sich nahezu täglich im Umgang mit Ihren Kunden Diskussionen gegenüber, die Ihnen nicht nur das Leben und Ihre Arbeit schwer machen, sondern die leider allzu oft auch ein hohes Konfliktpotential haben. Konflikte gehören im Beruf wie auch im Privatleben zum Alltag. Dabei sind diese nicht grundsätzlich schlecht. Damit sie nicht eskalieren, braucht es Konfliktmanagement. Ziel des Konfliktmanagements ist nicht, den Streit zu gewinnen, sondern gegenseitiges Verständnis zu wecken und für beide Seiten sinnvolle Kompromisse einzugehen.
von Jürgen Pagel 18. Februar 2025
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von Jürgen Pagel 12. Februar 2025
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von Jürgen Pagel 8. Februar 2025
Es gibt sie noch, diie KI kann sie nicht ersetzen - schöner und anmutiger denn je. Die Models. Wer sich in der Portraitfotografie verbessern möchte, kommt am TFP - Time for Print - nicht vorbei. TFP steht für "Time for Prints". Das heißt, dass der Fotograf seine Arbeitszeit gegen die Rechte an den entstandenen Fotos eintauscht. Das Model bekommt die Fotos als Honorar. Das ist vor allem bei kostenlosen Shootings üblich. TFCD steht für "Time for CD", also für die Aushändigung der erstellten Aufnahmen auf CD anstelle von ausgedruckten Fotos. Oft werden die Fotos auch per Download über das Internet dem Model exklusiv zur Verfügung gestellt. Damit später keine Streitigkeiten entstehen, muss ein Modelvertrag (Model Release) unterschrieben werden. Darin halten Fotograf und Model ihre jeweiligen Absichten schriftlich fest.
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In jedem Bereich, ob Marketing, Vertrieb oder Führung von Mitarbeitern, ist es essenziell, sein Gegenüber bestmöglich einzuschätzen. Ob beim Verkaufen von Produkten, Ideen, Visionen oder schlichtweg von sich selbst – die Persönlichkeit der verschiedenen Parteien spielt eine entscheidende Rolle. Mit dem richtigen Gesprächsansatz, der richtigen Catchphrase oder dem richtigen Gesprächsschwerpunkt kann man den Gesprächspartner womöglich entscheidend in eine bestimmte Richtung lenken. Um den richtigen Weg zu wählen, ist es hilfreich, Menschen verschiedenen Typen zuzuordnen. Dafür gibt es zahlreiche Typen-Modelle.
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Der Grund, warum ich dieses Thema zum wiederholten Male aufgreife, liegt an der bisweilen – sagen wir es vorsichtig – eigenartigen Argumentation von potenziellen Kundinnen und Kunden, die den Nutzen eines Einsatzes von großen, „richtigen“ Kameras bisweilen nicht nachvollziehen können. Daraus entstehen dann Irrtümer nicht nur hinsichtlich er zu erwartenden Ergebnissen, sondern leider auch in finanzieller Hinsicht. Es ist für viele Kundinnen und Kunden nicht nachvollziehbar, warum der Fotograf oder die Fotografin für ihren Einsatz 200 Euro und mehr pro Stunde in Anrechnung bringen, wo man das alles doch mit einem Smartphone deutlich schneller und einfacher erledigen könnte. Und genau hier entstehen die meisten Gedankenfehler.
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