Mehr als 10 Tipps für die Automotive Photography

Jürgen Pagel

Ein besonderes Genre - die Automotive Photography

Der besseren Übersicht wegen, habe ich den Artikel in verschiedene Bereiche unterteilt.

A. Anspruch des Kunden
B. Anspruch des Fotografen
C. Planung und Durchführung
D. Tipps

A. Anspruch des Kunden
Die Ansprüche sind mindestens genauso vielfältig, wie die Markenauswahl internationaler Automobile und Motorräder, Roller, Tretroller und was sich sonst noch so auf den Straßen tummelt.
Der eine Kunden möchte seine hochglanzpolierten Edelkarossen im Internet auf Verkaufsplattformen anpreisen. Dabei spielt die Standzeit der Fahrzeuge keine Rolle. Die Fahrzeuge sind hochpreisig und Platz ist im Showroom ausreichend vorhanden.

Ein weiterer Kunde handelt mit Neu- und Gebrauchtfahrzeugen und will seine Fahrzeuge so schnell wie möglich vom Hof haben. Standzeiten kosten Geld. Liquidität ist Trumpf. Fotos müssen her, egal wie.

Und die dritte Kundin sammelt edle Fahrzeuge und möchte diese professionell abgelichtet haben.

Und sehr wahrscheinlich gibt es noch irgendetwas dazwischen. Aber alle Kunden haben einen Anspruch auf tolle, emotionale Fotografien (selbstverständlich gilt das auch für Videos) zu einem fairen Preis. Theoretisch kann jeder solche Bilder selber fertigen. Die heutigen Handykameras verfügen eine ausreichende Auflösung, um auf den Social-Media-Kanälen die gesamte Klaviatur an Ansprüchen bespielen zu können. Dennoch besteht ein Unterschied. Trotz der guten Qualität der 1,2 x 1,3 mm großen Sensoren und der (neuen) Funktion von Luminar Ai, das Bokeh künstlich zu erzeugen sowie der ausreichenden Darstellung in der Größe eines Handydisplays, wird es auf dem Tablet schon enger. Beim Hereinzogen fallen die einzelnen Pixel auf, man sieht die Unechtheit des Bokeh, man sieht Schnittkanten und teilweise extreme Bildbearbeitungen. Wem das reicht - alles gut.
Nichts desto Trotz erfordert sowohl das Fotografieren selbst wie auch die anschließende - in aller Regel - notwendige Bearbeitung der Fotografien mit einem entsprechenden Programm einfach viel Zeit. Zeit, die man - würde sich derjenige auf seine eigentliche Kompetenz besinnen - sich sehr viel besser nutzen lassen könnte.

Konntest du nun einen Kunden von der Emotionalität und der Perfektion deiner Fotografien überzeugen, ist es dennoch wichtig, den Anspruch des Kunden im Auge zu behalten.
Handelt es sich um einen Gebrauchtwarenhändler, der den Verkauf von Masse der qualitativ hochwertigen Darstellung vorzieht, solltest du deinen Ansatz überdenken. Das kann der Kunde sehr gut selber. Ein paarTipps hinsichtlich der Motivwahl und des Blickwinkels und gut ist.

Hast du jedoch einen Kunden vor dir, der in der Liga hochpreisiger Luxusfahrzeuge spielt, gilt es zu überprüfen, ob das genau das ist, was du willst und kannst.

B. Anspruch des Fotografen
"Fotografiere bei etwas, was dich nicht interessiert". Du musst Automobile und Motorräder lieben, damit du in deinem Kunden das Feuer entfachen kannst, das in dir selber brennt. Man muss kein (Auto)Narr sein, um tolle Bilder zu machen, aber so ein bisschen verliebt - das wäre nicht verkehrt.
Ich persönlich habe diesbezüglich hohe Ansprüche. Jedes Bild muss perfekt sein. Zunächst muss es meinem Anspruch an Perfektion entsprechen. Der Kunde sieht das unter Umständen anders. Dennoch gilt in diesem Fall mein Anspruch. Sei also bestrebt, die bestmögliche Leistung abzuliefern. Allein deswegen solltest du solche Aufnahmen nicht kostenlos machen - es sei denn, zu deiner eigenen Reputation. Kostenlos birgt immer das Risiko der mangelnden Perfektion und das wäre dann auch für deine Reputation nicht hilfreich.


C. Planung und Durchführung

Du weißt, was dein Kunde will. Du weißt, was du willst. Jetzt solltest du gut vorbereitet sein. Ich halte nicht viel von einem riesigen Equipment. Alles, was du aufbauen, abbauen, montieren, tragen, anschließen musst, kostet dich Zeit und lenkt dich vom eigentlichen Ziel ab. Es soll tatsächlich schon Fotografen gegeben haben, die vor lauter Bedienung ihrer Beleuchtung und der Kontrolle der gesamten Technik, das Fotografieren vergessen haben (wahrscheinlich ist das aber nur ein Gerücht - obwohl für so ganz abwegig halte ich das nicht).
Vielleicht die eine oder andere LED-Tube, um Licht dahin zu bringen, wo gar keines sein kann. Ein akkubetriebener LED-Strahler (Dauerlicht) zur besseren Ausleuchtung oder zum Setzen von Akzenten sind meist unumgänglich. Ein Stativ für längere Belichtungszeiten bei Avaiable Light - Fotografien dürfte ebenso unumgänglich sein. Aber das war es dann auch schon. Da Weitwinkel ebenso selten zum Einsatz kommt, wie extreme Telezooms, kannst du dich auch in der Auswahl deiner Objektive auf ein 35er, ein 50er und/ oder ein 85er beschränken - jeweils im Vollformat-Äquivalent.

Zwei Kameras (eine Haupt- und eine Backup-Kamera) sind sowieso Pflicht. Das war es dann auch schon. Ach, fast vergessen. Ich nehme immer noch meine MINOLTA XD-7 mit einem frischen 400er s/w-Film mit feinem Korn mit.

Meine persönliche Ausrüstung besteht übrigens für solche Zwecke aus eine SONY A7III als Hauptkamera und einer FUJIFILM X-T30 (oder der FUJIFILM x100F der hohen Flexibilität wegen). An Beleuchtung nehme ich zwei LED-Stäbe und einen akkubetriebenen LED-Strahler mit Stativ mit. Akkubetrieben macht dich das Stromunabhängig. Denke auch an ausreichend Ersatzakkus. Obwohl bei drei Stunden geplanter Dauer hält auch ein Akku in jeder Kamera. Da ich ausschließlich 128 GB Speicherkarten verwende, bekomme ich auch die niemals voll.


Mehr Equipment macht definitiv nicht bessere Bilder. Vielmehr solltest du dir überlegen, was und wie du eigentlich fotografieren willst. Im Close Up benötigst du ein Objektiv mit einer möglichst geringen Naheinstellgrenze. Im Zoombereich ist ein Stativ unumgänglich, um trotz evtl. vorhandener interner oder externer Stabilisatoren richtig scharfe Bilder zu erzeugen. Arbeitest du viel in Bodennähe aus eher ungewöhnlichen Perspektiven, ist viel Equipment eher hinderlich. Also überlege dir vorher, was du willst. Was ist dein Stil? Dem solltest du treu bleiben.


Um das alles im Vorfeld planbar zu machen, solltest du einen ersten Termin für ein Pre-Shooting vereinbaren. Das Gelände und den Showroom betrachten, die Lichtsetzung oder natürliches vorhandenes Licht zu den verschiedenen Tageszeiten im Auge behalten. Die Bedingungen klären. Ist viel Lärm drumherum? Ist ständiges Bewegen der Fahrzeuge erforderlich oder steht das still und du kannst solange daran arbeite, wie du willst? Wie viele Bilder willst du machen? "Ballere" nicht einfach drauf los, sondern plane beispielsweise 10 Bilder pro Fahrzeug aus vier bis fünf verschiedenen Perspektiven.


Eine besondere Herausforderung ist stets das Fotografieren bewegter Motive. Mitziehe oder extrem kurze Belichtungszeiten? Hintergrund scharf oder doch besser unscharf? Mache dich zuvor mit den Techniken vertraut und sei sicher in der Anwendung - für alle Fälle.


Brauchst du Strom? Sind Steckdosen vorhanden oder benötigst du Verlängerungskabel? Wer ist dein Ansprechpartner? Darfst du die Fahrzeuge mit Wasser besprühen, um besondere Reflexe und Effekte zu erzeugen?

Denke auch an Reinigungsmaterial. Angerostete Bremsscheiben sind ein Graus. Wenn du nah ran gehst, sieht man jedes Staubkorn, jede Schliere. Das musst du zuvor reinigen. Wasser reicht da oftmals nicht. Ich persönlich verwende gerne Reinigungstücher mit Aceton, um gleich anschließend mit Microfasertüchern nachzupolieren.


Ganz schön viel, nicht wahr? Auch das sind gleich mehrere Gründe, warum das Engagement eines professionellen Fotografen einen Sinn ergibt.


Und jetzt einmal ganz ehrlich, wie findest du Fahrzeuge im Internet, die zum Verkauf stehen und noch die Hundehaare der letzten zwei Jahre in den Ritzen der Rückbank ihr Dasein fristen? Wie findest du ein Fahrzeug jenseits 15-20.000 Euro, das mit dreckigen Felgen dasteht? Ich finde das definitiv nicht toll und wäre mir den Preis nicht wert. Obwohl "nur" eine Felge schmutzig ist, holt dich das Fahrzeug emotional nicht ab.



D. Mehr als 10 Tipps

Selbstverständlich MUSST du das alles für gute Ergebnisse nicht so machen. Aber es macht deine Ergebnisse planbar und wenn du von dem, was du machst oder machen willst, einen Plan hast, bedeutet das Stressfreiheit. Glaub mir. Das tut gut.


Tipp 1

Fülle mit dem zu fotografierenden Fahrzeug nicht das ganze Bild.

Aus zweierlei Gründen: Erstens sind zu viele Vollaufnahmen ausgesprochen langweilig und nehmen Details nicht so auf, wie es der Kunde in der Regel wünscht. Vollformatige Aufnahmen verleiten zum Pinchen (das Heranzoomen mit den Fingern und die meisten Menschen interessieren sich nun mal für die Details) und wenn dann die Auflösung zu gering ist, wird es pixelig. Zweitens sind Details sehr viel spannender und abwechslungsreicher.


Tipp 2

Achte auf den Hintergrund. Laternen oder Personen im Hintergrund können sich - je nach Brennweite und vor allem Blende) extrem störend auswirken. Das in der Bildbearbeitung zu entfernen, ist nicht immer genau und kostet viel Zeit. Allein das ist schon ein guter Grund, möglichst offenblendig zu fotografieren. Aber es kommt natürlich darauf an, wie eng du den Schärfebereich fassen willst.


Tipp 3

Achte darauf, dass du Nichts im Bild hast, was du nicht im Bild haben willst. Entscheide dich also bewusst für den Bildausschnitt, für deine Perspektive und verändere diese so lange durch deine Beinmuskeln, bis der Bildausschnitt passt.


Tipp 4

Fotografiere (niemals) auf Augenhöhe. Das machen ganz Viele so - viel mehr, als du denkst. Also mache es anders. Mache immer alles anders als andere. Geh in die Knie, lege dich auf den Boden (deswegen haben die meisten Fotografen immer so dreckige Klamotten), stelle dich auf eine Leiter, geh auf die Galerie (wenn vorhanden), krieche in den Motorraum, unter das Auto, in das Auto, unter das Motorrad - eben überall dahin, wo andere nicht hinkriechen.


Tipp 5

Wenn du draußen fotografierst, achte auf die Tageszeit. Die Mittagssonne ist zwar schön warm, aber die Lichtreflexe sind ebenso sehr extrem. Du bekommst schnell Spitzlichter und ausgebrannte Stellen iim Bild, die du in der Bildbearbeitung nicht mehr retten kannst. Übrigens kann es sehr viel tolle Effekte bringen, wenn du im Regen fotografierst - draußen. Achte dann aber darauf, dass deine Kamera und deine Objektive das auch mitmachen und bedenke, dass Kaufinteressenten das nicht mögen. Weil man dann nämlich keine Dellen sieht. Was also aus  künstlerischer Sicht toll ist, kann aus Kundensicht unerwünscht sein.


Tipp 6
Fotografie auch nicht mit der Sonne im Rücken (dann stehst du dir mit deinem eigenen Schatten im Weg - es sei denn, du beabsichtigst als besonderen Bildeffekt.



Tipp 7

Behalte deine Belichtungswerte im Auge. Belichte eher ein bisschen zu dunkel, als zu hell. Aufhellen geht immer. Andersherum leidet schnell das gesamte Bild. Bedenke auch, dass beispielsweise Neonröhren an der Decke nahezu jede Unebenheit besonders der Dachhaut und der Motorhaube sichtbar machen. Gutachter nutzen das gerne, um auch die kleinste Delle deutlich sichtbar zu machen. Schau dir also das Fahrzeug vorher genau an und vermeide gegebenenfalls solche Perspektiven.


Tipp 8

Tue nichts, was im Ergebnis einem HDR ähnelt. Das wirkt sehr schnell künstlich und übertrieben. Schatten werden extrem aufgehellt. In aller Regel ist das nicht der Effekt, den du in der Automotive Photography wünscht. Außerdem sieht man viel zu viele "schmutzige" Details. So viel kannst du gar nicht putzen, dass man nichts mehr sieht.


Tipp 9

Vermeide es, das Interieur im direkten Sonnenlicht zu fotografieren. Du bekommst viele ungewollte und vor allem unkontrollierbare Reflexe und zu harte, tiefe Schatten. Suche dir lieber ein halbschattiges Plätzchen und mache die Feinarbeit in der Postproduction.


Tipp 10

Vermeide besonders beim Interieur ein Weitwinkelobjektiv. Ein 28er (Äquivalent bei Coop-Faktor 1,5 von ca. 40mm) geht gerade noch so. Alles darunter führt zu Verzerrungen der zumeist klaren Linienführung einer Armaturentafel. Das bekommst du auch in der Postproduction mit Einstellungen in der vertikalen oder horizontalen Geometrie nicht mehr geregelt. Entweder wird das Bild gequetscht oder extrem in die Breite gezogen. Beides kann nicht gewollt sein. Entscheide dich also, welchen Ausschnitt du erfassen möchtest.


Tipp 11

Vermeide es ebenso, stets den gleichen Blickwinkel zu verwenden - das kann schnell passieren, wenn du mit Stativ fotografierst. Dieses permanent in der Höhe zu verstellen, wird irgendwann lästig. Also lässt man es auf der gleichen Höhe und schon hast du immer den gleichen Blickwinkel. Solche Bilder wirken schnell langweilig.


Tipp 12

Befreie dich von dem Gedanken, dass viel und buntes Licht toll ist. Du fotografierst nämlich keine Party. Du willst die Designsprache aufnehmen, Details erfassen. Da kann ein wenig Licht hier oder da durchaus hilfreich sein. Aber Lila, Knallgrüne und Feuerrot sind definitiv die falschen Farben für eine seriöse Automotive Photography. Wenn du zwei oder drei RGB-LED-Tubes hast, dann probiere es ruhig einmal aus und zeige die Bilder out of cam dem Kunden. Sollte ihm das wider jederErwartung gefallen, dann mach es. Sofern es zu deinem sonstigen Stil passt.


Tipp 13

Kontrolliere dein Bild. Was auf den ersten Blick total banal klingt, ist dennoch einer der wichtigsten Punkte. Nur wenn du vorher planst, wenn DU bestimmst, was und wie etwas auf den Sensor und anschließend auf die Speicherkarte gebannt wird, hast Du die volle Kontrolle. Kontrolliere das Licht, kontrolliere das Fahrzeug und die Menschen in deiner unmittelbaren Umgebung. Bestimme das Motiv und bestimme, wie du es in Szene setzen willst. Du bis der Chef. Es ist dein Name, der auf dem Spiel steht. Dem Kunden ist das letztendlich vollkommen egal. Wenn das Ergebnis nicht passt, sucht er sich jemand anderes und du bekommst im ungünstigsten Fall kein Geld.


Tipp 14

Fixiere dich nicht auf deine Ausrüstungsgegenstände. Aber das hatten wir weiter oben schon. Ob Vollformat oder APS-C - es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass die Unterschiede nahezu marginal sind. Du verwendest Altglas z.B. manuelle Rokkor-Objektive von Minolta? Hervorragend. Ein wenig mehr Unschärfe in den Randbereichen ist bei dieser Art der Fotografie vollkommen unbedeutend. Weder dein Rucksack noch die Herstellerfirma deiner Beleuchtung spielt irgendeine Rolle. Und sei versichert, selbst mit einer Fujifilm X100F mit einer Festbrennweite von 23 mm bei f/2.0, funktioniert das alles perfekt.


Wenn du bis hierhin durchgehalten hast, freut mich das sehr. Vielen Dank dafür. gerne darfst du mir einen Kommentar oder ein Like hinterlassen.


©Jürgen Pagel 2021 LICHTWERK.DESIGN


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