Fotografie für Anfänger - eine Beitragsserie Teil 2

Jürgen Pagel

Fotografie für Anfänger - eine Beitragsserie Teil 2

Die Kameramodi

a. M-Modus
Der M-Modus, auch als manueller Modus bekannt, ist eine Betriebsart digitaler Spiegelreflexkameras und einiger anderer Kameras, die eine vollständige Kontrolle über die Belichtungseinstellungen ermöglicht. Im M-Modus steuert der Fotograf direkt die Blende, die Verschlusszeit und die ISO-Einstellung, um die gewünschte Belichtung zu erzielen.
Der M-Modus wird oftmals fälschlicherweise als Profi-Modus betitelt. Allerdings fotografieren nur sehr wenige professionelle Fotografen im manuellen Modus.

Der M-Modus bietet Ihnen eine Reihe von Vorteilen:
Sie haben die vollständige Kontrolle über die Belichtungseinstellungen. Dadurch können Sie sich an spezielle Lichtsituationen und Motive anpassen. Der M-Modus eignet sich besonders gut für Porträtfotografie, Landschaftsfotografie und andere Anwendungen, bei denen eine genaue Kontrolle über die Belichtung erforderlich ist. 
Es empfiehlt sich, die Kamera vor dem Fotografieren richtig einzustellen.
Es kann sinnvoll sein, mit verschiedenen Einstellungen zu experimentieren, um die beste Lösung für die jeweilige Situation zu finden.

Nachteile sind der gestiegene Zeitbedarf für die Einstellungen und die Gefahr von Fehlbelichtungen. Für die Sportfotografie erscheint der M-Modus ebenso ungeeignet zu sein, wie für wechselnde Lichtsituationen und sich schnell bewegende Motive.

b. A-Modus
Der A-Modus, auch als Blendenprioritätsmodus bezeichnet, ist eine Einstellung, die auf vielen Kameras zu finden ist. Sie ermöglicht Fotografen eine präzise Steuerung der Kamera über die Blende. Die Blende steuert die Öffnung des Verschlusses der Kamera, wodurch die Menge des einfallenden Lichts reguliert wird.

In diesem Modus besteht die Möglichkeit, die F-Zahl (Blendenwert) nach Ihren Vorstellungen einzustellen. Die Kamera passt dann die Verschlusszeit und die ISO-Empfindlichkeit automatisch auf die richtige Belichtung an. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Modus insbesondere dann von Nutzen ist, wenn die Kontrolle der Schärfentiefe gewünscht ist.

Es sei darauf hingewiesen, dass eine kleinere Zahl eine größere Blendenöffnung und umgekehrt bedeutet. Ein großer f-Wert (z. B. f/16) führt zu einer kleinen Öffnung, wodurch entsprechend weniger Licht auf den Bildsensor gelangt. Eine kleine Blendenöffnung (großer f-Wert) kann bei der Landschaftsfotografie oder Gruppenaufnahmen von Vorteil sein, da auf diese Weise sichergestellt werden kann, dass alle Elemente im Bild scharf sind.

Der A-Modus bietet Fotografen somit die Möglichkeit, ihre kreativen Absichten umzusetzen und gezielt mit der Tiefenschärfe zu arbeiten. Darüber hinaus hat die Blendenöffnung auch Einfluss auf die Belichtungsdauer. Eine größere Öffnung erfordert eine kürzere Verschlusszeit, während eine kleinere Öffnung eine längere Verschlusszeit erfordert. Der A-Modus berücksichtigt diese Zusammenhänge automatisch, um eine ausgewogene Belichtung zu gewährleisten. Zusätzlich kann über die ISO-Automatik die Mindestverschlusszeit eingestellt werden.

Der A-Modus wird in der Fotografie wie der S-Modus als Halbautomatik bezeichnet, da alle Werte bis auf die Blende von der Kamera vorgewählt werden. 

c. S-Modus
Im S-Modus wird die Verschlusszeit priorisiert, während die Blende von der Kamera vorgewählt wird. Die Verschlusszeit kann folglich vom Fotografen frei gewählt werden.
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Verschluss der Kamera geöffnet ist. Ein schneller Verschluss (z. B. 1/1000 Sekunde) macht schnelle Bewegungen scharf, während eine langsame Verschlusszeit (z. B. 1/30 Sekunde) dafür sorgt, dass Bewegungen im Bild verschwimmen. Der S-Modus ist gut, um Bewegung einzufangen oder zu kontrollieren.

Ein Fotograf kann den S-Modus nutzen, um eine schnelle Verschlusszeit zu wählen und so den entscheidenden Moment eines sich bewegenden Athleten festzuhalten. Der S-Modus ist auch gut für die Naturfotografie geeignet. Man kann damit zum Beispiel den Flügelschlag eines Vogels einfrieren oder Lichtspuren von Fahrzeugen bei Nacht erzeugen.

Die Kamera stellt in diesem Modus die passende Blende automatisch ein, damit das Bild immer richtig belichtet ist. So können Fotografen die passende Verschlusszeit wählen, um bestimmte Effekte zu erzielen.

d. B- bzw. Bulb-Modus
Der Bulb-Modus ist eine Funktion in vielen modernen Kameras. Damit kann man die Belichtungszeit manuell steuern und sehr lange Verschlusszeiten verwenden. Im Bulb-Modus bleibt der Verschluss geöffnet, solange der Auslöser gedrückt wird.
Der Bulb-Modus wird oft bei Nachtaufnahmen oder Feuerwerk verwendet, weil man dann eine sehr lange Belichtungszeit einstellen kann. Man muss die Belichtungszeit genau steuern, damit man die Bewegungen der Feuerwerkskörper einfrieren und gleichzeitig die Lichtspuren erfassen kann.

e. P-Modus
Der P-Modus ist ein Aufnahmeprogramm in Spiegelreflex- und Hybridkameras. Es ist eine Mischung aus Vollautomatik und manueller Einstellung. Im P-Modus stellt die Kamera Blende und Belichtungszeit ein, der Fotograf kann die ISO-Einstellung selbst vornehmen.
Im P-Modus passt die Kamera Blende und Belichtungszeit automatisch an, damit die Bilder richtig belichtet werden.
Der Fotograf kann die ISO-Einstellung selbst wählen.
Der P-Modus ist eine gute Lösung für alle, die nicht die volle Kontrolle über die Einstellungen haben möchten, aber trotzdem einige selbst vornehmen wollen.
Der P-Modus ist gut für Schnappschüsse und Alltagsfotos. Die Kamera stellt dabei automatisch Blende und Belichtungszeit ein.
Auch für Landschafts- und Architekturaufnahmen kann der P-Modus verwendet werden, wenn der Fotograf die ISO-Einstellung selbst vornehmen möchte und die Kamera die Blende und die Belichtungszeit automatisch anpasst.
Bei Sport- und Aktfotografie kann der P-Modus auch für Bewegungssequenzen eingesetzt werden. Der Fotograf kann die ISO-Einstellung selbst vornehmen und die Kamera passt die Blende und die Belichtungszeit automatisch an. So wird eine schnelle und genaue Belichtung erreicht.

*) Anmerkung zu den Kameramodi: Gerne werden die Fähigkeiten auf die Anwendung der verschiedenen Modi reduziert. So wird dem Anfänger das Fotografieren im P-Modus unterstellt, dem Fortgeschrittenen die Verwendung der A- und T/S-Modi, dem professionellen Fotografen ausschließlich der M-Modus. Das ist schlicht falsch und eine sehr vereinfachte Auffassung über die Möglichkeiten, welche die Modi zu leisten in der Lage sind.
Jeder Modus hat seine Berechtigung und seinen Anwendungsbereich. Der P-Modus, auch gerne als Panikmodus bezeichnet, ist beispielsweise hervorragend geeignet, wenn Sie einen anderen Menschen bitten, von Ihnen und Ihrer Partnerin ein Foto zu machen. Im P-Modus können Sie nicht viel falsch machen. Der schnelle Schnappschuss, eine Situation in Zeitnot erfassen und schnell auslösen – das sind Situationen, wo Sie gerne der Kamera die Einstellungen überlassen dürfen. Immerhin ist ein im P-Modus „geschossenes“ Foto besser als keines.
Viele professionelle Fotografen fotografieren nahezu ausschließlich im halbautomatischen A-Modus. Sie wählen die Blende frei nach ihrem gestalterischen Vorhaben und passen sie der jeweiligen Situation an. Wie bereits angedeutet lässt sich über die ISO-Automatik die „Lichtempfindlichkeit“ steuern und so ergeben sich Verschlusszeiten, die sicher aus der Hand gehalten werden können – v.a. mit modernen stabilisierten Kameras und ebenso stabilisierten Objektiven. Der M-Modus hat sich in vielen Alltagssituationen als vollkommen ungeeignet herausgestellt, weil Sie selten die Zeit haben, die für das jeweilige Motiv notwendigen Einstellungen vorzunehmen. Das Ergebnis sind oftmals über- oder unbelichtete, verwackelte oder unscharfe Bilder.

©2024 Jürgen Pagel

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