Optimiere deine Art der Fotografie

Jürgen Pagel

10 Tipps, wie du deine Fotografie auf das nächste Level hebst.

Es gibt Zeiten, in denen steckst du fest, in einem eingefahrenen Ablauf, in deinem Equipment "gefangen", in die Technik "verliebt". Du kommst aus deiner "schöpferischen Pause" nicht heraus.

Dann helfen dir vielleicht ein paar einfache Tipps.

  1. Reduziere dein Equipment. Als erstes - bevor du irgendetwas anderes machst - reduziere dein Equipment. Verwende beispielsweise einen Monat lang nur eine Kamera. Verwende eine Woche, einen Monat oder ein Jahr lang nur ein Objektiv. Die ausschließliche Verwendung eines 50mm-Objektives führt zu mehr Bewegung in deiner Fotografie und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Du musst dir dein Bild "erlaufen". Weiter weg, näher ran. Mal ganz unabhängig von der Ausprägung und dem Einfluss auf dein Bokeh. Es ist zweifelsfrei eine Herausforderung, Architektur ausschließlich mit einem 50mm-Objektiv erfassen zu wollen - aber es geht. Es muss gehen, denn du verwendest ja nur dieses eine Objektiv.
  2. Erzähle eine Geschichte. Lass deine Bilder Geschichten erzählen. Das kann eine Bildreihe sein, aus der sich die Geschichte in der Reihenfolge deiner Bilder ergibt oder ein einziges Bild, dass genug Raum für Fantasie und die Geschichte hinter dem Bild lässt. Nutze die Bildkomposition sowie die Art und Weise der Lichtsetzung, um eine Geschichte zu erzählen. Das kann spannend, traurig oder lustig sein. Hauptsache, der Betrachter findet sich oder andere darin wieder. Gelingt dir ein persönlicher Bezug, umso besser.
  3. Akzeptiere sogenanntes "schlechtes Licht". Im Grunde gibt es kein schlechtes Licht. Es gibt Licht oder Dunkelheit. Selbst die Dunkelheit ist nicht wirklich dunkel, sondern hat immer noch ausreichend Restlicht, mit dem man etwas anfangen kann - technisch eine Herausforderung, aber der Mensch wächst bekanntlich an seinen Aufgaben. Mache einfach das Beste daraus. Verzichte beispielsweise auf künstliche Beleuchtung, wähle lange Verschlusszeiten und nutze ein Stativ. Du wirst "sehen", es entsteht eine vollkommen neue Art der Fotografie.
  4. Fotografiere auch unscheinbare Motive. Selbst die unscheinbarsten Motive "verbergen" an irgendeiner Stelle etwas Herausragendes, etwas Aufregendes, etwas Besonderes. Finde es und halte diesen Moment fest. Damit meine ich nicht, dass du "jeden Sch.... fotografieren sollst, sondern das du dich auf die Suche nach dem Besonderen innerhalb eines eher langweiligen Motivs machst. Das trainiert das Auge und du erlangst den fotografischen Blick.
  5. Nutze ausschließlich den Sucher deiner Kamera. Wir tendieren bei digitalen Kameras dazu, uns das Bild in der Vorschau auf dem Display anzuschauen. Entweder vor dem Shoot, danach oder sogar in beiden Situationen. Das führt leider allzu häufig dazu, dass wir zuvor keine gezielte Auswahl treffen. In dem du deinen Bildschirm anklebst (oder einfach nicht mehr benutzt - das lässt sich in aller Regel einstellen), zwingst du dich zu einer konzentrierteren Motivwahl. Zugegeben, für Brillenträger nicht immer ganz einfach und es setzt natürlich auch voraus, dass deine Kamera einen Sucher hat (die Sony ZV-1 hat zum Beispiel keinen).
  6. Schau dir die Bilder großer Meister an. Ich meine damit: Geh' ins Museum. Dort wo die "großen Meister" hängen. Salvador Dalí, Pablo Picasso, Vincent van Gogh, Rembrandt van Rijn oder Raffael. Sie waren Meister der Lichtsetzung, Meister in den Details, Meister der Komposition. Von den Großen können wir Kleine eine Menge lernen. Lass dich inspirieren.
  7. Lies dir die Bedienungsanleitung deiner Kamera durch. Klingt im ersten Moment etwas komisch. Du fotografierst ja schon seit ein paar Tagen und kannst deine Kamera hinlänglich bedienen. Nein. Kannst du nicht. Das meist du spätestens dann, wenn du dir die Anleitung durchliest. Du wirst mindestens ein halbes Dutzend Funktionen entdecken, von denen du vorher nichts gewusst hast. Zugegeben, das ist scheint etwas Langweiliges zu sein. Mach' es trotzdem.
  8. Drucke deine Fotos aus oder lasse dir in einem Fotoshop Abzüge deiner Bilder machen. In der analogen Zeit ein Selbstverständnis, in der digitalen Zeit (vor allem bei den Kosten für Druckerpatronen) eher eine Seltenheit. Nachdem du dein analog erstelltes Bild in den Händen hältst, war oder ist es fertig. Die Digitalen speichern wir auf der Festplatte, aber fertig ist es deswegen noch lange nicht. Erst wenn du den Abzug in den Händen hältst, hast du eine Vorstellung, wie das Bild von anderen gesehen wird. Denn jedes gespeicherte Bild sieht auf einem nicht kalibriertem Bildschirm anders aus. Kontrastreicher oder kontrastärmer. Heller oder dunkler. Schärfer oder unschärfer. Außerdem wirst du feststellen, dass die Qualität des verwendeten Papiers einen deutlichen Einfluss auf dein Bild haben wird.
  9. Kauf dir eine analoge Kamera. Die sind nicht mehr so teuer. Eine Minolta X-D7 beispielsweise erhältst du generalüberholt in voll funktionsfähigem Zustand für 250 - 300 Euro. Filme gibt es auch noch genug. Ich habe mir 50 Filme meines Lieblingsfilms für 150 Euro gekauft und lagere diese im Tiefkühlfach meines Kühlschranks - sehr zum Leidwesen meiner Frau, weil kein Platz mehr für Nahrungsmittel ist. Eine analoge Kamera wird die Art und Weise deiner Fotografie beeinflussen. Im Kleinbildformat stehen dir "nur" 36 Bilder zur Verfügung. Du musst also genau überlegen, ob du das fotografierst, was du da im Vorbeilaufen fotografieren möchtest. Du hast nur den Sucher zur Verfügung (siehe Tipp 5). Die Belichtungsmessungen alter Kameras haben ihre Tücken. Also nutze beispielsweise einen externen Belichtungsmesser (es gibt bei eBay Konvolute aus 20 funktionsfähigen Belichtungsmessern für 40 Euro). Du entscheidest dich für Schwarz/ Weiß? Ok. Dann musst du eben 36 Bilder in s/w machen. Wechsel ist nicht. Du wirst also sorgfältiger in deiner Motivwahl werden, genauer in der Belichtung und wirst auf Grund fehlender elektronischer Hilfen besser verstehen, wie Belichtungszeit, eine festeingestellte ISO (wird je Film voreingestellt) und die Blende zusammenspielen.
  10. Lege deine Kamera weg. Das klingt zunächst kontraproduktiv, verschafft dir jedoch Zeit, Bilder zu sichten, zu sortieren, zu optimieren und das nächste Shooting zu planen. Einfach mal nicht fotografieren. Geht übrigens auch ganz gut. Dieser Artikel hier entsteht auch gerade in einer kamerafreien Zeit.
©Jürgen Pagel 2021

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Neunzehn58 Photographie

Eleganter Mann am Telefon
von Jürgen Pagel 20. Februar 2025
Als Fotograf und Dienstleister sehen Sie sich nahezu täglich im Umgang mit Ihren Kunden Diskussionen gegenüber, die Ihnen nicht nur das Leben und Ihre Arbeit schwer machen, sondern die leider allzu oft auch ein hohes Konfliktpotential haben. Konflikte gehören im Beruf wie auch im Privatleben zum Alltag. Dabei sind diese nicht grundsätzlich schlecht. Damit sie nicht eskalieren, braucht es Konfliktmanagement. Ziel des Konfliktmanagements ist nicht, den Streit zu gewinnen, sondern gegenseitiges Verständnis zu wecken und für beide Seiten sinnvolle Kompromisse einzugehen.
von Jürgen Pagel 18. Februar 2025
Ein USP (Unique Selling Proposition) ist das einzigartige Verkaufsversprechen eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Marke. Es beschreibt das besondere Merkmal oder den Vorteil, der das Angebot von der Konkurrenz abhebt und für die Zielgruppe attraktiv macht.
Business Portrait
von Jürgen Pagel 12. Februar 2025
Wenn Mitarbeiter fotografiert werden sollen, taucht immer wieder ein Problem auf: Sie sind selten alle gleichzeitig vor Ort. Gerade in Handwerksunternehmen mit 20 MitarbeiterInnen und mehr stellt es den Fotografen vor die Herausforderung, möglichst identische Lichtsituationen zu schaffen. Wir haben praktisch nie an drei verschiedenen Tagen exakt die gleichen Lichtverhältnisse. Auch Lightroom bzw. Photoshop sind keine Hilfe, da es nicht am Hintergrund, sondern an der Ausleuchtung des Gesichts bzw. des Körpers liegt. Das kann nur gelingen, wenn die Umgebung (Reflexion) identisch ist und natürliche Lichtquellen so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Ich persönlich setze dabei auf Blitzlicht, ggf. als diagonales Zangenlicht, um eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne Fremdeinflüsse zu garantieren.
Fujifilm Kamera
von Jürgen Pagel 9. Februar 2025
In der Welt der Fotografie wird oft das Vollformat als das Maß aller Dinge betrachtet. Doch APS-C-Sensoren haben sich längst einen festen Platz in der Branche gesichert und bieten zahlreiche Vorteile, die sie für viele Fotografen zur besseren Wahl machen. Ob Einsteiger, Reise-, Sport- oder Naturfotograf – APS-C-Kameras haben mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Hier sind die fünf wichtigsten Vorteile von APS-C-Sensoren gegenüber Vollformatsensoren.
Schönes Model
von Jürgen Pagel 8. Februar 2025
Es gibt sie noch, diie KI kann sie nicht ersetzen - schöner und anmutiger denn je. Die Models. Wer sich in der Portraitfotografie verbessern möchte, kommt am TFP - Time for Print - nicht vorbei. TFP steht für "Time for Prints". Das heißt, dass der Fotograf seine Arbeitszeit gegen die Rechte an den entstandenen Fotos eintauscht. Das Model bekommt die Fotos als Honorar. Das ist vor allem bei kostenlosen Shootings üblich. TFCD steht für "Time for CD", also für die Aushändigung der erstellten Aufnahmen auf CD anstelle von ausgedruckten Fotos. Oft werden die Fotos auch per Download über das Internet dem Model exklusiv zur Verfügung gestellt. Damit später keine Streitigkeiten entstehen, muss ein Modelvertrag (Model Release) unterschrieben werden. Darin halten Fotograf und Model ihre jeweiligen Absichten schriftlich fest.
von Jürgen Pagel 8. Februar 2025
Seit Erfindung des Unternehmertums im 18. Jahrhundert dauert die Diskussion darüber an, ob das sich fokussieren auf ein oder wenige Produkte oder eine breite Aufstellung mit einem umfassenden Angebot die bessere Wahl ist. Wie meistens ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten. Wenn es einfach wäre, gäbe es ausschließlich erfolgreiche Unternehmer und Unternehmerinnen, die alles richtig gemacht hätten. Dem ist aber nicht so. Radio Eriwan würde in diesem Fall darauf antworten: „Im Prinzip ist beides richtig. Es kommt drauf an …“. Und genau so ist es. Welche Entscheidung die Richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Von welchen erfährst du in dem Blogbeitrag!
Zucchiniblüten
von Jürgen Pagel 7. Februar 2025
"Ich habe Angst, im Kundengespräch meinen Preis zu nennen, wenn das Gespräch darauf kommt." "Was ist, wenn ein Kunde den Preis ablehnt?“ "Mir ist das Geld gar nicht so wichtig. Ich möchte vor allem den Auftrag bekommen". So oder ähnlich lauten die Argumente im Mentoring. Das Nennen des Wertes einer Dienstleistung ist für viele Auftragnehmer ein echter Angstgegner. Das war es auch für mich viele Jahre. Dabei ist die Kommunikation von Preisen ein entscheidender Aspekt im Marketing und Vertrieb. Nur wer den Preis richtig kommuniziert, kann Kunden gewinnen und den Wert der Dienstleistung oder seines Produkts betonen. Oft ist diese Angst sogar begründet, weil der Preis nicht korrekt ermittelt, nicht kalkuliert wurde, sondern sich ausschließlich an dem der Konkurrenz orientiert. Gerade bei höherpreisigen Angeboten steht dann der Anbieter nicht hinter seinem Preis und wirkt bei Nachfragen des Kunden sofort verunsichert.
Liebesschlösser an einer Brücke, festgehalten von einem Fotografen
von Jürgen Pagel 6. Februar 2025
Wie unterscheidet sich der Fotograf von einem Hobbyknipser? Das hast Du Dich sicher auch schon einmal gefragt. Nach der Novellierung der Handwerksordnung 2003 darf sich jeder als Fotograf bezeichnen und die Fotografie als selbständiges Gewerbe ausüben, ohne einen Meisterbrief benötigen zu müssen. Die Berufsbezeichnung Fotograf ist jedoch nach wie vor gesetzlich geschützt, was bedeutet, dass man sich nicht als Fotografenmeister bezeichnen darf, ohne eine entsprechende Qualifikation. Trotzdem ist es erlaubt, sich als Fotograf zu bezeichnen, auch wenn man keine formale Ausbildung in diesem Bereich absolviert hat. Aber was ist nun ein Fotograf? Ganz einfach. Ein Fotograf ist eine Person, die Fotografien anfertigt. Fotografen gestalten statische oder bewegte Bilder für verschiedene Zwecke. Sie sind Spezialisten für die visuelle Darstellung von Personen, Objekten und Ereignissen und erfassen Momente durch den gezielten Einsatz von Licht, Perspektive und Kreativität. Soweit Wikipedia.
Farbpalette mit Bezug auf vier Kundentypen
von Jürgen Pagel 5. Februar 2025
In jedem Bereich, ob Marketing, Vertrieb oder Führung von Mitarbeitern, ist es essenziell, sein Gegenüber bestmöglich einzuschätzen. Ob beim Verkaufen von Produkten, Ideen, Visionen oder schlichtweg von sich selbst – die Persönlichkeit der verschiedenen Parteien spielt eine entscheidende Rolle. Mit dem richtigen Gesprächsansatz, der richtigen Catchphrase oder dem richtigen Gesprächsschwerpunkt kann man den Gesprächspartner womöglich entscheidend in eine bestimmte Richtung lenken. Um den richtigen Weg zu wählen, ist es hilfreich, Menschen verschiedenen Typen zuzuordnen. Dafür gibt es zahlreiche Typen-Modelle.
Smartphone als Playstation mit explodierender Grafik
von Jürgen Pagel 19. Januar 2025
Der Grund, warum ich dieses Thema zum wiederholten Male aufgreife, liegt an der bisweilen – sagen wir es vorsichtig – eigenartigen Argumentation von potenziellen Kundinnen und Kunden, die den Nutzen eines Einsatzes von großen, „richtigen“ Kameras bisweilen nicht nachvollziehen können. Daraus entstehen dann Irrtümer nicht nur hinsichtlich er zu erwartenden Ergebnissen, sondern leider auch in finanzieller Hinsicht. Es ist für viele Kundinnen und Kunden nicht nachvollziehbar, warum der Fotograf oder die Fotografin für ihren Einsatz 200 Euro und mehr pro Stunde in Anrechnung bringen, wo man das alles doch mit einem Smartphone deutlich schneller und einfacher erledigen könnte. Und genau hier entstehen die meisten Gedankenfehler.
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