Mit Blitz arbeiten bedeutet, Dich fotografisch weiterzuentwickeln.

Jürgen Pagel

Der Beitrag wurde am 21.04.2023 aktualisiert.

Blitzlicht - Dein Weg zur fotografischen Entwicklung

Viele Fotografinnen und Fotografen haben regelrecht Angst vor dem Photo Flash oder einer anderen Form von Kunstlicht (LED-Panel). Das Ergebnis ist, ausschließlich mit Available Light zu arbeiten – also mit dem, was vorhanden ist. Das funktioniert bei Tageslicht sehr gut. Auch in einem Studio lassen sich am Fenster großartige Fotografien erzielen. Verschiedenfarbige Vorhänge, unterschiedliche Stoffdichten und anderes mehr, ergeben wirklich fantastische Effekte. Es geht also nicht darum, Available Light schlecht zu reden, sondern zu erkennen, dass sich dieses Licht nur bedingt formen lässt. Auch besteht weitaus weniger Spielraum hinsichtlich der Positionierung des Models oder eines zu fotografierenden Objektes, als wenn ein oder mehrere LED-Panel oder Flash-Lights zum Einsatz kommen. Und sowohl mit Blitz als auch das Fotografieren mit LED-Panels ist so viel aufwendiger nicht, als das sich der Einsatz nicht lohnen würde.

Argumente für den gezielten Einsatz von Kunstlicht *)


1. Das Licht kontrollieren 

Der Einsatz von Kunstlicht ermöglicht Dir 100% Kontrolle über das Licht. Das Licht kann gezielt eingesetzt werden. Das führt dazu, dass Du sehr schnell lernst, Licht bewusst einzusetzen. Du lernst mit Licht umzugehen und die gewünschte Wirkung Deines Motivs zu verstärken.

2. Flexibilität 

Einen Blitz oder eine andere Form von Kunstlicht kannst Du immer dann und überall einsetzen, wo das Tageslicht nicht mehr ausreicht. Du bist also wesentlich flexibler und dank Akku’s auch unabhängig von Stromquellen.

3. Kreativität 

Der Einsatz von Kunstlicht bietet Dir ein hohes Maß an Kreativität. So kannst Du zum Beispiel den Hintergrund gezielt ausleuchten, um Dein Motiv hervorzuheben. Oder Du nimmst Einfluss auf die Farbgestaltung sowie den Farbton.


4. Porträtfotografie 

Gerade in der Portraitfotografie ist der Blitz ein nahezu unverzichtbarer Teil des Equipments. 

Damit lassen sich Schatten im Gesicht gezielt ausgleichen oder die Stimmung beeinflussen.

Natürlich geht das auch mit Tageslicht. Aber Du bist dann auf die Intensität des einfallenden Lichts angewiesen. Ist es „zu hell“, kannst Du es reduzieren. Ist es zu dunkel, hast Du fast immer verloren.

5. Produktfotografie

In der Produktfotografie werden die Motive exakt ausbeleuchtet. Texturen und Details werden gezielt betont und ermöglichen damit die beabsichtigte Bildwirkung zu erzielen. Mit Tageslicht wäre das kaum möglich – zumindest bist Du in Bezug auf Deine Arbeitszeit an das Tageslicht ebenso gebunden, wie abhängig von Sonnentagen oder schlechten Wetter.

6. Kurze Belichtungszeiten

Beabsichtigst Du, schnelle Bewegungen einzufrieren, führt kaum ein Weg an Kunstlicht vorbei. Deswegen macht es auch keinen Sinn, beim Licht-Equipment zu sparen, denn eine 40 Watt – Ausleuchtung wird Dir nicht ausreichen, um Belichtungszeiten jenseits der 1/125 bei sich schnell bewegenden Motiven zu erfassen. „Mitzieher“ sind hierbei eine Möglichkeit, mit weniger Licht auszukommen. Allerdings ist das nicht immer möglich bzw. vom Kunden gewünscht. Auch der Blitz muss leistungsstark genug sein – nicht nur, um ausreichend Helligkeit zu erzeugen, sondern auch um schnelle Ladezeiten und damit Bildfolgen zu ermöglichen.

Sind die Lichtverhältnisse im Allgemeinen schlecht, musst Du zwangsläufig die Blende öffnen, was Dir eine geringere Tiefenschärfe beschert. Oder Du musst die ISO entsprechend erhöht, was die Gefahr des Rauschens mit sich bringt.

7. Kunstlicht ergänzt bestehende Lichtquellen 

Der Blitz oder LED-Panels können dazu eingesetzt werden, bereits vorhandenes Licht zu verstärken oder zu ergänzen. Dabei kann selbst der oftmals zu Unrecht verpönte integrierte Blitz Deiner Kamera (moderne Systemkameras verfügen in aller Regel nicht mehr über integrierte Blitzsysteme) gute Dienste leisten.

8. Schärfere Bilder 

Der häufigste Grund für Unschärfen in Deinen Fotos ist das Verwackeln. Kaum spürbares Shaking, Verwackeln beim Auslösen oder minimale Erschütterungen führen schnell zu geringfügigen Unschärfen, die bei einer Vergrößerung (100% und mehr) erkennbar werden und die Gesamtwirkung des Bildes durchaus negativ beeinflussen können.
Mit einem Blitz oder anderem Kunstlicht lassen sich in aller Regel Belichtungszeiten von mindestens 1/125 verwenden. Das Shaking ist zwar immer noch da, aber die Belichtungszeit kurz genug, so dass sich solche Effekte nicht mehr auswirken.

9. Schnellerer und besserer Lernerfolg

Du erweiterst Deine fotografischen Möglichkeiten und kannst Dich so mehr auf Deine Motive konzentrieren – sofern Du die Einstellungen Deines Blitzes oder die Möglichkeiten anderer externer Lichtquellen beherrschen gelernt hast. Du wirst in jeder Situation schnellere und bessere Lösungen finden, was Dein Repertoire deutlich erweitern wird. Du wirst unabhängig von Wetterlagen und der Tageszeit.

Das wird auf Deine Gesamtentwicklung starken Einfluss nehmen.

10. Bessere Ergebnisse 

Deine Bilder werden besser und Du hebst Dich deutlich von Deinen Kolleginnen und Kollegen sowie Mitbewerberinnen und Mitbewerbern ab.


*) Wenn ich hier von „Kunstlicht“ schreibe, meine ich stets Blitzlicht oder Licht in Form von LED-Panels oder anderen künstlichen Lichtquellen. Im Grunde geht es dabei um das bewusste Gestalten mit Licht – egal welchen Ursprungs. Selbstverständlich sind auch Kombinationen mit Tageslicht erlaubt und möglich, sofern diese für das Ergebnis förderlich sind.

Fazit

Mit Kunstlicht arbeiten bedeutet mit Licht arbeiten – das, was die Fotografie im Wesentlichen ausmacht. Der Blitz oder Kunstlichtquellen sind somit das wichtigste Werkzeug eines Fotografen, weil Du dabei das Licht selbst in die Hand nimmst und nach Deinem Willen gestaltest. Auch ich habe zu Beginn meiner fotografischen Laufbahn große Angst vor dem Blitz oder anderem Kunstlicht gehabt. Heute wäre ein Verzicht darauf nicht mehr denkbar.

Eine adäquate Ausstattung erhältst Du beispielsweise bei Rollei. Hier erwartet Dich eine vielseitige Auswahl der unterschiedlichsten Beleuchtungsmöglichkeiten, die Deine Fotografie auf ein anderes Level heben.


Unbedingt empfehlenswert ist dazu ein Beitrag von Dr. Schuhmacher https://www.foto-schuhmacher.de/artikel/blitz/blitzgeraete.html.


© 2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

Neunzehn58 Photographie

Vintage Kamera
von Jürgen Pagel 1. April 2025
Wenn Hersteller Produkte in kurzen Zyklen auf den Markt bringen, nennt man dies oft "agiles Produktmanagement" oder "frequente Produkteinführungen". Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, schneller auf Marktänderungen und Kundenfeedback zu reagieren und ständig ihre Produkte zu optimieren. Sollte man meinen.
Schachspieler mit Strategie
von Jürgen Pagel 27. März 2025
Strategisch zu Fotografieren ist keineswegs eine Vorgehensweise von Kriegsberichterstattern, sondern ein Muss, wenn Fotografieren jedweder Art schnell und zuverlässig gehen soll. Schnell gehen soll es bei der Food-Photography, denn wenn Essen lange steht, wird es unappetitlich und unansehnlich. Schnell gehen muss es auch manchmal in der Street-Photography, denn der eine entscheidende Moment kommt so schnell nicht wieder.
Abitur
von Jürgen Pagel 24. März 2025
Die Agentur taucht ab und zieht den Kopf ein. Postalische Versuche, diese zu kontaktieren, laufen ins Leere. Ein lohnenswertes Video von ACHTUNG ABZOCKE, das wieder einmal die Abgründe von Geschäftsgebaren zeigt. Die begangene Urheberrechtsverletzung durch Verwendung von nicht genehmigten Videomaterial eines US-amerikanischen Unternehmens wird die vermeintliche Agentur auf jeden Fall sehr teuer zu stehen kommen. Ich persönlich kann und werde nicht für die gesamte Fotografie- und Agenturbranche sprechen.
Passbild in unterschiedlichen Ausführungen
von Jürgen Pagel 19. März 2025
Es gab jedoch vermehrt Klagen von Fotografen, die auf eine große Unklarheit hinsichtlich der neuen Vorgehensweise bei der Erstellung von Passfotos hinweisen, obwohl diese Neuregelung bereits im Oktober 2023 angekündigt wurde. Neu ist, dass es in den Behörden die Möglichkeit geben soll, das Passbild vor Ort machen zu lassen. Ab Mai 2025 können Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden, ob sie das Foto für ihr Ausweisdokument bei einem Fotografen im Fotostudio oder in der Pass- und Ausweisbehörde erstellen lassen. Für Personalausweis und Reisepass gelten vorübergehend andere Regeln als für den Führerschein oder einen Behindertenausweis. Für den Personalausweis ist eine E-Foto erforderlich, d. h. die Fotos werden nicht mehr ausgedruckt, sondern via einer sicheren Datenverbindung elektronisch an das jeweilige Amt übertragen. Ab Mai 2025 benötigen Fotografen neben der Zertifizierung eine bestimmte Software zum Versenden der Daten in eine Cloud.
Kamerabedienung - Hand an einer Kamera
von Jürgen Pagel 18. März 2025
Dies ist der Start einer Serie von Tipps zur Fotografie. Das Besondere ist dabei die Möglichkeit, Deine Bilder zum jeweiligen Themenbereich via E-Mail zu senden. Zu einer Auswahl der Bilder findet dann jeweils eine Woche später eine Bildbesprechung bzw. ein Resümee statt. Dies kann auf Wunsch des Fotografierenden öffentlich oder per Zoom-Call geschehen.
Schafherde im Abtrieb
von Jürgen Pagel 16. März 2025
Brauchst Du als Fotograf stets die neueste Kamera? Nein. Brauchst Du das nächste Stativ, verbunden mit der Hoffnung, dass Du nun endlich das passende gefunden hast? Nein. Brauchst Du das dritte 27mm-Objektiv, diesmal aber mit f/1.2 statt f/1.8? Nein. Brauchst Du das x-te Schnellspann-System für Deine Kamerabefestigung, obwohl Dein bisher genutztes einwandfrei seinen Dienst verrichtet? Nein. Und wie schaut’s aus mit einem neuen Kameragurt? Brauchst Du auch nicht. Vom Unterschied zwischen brauchen und wollen. Der Unterschied zwischen "brauchen" und "wollen" ist erheblich. Wenn man etwas braucht, bedeutet das oftmals eine gewohnheitsmäßige Abhängigkeit, die in vermeintlichen Mangelzeiten besonders spürbar wird. Man verliert die Unabhängigkeit. Im Gegensatz dazu will man etwas haben, weil damit oder deswegen die Zeit schneller vergeht oder es einen glücklich macht, ohne dass man davon abhängig ist.
von Jürgen Pagel 10. März 2025
„Es ist für jeden Fotografen eine Herausforderung, bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder unfotogenen Motiven, nicht auf den Auslöser zu drücken.“ Ein absolut zutreffender Satz. In vielen Fort- und Weiterbildungen zur Fotografie hört und liest man, dass Quantität vor Qualität geht – um Erfahrungen zu sammeln, um sicher mit der Technik umzugehen zu lernen. Alles richtig. Aber man muss nicht jedes Bild der Öffentlichkeit preisgeben. Einer sorgfältig kuratierten Sammlung ist der Vorzug zu geben. In den sozialen Medien finden sich mittlerweile Millionen Bilder, die anzuschauen gar nicht mehr möglich ist. Zumal der berüchtigte und von allen Fotografen gefürchtete Algorithmus darüber entscheidet, was man zu sehen bekommt und was nicht. Auch das lt. Meta ein für den Betrachter/ Leser wertvoller Content entscheidend ist, scheint sich bei Meta selbst nicht herumgesprochen zu haben.
Gänseblümchen mit Schlüssel als Zeichen der Wertschätzung
von Jürgen Pagel 6. März 2025
Wertschätzung ist ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Unternehmenskultur, die sich nicht nur in Worten, sondern auch in der Darstellung der MitarbeiterInnen in der Außendarstellung widerspiegelt. In vielen Unternehmen wird Wertschätzung zwar betont, schriftlich fixiert und oftmals (theoretisch) vorgegeben, doch in der Praxis bleiben die Menschen, die den Betrieb am Laufen halten, oft unsichtbar. Sie werden weder auf der Website noch in den einschlägigen sozialen Kanälen oder auf der Über-uns-Seite vorgestellt. Dies führt zu einer mangelnden Anerkennung der Arbeit dieser MitarbeiterInnen, was wiederum zu einer Abwanderung von qualifizierten Fachkräften führen kann. Wertschätzung wird oftmals unterschätzt!
Bild einer Pflanze bei Sonnenschein
von Jürgen Pagel 2. März 2025
Einfache Fotografie produziert einfache Ergebnisse. Einfache Ergebnisse gibt es genug. Herausragende Ergebnisse sind das Produkt von Sachkenntnis, technischem Verständnis, Kenntnis der Bildgestaltung und Bildbearbeitung sowie der Kenntnis der Regeln oder der Fähigkeit, diese erfolgreich zu brechen. Alles andere funktioniert nicht.
Handy mit Instagram-Zugang
von Jürgen Pagel 25. Februar 2025
In den letzten Jahren ist eine bemerkenswerte Entwicklung in der Welt der sozialen Medien zu beobachten: Die Bilder auf Instagram wirken zunehmend austauschbar. Wo früher Kreativität und Individualität dominierten, scheint heute ein homogenes Bild von perfekt inszenierten, aber oft wenig einzigartigen Fotos vorzuherrschen. Doch woran liegt das?
Weitere Beiträge
Share by: