Fotografie für Anfänger - eine Beitragsserie Teil 3

Jürgen Pagel

Fotografie für Anfänger - eine Beitragsserie Teil 3

Kamerabody

Aufbau einer Kamera
Diese Angaben sind auf digitale Kameras beschränkt.
Es werden zwei Typen von Kameras unterschieden. Zum einen gibt es die DSLR (Digital Single Lens Reflex), also die digitale Spiegelreflexkamera, zum anderen das System der DSLM (Digital Single Lens Mirrorless), der spiegellosen Kamera. 
Die DSLM gibt es in einer kompakten Version mit meist fest verbautem Objektiv und als sogenannte Systemkamera, die aus einem Kamerabody und den Wechselobjektiven besteht – also einem System aus der Kamera selbst und den dazu passenden Objektiven. Jedes Kamerasystem verfügt über einen Bajonettanschluss, der dem Kamerasystem eigen, den Anschluss von Objektiven mit dem gleichen Bajonett-System ermöglicht.
Sony verfügt über den A- und den E-Mount, Canon über den RF, RF-S, EF, EF-S und EF-M-Mount, Nikon über den F- und den Z-Mount sowie Fujifilm über den X-Mount.

Kameraaufbau

Kameras der Marke Leica und Panasonic haben einen L-Mount und solche von Olympus verfügen ebenfalls über ein eigenes Mount-System.
Das ist nicht nur auf den ersten Blick verwirrend, sondern bleibt es auch beim zweiten Blick.
Wer also zuvor im Fujifilm-System zu Hause war und einen Systemwechsel zu Nikon beabsichtigt, muss seinen Objektivpark neu einrichten, was mit erheblichen Kosten verbunden ist. Nirgends besser als bei den Mounts gilt: „Prüfe, wer sich ewig bindet, ob er nicht was Besseres findet.“
Abhilfe schaffen Adapter. Diese ermöglichen einen Zugang zu dem jeweils anderen System – allerdings nicht uneingeschränkt.
Vorsicht ist auch bei der Verwendung der Objektive geboten. Objektive, die für APS-C oder MFT (dazu später mehr) gerechnet wurden, passen nicht an eine Vollformatkamera. Vollformatobjektive lassen sich dagegen in der Regel problemlos an APS-C-Kameras verwenden.

Ich persönlich ziehe wasser- und staubgeschützte Kamerabodys und Objektive vor. Es kann in unseren Breitengraden immer wieder vorkommen, dass Sie in einen Regenschauer geraten. Dann werden Sie die Gelassenheit zu schätzen wissen, die Sie in Anbetracht Ihrer wasserresistenten Kamera und des ebenso geschützten Objektivs an den Tag legen werden.


Die Sensoren
MFT-Sensoren (Micro for Thirds) finden sich v.a. in Panasonic- und Olympus-Kameras. Alle anderen Hersteller haben APS-C- und Vollformatsensoren in ihrem Angebot.

Sensorengröße

Alle Sensor-Typen haben ihre Vor- und ihre Nachteile. Hier auf alle diese Unterschiede einzugehen, würde den Rahmen dieses Kursmanuals sprengen. Fakt ist: Mit jedem Sensortyp können Sie großartige Bilder machen. Die Unterschiede zwischen APS-C- und Vollformatsensoren verschwinden zunehmend.

Vollformatkameras sind etwas schwerer und zumeist größer (ein größerer Sensor braucht mehr Raum im Gehäuse und die Elektronik mehr Kühlung bei Videosequenzen) als eine vergleichbare APS-C-Kamera. Zudem sind Vollformatobjektive oftmals deutlich teurer als ihre APS-C-Pendanten, vor allem dann, wenn eine hohe Lichtstärke oder eine durchgängige größtmögliche Blende für den Fotografen und die Art seiner Fotografie eine große Rolle spielt.

All das relativiert sich jedoch, wenn man sich die Bilder der großen Meister vor Einführung der digitalen Fotografie anschaut. Das erhärtet den Verdacht, dass die Einführung digitaler Sensoren und der damit verbundenen Prozessoptimierung die Bilder nicht unbedingt besser macht, aber deutlich einfacher. Die Fotografie wurde damit zugänglicher, gibt aber auch mehr Raum für Bilder im amerikanischem Postkartenstil. Ob das gut ist oder nicht, mögen Sie selbst beurteilen.


Tastenbelegung
Wie bei den Sensoren unterschieden sich die Kameramarken v.a. in ihren Bedienkonzepten. Während Fujifilm auf ein bewährtes Retro-Design setzt, welches stark an Kameras der ersten Stunde erinnert und dem Nutzer eine gute Haptik vermittelt, setzen Marken wie Sony, Canon und Nikon eher auf ein modernes Design. Eine Ausnahme macht die Nikon Zf bzw. Zfc, bei der man – ähnlich wie bei Fujifilm – bewusst auf ein modernes Design verzichtet hat.
Im Grunde jedoch funktionieren alle Kameras in Bezug auf die Bedieneinrichtungen ähnlich. So gibt es Einstellmöglichkeiten für die Belichtungskorrektur, die Belichtungszeit und die ISO. Bei allen Modellen lässt sich die Auslösung entkoppeln und auf einen Button legen (AF-On bzw. Back-AF). Die Menüführung dagegen kann unterschiedlicher nicht sein. Die Menüs von Sony waren jahrelang ein Graus. Viele Tasten waren nötig, um endlich an den Punkt der Begierde zu gelangen. Wohingegen die Bedienung der Softwaremenüs bei Fujifilm schon immer intuitiv waren. Auch Canon hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Einzig Nikon hat auch einiges aufzuholen. Zum Ziel kommt man bei allen Kameras. Aber das Studieren der Bedienungsanleitung – worauf viele Kamerabesitzer gerne verzichten und dann nach Jahren der Benutzung überraschend feststellen, über was für großartige Eigenschaften ihre Kamera verfügt – ist notwendig, um alle Funktionen erfassen und letztendlich auch nutzen zu können.


Beispielbild einer Kamera

Wichtig ist, dass Sie sich Ihre Kamera so einstellen, wie das Ihrem Workflow entspricht. Nur dann können Sie die Kamera im Schlaf bedienen lernen und das wiederum ist Grundvoraussetzung für gute Bilder.
Zu einem Handwerk gehört die Beherrschung seines Werkzeugs!


Ich möchte in diesem Manual dem Smartphone keinen gesonderten Raum geben. Nur so viel: Wer die Regeln der Fotografie beherrscht und diese auch auf die Fotografie mit einem Smartphone anwendet, wird großartige Bilder machen. Auch mit dem Smartphone lässt sich (mittels entsprechender Applikationen) im RAW-Modus fotografieren. So können Sie die Daten in einem Bildbearbeitungsprogramm umfangreich entwickeln und selbst einem Profi wird es bei oberflächlicher Betrachtung schwerfallen, einen Unterschied zu einem Bild, das mit einer „richtigen“ Kamera aufgenommen wurde, auszumachen.
In den meisten Fällen jedoch wird im JPEG- oder PNG-Modus fotografiert, wobei die Bildentwicklung einem chinesischen, japanischem oder indischem Software-Entwickler überlassen wird. Sie verschenken dadurch einiges an Potenzial.
Etwas anders schaut es bei den Videofunktionen aus. Diese stehen einer richtigen Kamera kaum noch in etwas nach. 4K/ 60 FPS sind überhaupt kein Problem mehr und selbst 8K mit 120 FPS sind machbar. Darin begründet liegt die Tatsache, dass Privatleute und Hobbyisten die Videofunktionen ihrer Kameras selten nutzen. Immerhin filmen 99% der Fotografen im privaten Umfeld ausschließlich mit ihrem Smartphone, obwohl sie Kameras besitzen, die über hervorragende Videoeigenschaften verfügen.


©2024 Jürgen Pagel

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Ein USP (Unique Selling Proposition) ist das einzigartige Verkaufsversprechen eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Marke. Es beschreibt das besondere Merkmal oder den Vorteil, der das Angebot von der Konkurrenz abhebt und für die Zielgruppe attraktiv macht.
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Wenn Mitarbeiter fotografiert werden sollen, taucht immer wieder ein Problem auf: Sie sind selten alle gleichzeitig vor Ort. Gerade in Handwerksunternehmen mit 20 MitarbeiterInnen und mehr stellt es den Fotografen vor die Herausforderung, möglichst identische Lichtsituationen zu schaffen. Wir haben praktisch nie an drei verschiedenen Tagen exakt die gleichen Lichtverhältnisse. Auch Lightroom bzw. Photoshop sind keine Hilfe, da es nicht am Hintergrund, sondern an der Ausleuchtung des Gesichts bzw. des Körpers liegt. Das kann nur gelingen, wenn die Umgebung (Reflexion) identisch ist und natürliche Lichtquellen so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Ich persönlich setze dabei auf Blitzlicht, ggf. als diagonales Zangenlicht, um eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne Fremdeinflüsse zu garantieren.
Fujifilm Kamera
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Es gibt sie noch, diie KI kann sie nicht ersetzen - schöner und anmutiger denn je. Die Models. Wer sich in der Portraitfotografie verbessern möchte, kommt am TFP - Time for Print - nicht vorbei. TFP steht für "Time for Prints". Das heißt, dass der Fotograf seine Arbeitszeit gegen die Rechte an den entstandenen Fotos eintauscht. Das Model bekommt die Fotos als Honorar. Das ist vor allem bei kostenlosen Shootings üblich. TFCD steht für "Time for CD", also für die Aushändigung der erstellten Aufnahmen auf CD anstelle von ausgedruckten Fotos. Oft werden die Fotos auch per Download über das Internet dem Model exklusiv zur Verfügung gestellt. Damit später keine Streitigkeiten entstehen, muss ein Modelvertrag (Model Release) unterschrieben werden. Darin halten Fotograf und Model ihre jeweiligen Absichten schriftlich fest.
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"Ich habe Angst, im Kundengespräch meinen Preis zu nennen, wenn das Gespräch darauf kommt." "Was ist, wenn ein Kunde den Preis ablehnt?“ "Mir ist das Geld gar nicht so wichtig. Ich möchte vor allem den Auftrag bekommen". So oder ähnlich lauten die Argumente im Mentoring. Das Nennen des Wertes einer Dienstleistung ist für viele Auftragnehmer ein echter Angstgegner. Das war es auch für mich viele Jahre. Dabei ist die Kommunikation von Preisen ein entscheidender Aspekt im Marketing und Vertrieb. Nur wer den Preis richtig kommuniziert, kann Kunden gewinnen und den Wert der Dienstleistung oder seines Produkts betonen. Oft ist diese Angst sogar begründet, weil der Preis nicht korrekt ermittelt, nicht kalkuliert wurde, sondern sich ausschließlich an dem der Konkurrenz orientiert. Gerade bei höherpreisigen Angeboten steht dann der Anbieter nicht hinter seinem Preis und wirkt bei Nachfragen des Kunden sofort verunsichert.
Liebesschlösser an einer Brücke, festgehalten von einem Fotografen
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Wie unterscheidet sich der Fotograf von einem Hobbyknipser? Das hast Du Dich sicher auch schon einmal gefragt. Nach der Novellierung der Handwerksordnung 2003 darf sich jeder als Fotograf bezeichnen und die Fotografie als selbständiges Gewerbe ausüben, ohne einen Meisterbrief benötigen zu müssen. Die Berufsbezeichnung Fotograf ist jedoch nach wie vor gesetzlich geschützt, was bedeutet, dass man sich nicht als Fotografenmeister bezeichnen darf, ohne eine entsprechende Qualifikation. Trotzdem ist es erlaubt, sich als Fotograf zu bezeichnen, auch wenn man keine formale Ausbildung in diesem Bereich absolviert hat. Aber was ist nun ein Fotograf? Ganz einfach. Ein Fotograf ist eine Person, die Fotografien anfertigt. Fotografen gestalten statische oder bewegte Bilder für verschiedene Zwecke. Sie sind Spezialisten für die visuelle Darstellung von Personen, Objekten und Ereignissen und erfassen Momente durch den gezielten Einsatz von Licht, Perspektive und Kreativität. Soweit Wikipedia.
Farbpalette mit Bezug auf vier Kundentypen
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In jedem Bereich, ob Marketing, Vertrieb oder Führung von Mitarbeitern, ist es essenziell, sein Gegenüber bestmöglich einzuschätzen. Ob beim Verkaufen von Produkten, Ideen, Visionen oder schlichtweg von sich selbst – die Persönlichkeit der verschiedenen Parteien spielt eine entscheidende Rolle. Mit dem richtigen Gesprächsansatz, der richtigen Catchphrase oder dem richtigen Gesprächsschwerpunkt kann man den Gesprächspartner womöglich entscheidend in eine bestimmte Richtung lenken. Um den richtigen Weg zu wählen, ist es hilfreich, Menschen verschiedenen Typen zuzuordnen. Dafür gibt es zahlreiche Typen-Modelle.
Smartphone als Playstation mit explodierender Grafik
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Der Grund, warum ich dieses Thema zum wiederholten Male aufgreife, liegt an der bisweilen – sagen wir es vorsichtig – eigenartigen Argumentation von potenziellen Kundinnen und Kunden, die den Nutzen eines Einsatzes von großen, „richtigen“ Kameras bisweilen nicht nachvollziehen können. Daraus entstehen dann Irrtümer nicht nur hinsichtlich er zu erwartenden Ergebnissen, sondern leider auch in finanzieller Hinsicht. Es ist für viele Kundinnen und Kunden nicht nachvollziehbar, warum der Fotograf oder die Fotografin für ihren Einsatz 200 Euro und mehr pro Stunde in Anrechnung bringen, wo man das alles doch mit einem Smartphone deutlich schneller und einfacher erledigen könnte. Und genau hier entstehen die meisten Gedankenfehler.
Hoher Kundennutzen
von Jürgen Pagel 19. Januar 2025
Ein hoher Kundennutzen hat tiefgreifende und vielfältige Effekte für den Kunden, die sowohl unmittelbar als auch langfristig positive Auswirkungen auf seine Zufriedenheit und Loyalität haben. Der „Kundennutzen“ beschreibt den Wert, den ein Kunde aus einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Markenbeziehung zieht. Er ist das Resultat des wahrgenommenen Werts im Verhältnis zu den Kosten (finanziell, zeitlich, emotional) und den Alternativen auf dem Markt. Ein hoher Nutzen kann unterschiedliche Auswirkungen auf den Kunden haben, die auch den Erfolg eines Unternehmens maßgeblich beeinflussen.
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