Checkliste zur Portraitfotografie

Jürgen Pagel

Checkliste für die Portraitfotografie

Diese Checkliste soll Dir dabei helfen, dass Deine Portraits gelingen, der Ausschuss möglichst gering ist und Du keinen Moment während des Portraitshootings verpasst.

 Lockere die Atmosphäre durch einführende Gespräche auf und beachte einige Punkte VOR dem Fotografieren.
o Du oder Sie?
Bisweilen entscheidet schon das Bauchgefühl mit Betreten des Raumes, welche Anrede eher angebracht erscheint. Vermeide „Ihr“ oder „Euch“. Schaffe gleich zu Beginn Klarheit.
o Warum? Für welchen Zweck werden die Fotografien verwendet?
Portrait ist nicht gleich Portrait. Nur Gesicht, nur Kopf, mit Schultern (dann spielt die Armhaltung eine wichtige Rolle), Oberkörper, bis Mitte Oberschenkel oder Ganzkörper sind relevant hinsichtlich der Größe Deines Raumes bzw. hinsichtlich des zu verwendenden Objektivs. Korrekt sitzende Bekleidung, Flusen auf dunkler Bluse oder dunklem Hemd, schwebende Haarsträhnen – nichts, was man nicht in Photoshop oder Lightroom beheben könnte. Aber das erfordert in der Bildbearbeitung zusätzliche Schritte im Workflow und die kosten Zeit.
o Brillen und glänzende Haut musst Du in den Griff bekommen.
Kurzsichtige Menschen mit Brille haben je nach Kopfdrehung das Problem, dass Bereiche des Gesichts beim Blick auf die Fotografie stark verkleinert werden. Diese Verzerrungen sehen nicht nur unschön aus, sondern sind in der Bildbearbeitung kaum noch zu beheben. Gleiches gilt für glänzende Haut. Diese in der Bearbeitung zu reduzieren, erfordert aufwendige Retusche im Detail, da durch die Rücknahme der Lichter das gesamte Bild beeinflusst wird. Gegen Verzerrungen durch die Brillengläser hilft nur, die Kopf- bzw. die Kameraposition entsprechend vorzuwählen und gezielt drauf zu achten. Glänzende Hautstellen lassen sich hervorragend und kostengünstig mit Zigarettenpapier zum Selbstdrehen) kostengünstig, hygienisch und einfach vor dem Fotografieren beheben. Auch Einmal-Schminkpads sind geeignet. Allerdings sollte aus hygienischen Gründen für jeden Kunden/ jede Kundin ein neues Pad verwendet werden. Ich persönlich nutze solche zum Waschen in der Waschmaschine.
o Welche Posen werden als angenehm empfunden, welche liegen dem Model überhaupt nicht?
Die Schokoladenseite bemerkst Du recht schnell. Entscheidend ist, dass sich das Model wohl fühlt und kein Zwang beim Einnehmen von Posen entsteht. Die Bilder wirken ansonsten schnell verkrampft und „gekünstelt“.
o Wer soll die Fotografien zu sehen bekommen?
Hinsichtlich der Auflösung ist es wichtig, den Verwendungszweck zu kennen. Bis ca. 30 MP sind Ausdrucke bis DIN A4 vollkommen unproblematisch. Selbst 12 MP reichen hierfür aus. Allerdings sind bei 12 MP auch mit Super Resolution (Adobe) keine Wunder mehr zu erwarten, da ja lediglich die zur Verfügung stehenden Pixel verdoppelt werden. Bei 26 MP kannst Du bedeutsame Verbesserungen erwarten. Bei einer ausschließlichen Verwendung im Internet sind gängige Auflösung von 20-30 MP kein Thema. Je niedriger die Auflösung, desto sauberer, strukturierter muss die Auswahl des Bildausschnitts schon bei der Erstellung erfolgen, weil ansonsten beim Beschnitt des Bildes immer MP verloren gehen. Schnell wird aus einem 30 MP-Bild eines mit 19MP. Ansonsten spielt es keine große Rolle, ob Du mit einer Vollformat- oder mit einer APS-C-Kamera Portraits fotografierst. Der Hintergrund stellt sich anders dar, wirkt bei APS-C etwas komprimierter. Viel wichtiger die jedoch die Qualität, die verwendete Brennweite und die Blende.

 Das Licht
o Fotografieren ist Malen mit Licht.
o Funktionieren Dein Blitz und der Funksender?
Mache unbedingt einen Testlauf vor dem Shooting.
Nichts ist störender, wenn Du mitten im Shooting die Batterien Deines Blitzgerätes oder Deines Senders auswechseln musst. Falls das auf Grund eines länger andauernden Shootings doch einmal nötig sein, überprüfe VORHER, ob Deine Akku’s aufgeladen sind bzw. ausreichend Batterien vorhanden sind.
o Benötigst Du Strom?
Wenn ja, denke daran, Mehrfachsteckdosen und Verlängerungen zur Verfügung zu haben. Ansonsten ist das problematisch, wenn Du einen Modelstandort aufgeben musst, weil das Kabel zu kurz ist.
o Wieviel Licht benötigst Du?
Eine Hauptlichtquelle (Blitz oder LED) kann für ausdrucksstarke Portraits vollkommen ausreichend sein. Beim Business-Shooting solltest Du die Schatten kontrollieren und eine zweite Lichtquelle – wenigstens ein Reflektor – kann hierbei für eine ausreichende Intensität des Lichts bedeutsam sein. Die zweite Lichtquelle kann auch sehr effektiv Akzente in den Haaren oder im Hintergrund setzen.
o Hast Du genug Stative?
Gegebenenfalls benötigst Du ein Stativ für die Kamera, eines für den Blitz, eines zur Befestigung des Reflektors und eines für eine zweite Lichtquelle.
o Mache Dir bereits VOR dem Shooting Gedanken über die entsprechende Ausleuchtung.
Vielleicht planst Du ja den Einsatz von Tageslicht oder künstlicher Umgebungsbeleuchtung. Nicht immer lassen sich die Bedingungen Outdoor beeinflussen. Gegen Wolken gibt es kein wirksames Mittel und die Beleuchtung in einer Tiefgarage kann auch mal kaputt sein. Im Studio ist das alles kein Problem. Aber auch Outdoor solltest Du das Licht beherrschen können. Deswegen gehört ein Blitz zur Grundausstattung dazu – im Idealfall für den Einsatz von entfesseltem Blitzen. Dann hast DU alles in DEINER Hand und musst Dich nicht auf die Situation allein verlassen.

Das Model
o Jedes Model – egal ob männlich oder weiblich – hat das Recht, bestmöglich auszusehen.
Das ist manchmal gar nicht so einfach. Nicht jeder ist Fotogen, die Wenigsten beherrschen das Posing und Du kannst es ihnen auch nicht mal eben schnell beibringen. Deswegen ist es wichtig, dass alles so stressfrei wie möglich abläuft und da bist Du mit Deiner funktionierenden Technik und Deiner guten Laune verantwortlich. Wie soll ein Model strahlen, wenn Du einen schlechten Tag hast? Wie willst Du das Beste aus allen Bildern herausholen, wenn Deine Technik nicht funktioniert? Für all das kann das Model nichts. 
o Sei stets freundlich, aber bestimmt. Vermittle Lockerheit und Spaß – und Disziplin.
Lobe das Model, rede mit ihm, lass‘ es sich bewegen. Lieblingsposen oder die Schokoladenseite sind das beste Mittel, um in den „Flow“ zu kommen. Vergess‘ die ersten zwanzig, dreißig Bilder. Die sind zum Aufwärmen, zum vertraut werden. Vielleicht ist ja da auch schon ein Glückstreffer dabei.
o Deine Aufgabe ist es, während dem Shooting auf folgende Dinge zu achten (das gilt übrigens für Männer und Frauen gleichermaßen):
Sitzt das Make Up? Gegebenenfalls muss das Model nachschminken oder Du musst mit Zigarettenpapier noch einmal ran.
Schmeichelt die Bekleidung der Figur?
Sitzen die Haare so, wie es das Model will?
Wirft die Bekleidung an Stellen Falten, wo keine sein sollten?
Sitz die Hose, der Rock, das Kleid?
Sind irgendwo Flecken oder Flusen?
Passt beim Wechsel der Richtung noch der Hintergrund zum Model?
Achte auf die Körperhaltung. Gerade jüngere Menschen tendieren häufig zum Rundrücken. Das sieht bei Business-Fotos, wo es um den ersten Eindruck einer Persönlichkeit geht, nicht wirklich gut aus. Korrigiere die Haltung - wenn nötig - regelmäßig.
Denke an Schminkutensilien und mindestens einen kleinen Schminkspiegel, den Du notfalls auch als Reflektor einsetzen kannst.
o Erkläre dem Model, das es sich vor dem eigentlichen Shooting vollkommen frei bewegen kann und soll.
So bekommst Du bei den Testbildern gleich ein Gefühl dafür, welche Lichtsituation die Richtige ist. Vor allem kannst Du Deine Blende passend vorwählen, den Augen-Autofokus testen, mit dem Hintergrund und gleichzeitig mit dem Model „spielen“. So werden beide – das Model und Du als Fotograf – gleichzeitig warm und es kann mit korrekten Kameraeinstellungen gleich richtig losgehen.
o Ganz wichtig!
Wenn Dir mal einmal mehr Fehler unterlaufen, sei es in Bezug auf nicht vorhandene Schärfe, falsche Blende (zu geringe Tiefenschärfe) o.ä., dann diskutiere nicht darüber und überspiele es am besten mit Lässigkeit bzw. Souveränität. Das Model weiß nicht, warum es drei Posen noch einmal wiederholen soll. Das Model muss Dir vertrauen (können) und wenn Du ohne jede Not über Deine Fehler redest, zerstörst Du das bereits entstandene Vertrauen recht schnell.

Die Kameraeinstellungen
o Kameraeinstellungen selbst können a) schnell zum Boomerang und b) in philosophische Betrachtungsweisen ausarten. Beides ist meist unschön. Deswegen in aller Kürze.
Kenne Deine Kamera im Schlaf. Nichts sieht beim Shooting blöder aus, als wenn Du krampfhaft nach einer Funktion suchst, die es in dieser Kamera gar nicht gibt und noch nie gegebene hat.
Halte stets eine Backup-Kamera bereit. Technik ist trotz allen Glaubens nicht zu 100% beherrschbar. Mir versagte bei einem Food-Photography-Shooting, bei dem nur für die Fotos aufwendig gekocht wurde, ein Einstellrad an meiner Nikon Z6II, mit dem ich die ISO bzw. die Blende vorwählen konnte. Und die Variation der Blende war bei diesem Shooting elementar. Dank meiner X-T4 als Backup war das dann kein Problem. Seitdem habe ich IMMER zwei Kameras mit ausreichend Akku’s dabei.
Nutze wenn irgend möglich eine Kamera mit zwei Kartenslots und definiere einen dieser beiden Slots als Backup. Die Sinnhaftigkeit stellt man erfahrungsgemäß erst dann fest, wenn die Hauptkarte ihren Geist aufgibt, ohne das man das merkt und man zu Hause feststellt, dass nichts, aber auch gar nichts auf der Karte ist.
Automatisiere zwei Prozesse:
• Nach dem letzten Shooting stellst Du ALLE Kameraeinstellungen auf Los zurück. Alle. So bist Du sicher, dass nicht aus Versehen eine einzige Einstellung Dir im schlimmsten Fall alle Aufnahmen versaut.
• Schau Dir nach jedem Shoot jedes Bild an und kontrolliere es auf Schärfe und Belichtung. Gerade tagsüber sieht man in der Kamera nicht, ob der Blitz funktioniert hat. Und das Model weiß ja nicht, ob der funktionieren soll. Leider sitzt der Autofokus nicht immer, manchmal einfach auch nur zwei, drei Zentimeter daneben. Das kann absolut desaströs werden, wenn von 200 Aufnahmen 150 richtig übel unscharf sind. Ich habe an meinen Kameras die automatische Rückschau deaktiviert, deswegen ist der Daumendruck links oben (bei der Nikon) mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen und das hat sich einige Male als ein guter Griff herausgestellt.
o Die Einstellung der Blende und die zu verwendende Brennweite sind einzig und allein Deine Entscheidung und abhängig vom zu beabsichtigten Bildlook.
Wenn möglich nutze die kürzest möglich Belichtungszeit beim Blitzen. Die serienmäßigen 1/60 sind mir in 95% aller Shootings zu langsam. Deswegen verwende ich bei der Blitzfotografie ausschließlich den manuellen Modus mit einer 1/200 – was dann auch gleichzeitig die kürzeste Synchronisationszeit darstellt.

Die wichtigsten Punkte in der Zusammenfassung

o Lockere die Atmosphäre durch einführende Gespräche auf und beachte einige Punkte VOR dem Fotografieren.
o Du oder Sie?
o Warum?
o Brillen und glänzende Haut musst Du in den Griff bekommen.
o Welche Posen werden als angenehm empfunden, welche liegen dem Model überhaupt nicht?
o Wer soll die Fotografien zu sehen bekommen?
o Funktionieren Dein Blitz und der Funksender?
o Benötigst Du Strom?
o Wieviel Licht benötigst Du?
o Hast Du genug Stative?
o Mache Dir bereits VOR dem Shooting Gedanken über die entsprechende Ausleuchtung.
o Jedes Model – egal ob männlich oder weiblich – hat das Recht, bestmöglich auszusehen.
o Sei stets freundlich, aber bestimmt. Vermittle Lockerheit und Spaß – und Disziplin.
o Deine Aufgabe ist es, während dem Shooting auf viele Dinge zu achten (das gilt übrigens für Männer und Frauen gleichermaßen), die das Model nicht sehen kann.
o Erkläre dem Model, das es sich vor dem eigentlichen Shooting vollkommen frei bewegen kann und soll.
o Gib während des laufenden Shootings keine Fehler oder Missgeschicke zu!
o Überprüfe alle Kameraeinstellungen VOR dem Shooting und setze Deine Kamera nach dem Shooting auf Los zurück.

©2022 Jürgen Pagel

Neunzehn58 Photographie

Fünf Fototipps, die dir helfen können, Langeweile
mit kreativen Ideen zu vertreiben
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Fünf Fototipps, die dir helfen können, Langeweile mit kreativen Ideen zu vertreiben.
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von Jürgen Pagel 17. November 2024
In der Welt der Fotografie gibt es zahlreiche Ansätze, um Geschichten zu erzählen, Emotionen zu wecken oder einfach die Schönheit der Welt einzufangen. Eine der faszinierendsten und kreativsten Möglichkeiten, dies zu tun, ist die Themenfotografie. Sie ermöglicht es, mit einer klaren Vision und einer präzisen Bildsprache ein kohärentes, oft sogar konzeptuelles Bild zu schaffen, das ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Botschaft transportiert. Doch um ein gelungenes Thema visuell umzusetzen, spielen sowohl technische als auch kreative Aspekte eine entscheidende Rolle.
von Jürgen Pagel 8. November 2024
In der banalen Fotografie geht es nicht um das Ergebnis. Hier ist der Prozess des Fotografierens entscheidend. Oder eher die Fähigkeit, seine Umgebung wahrzunehmen und in einfachen Sachen das Schöne zu finden. Oder ein nur darum, Hässliches zu fotografieren. Ob der Betrachter das auch interessant findet, liegt nicht in der Macht, aber auch nicht in der Absicht des Fotografen. Keineswegs ist es eine Ausrede für schlechte Bilder und es geht nicht darum, schlechte Bilder schön zu reden. Banale Fotografie ist vielmehr eine Schulung für die eigenen Augen und Sinne.
Frau mit Kamera auf Safari
von Jürgen Pagel 4. November 2024
Du kennst das sicher. Jeder Fotograf und jede Fotografin kennt das - ein Tag der Lustlosigkeit. Am Wochenende Zahnschmerzen gehabt, das Knie schmerzt und der Rücken zwickt. Kein Bock zum Fotografieren. Eigentlich nicht weiter schlimm. Aber sich dem Hinzugeben ist mir zuwider. Also den Hund und die Kamera geschnappt und das 100mm f/1.5 von TTArtisan aufgeschraubt (M42 auf Adapter für den X-Mount) - also auf die Kamera, nicht auf den Hund. Das Wetter nicht so toll. Kalt, feucht und diesig, erst gegen Mittag kam die Sonne hervor.
Junge Frau mit einer Kompaktkamera in der Hand.
von Jürgen Pagel 1. November 2024
Wir Fotografen wissen es schon längst: "Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf". Dieser mittlerweile "phrasenhafte" Satz, für den 5 Euro in's sogenannte Phrasenschwein geworfen werden müssen, ist einerseits richtig, andererseits jedoch erläuterungsbedürftig. Fotografieren hat enorm viel mit Sehen zu tun. Sehen lernen und sehen können ist der Schlüssel für spannende, emotionale, dokumentarische, erlebnisbehaftete und technisch gute Fotografien (gleiches gilt übrigens auch für die Videografie). Und zusätzlich zu der gehörigen Portion des Sehens kommt noch eine ordentliche Prise Licht dazu. Dieser Mix ist es, der neben der Bildbearbeitung, die eigentliche Fotografie ausmacht.
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von Jürgen Pagel 29. Oktober 2024
Einfach nur da sein. Da sein am Ort, auf der Straße, im Wald, auf dem Feld – egal. Wo auch immer. Das ist das wichtigste Rüstzeug für die Fotografie. Da sein. Wer immer nur in den eigenen vier Wänden sitzt, steht oder liegt, hat es komfortabel. Du machst heute das Gleiche wie gestern. Das ist sogar sehr komfortabel. Aber du bist nicht da. Nicht da, wo etwas ist, was sich nicht wiederholen wird, das einmalig ist. Nur jetzt und heute. Morgen ist es vollkommen anders. Es zählt einzig der Moment. Das Hier und Jetzt. Genau in diesem Moment.
Objektivreihe
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Der Sweet Spot bezeichnet den optimalen Einstellungswert der Blende beim Fotografieren. Dieser Wert wird auch als "förderliche Blende" oder "mittlere Blende" bezeichnet. Er ermöglicht eine optimale Abbildungsleistung sowie einen optimalen Kontrast.
Augen mit Blick nach schräg oben
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Fotografie ist nicht nur das Malen mit Licht, sondern vor allem das Festhalten eines Augenblicks. Eines Moments, der genau jetzt und hier so ist, wie er ist. Eine Sekunde später haben sich die Situation, das Wolkenbild, die Lichtwirkung auf das Motiv, vielleicht sogar das Motiv selbst sich verändert – meist nicht wiederholbar verändert.
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Ein gutes Bild fängt Aufmerksamkeit und sticht aus der Masse hervor. Ein gutes Bild vermittelt einen Inhalt, der die Aufmerksamkeit hält. Ein gutes Bild löst Emotionen aus, hat eine ästhetische Qualität und entspricht weitestgehend grafischen Gestaltungsregeln. Ein gutes Foto muss nicht jedem gefallen. Es hat für diejenige Person, die es angefertigt hat, i.d.R. einen besonderen Wert. Allein dadurch wird es bereits zu einem „guten“ Foto. Ganz offensichtlich ist dies bei Urlaubsfotografien und Familienfotos so. Außenstehende sind bei der Betrachtung von Familienfotos oftmals genervt, während die „Fotografen“ selbst regelmäßig in Begeisterung fallen. Das Interesse ist – wie bei allen anderen Bildern auch – ausgesprochen subjektiv. Was dem einen gefällt, muss einem anderen überhaupt nicht gefallen. Das Interesse an den Motiven ist folglich subjektiv.
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