Deine Arbeit in der Business- und Industriefotografie

Jürgen Pagel

Du möchtest Dich in der Business- und Industriefotografie etablieren? Dann gibt es einige Dinge zu beachten. Welche das sind, erkläre ich Dir hier.

Voraussetzungen

Du bist nebenberuflich als Fotograf tätig und möchtest Dein Portfolio erweitern?
Du bist hauptberuflich als Fotograf aktiv und willst Dich spezialisieren?
Beides funktioniert und für viele Fotografen ist das der Weg, den sie tatsächlich auch einschlagen.
Solltest Du den Umgang mit vielen verschiedenen Menschen nicht gewohnt sein, ist es an der Zeit, das zu trainieren. Dir werden in der Business-Fotografie Führungskräfte begegnen, die es nicht gewohnt sind, Anweisungen entgegenzunehmen. Du wirst Führungskräfte kennenlernen, die sich sicher vor der Kamera bewegen, weil sie das nahezu jeden Tag machen. Du wirst jedoch ebenso kamerascheue Menschen treffen, die Du in und durch Posen führen musst und die das ausgesprochen ungern über sich ergehen lassen (müssen).
Wenn Du im Auftrag in Produktionsfirmen unterwegs bist, lernst Du Mitarbeiter kennen, die sich nicht gerne vor der Kamera zeigen. Auch mit diesen Menschen musst Du umgehen können, ihr Vertrauen gewinnen, damit Deine Ergebnisse trotz aller Widerstände optimal sind.
Damit Du Dich auf Deine eigentliche Arbeit konzentrieren kannst, musst Du Dein Arbeitsgerät, sprich Deine Kamera, beherrschen. Ich habe das tatsächlich in vollkommener Dunkelheit trainiert. Licht aus und Kamerarucksack hervorgeholt. Objektive gewechselt, jeden Knopf bedient – solange, bis das sitzt.


Entwickle Deine Bildsprache.


Lerne die Bildbearbeitung und entwickle Deinen eigenen Stil. Zu Beginn kann es hilfreich sein, den Stil anderer zu kopieren. Aber das bist nicht Du. Das ist der oder die andere. Du entwickelst im Laufe der Zeit Deine eigene Bildsprache. Dennoch musst Du in der Lage sein – je nach Auftrag – auch einen anderen Stil zur Anwendung zu bringen. Raum für Kreativität bleibt immer. Aber Auftrag ist Auftrag und nicht jedes Motiv eignet sich für die Close Up Fotografie, auch wenn Du das noch so gerne machen würdest.


Hab stets einen Plan B – für den Fall, dass Plan A nicht funktioniert.


Investiere nicht alle Deine Zeit in den Bereich der Business- und Industriefotografie, denn Du bist nicht der Einzige. Du wirst viele Kolleginnen und Kollegen haben, die im gleichen Genre bereits erfolgreich unterwegs sind. Gerade die Business- und Industriefotografie ist Vertrauenssache. Und wer schon einmal in einem Unternehmen Fuß gefasst hat, wird so schnell nicht ausgetauscht.


Nicht immer wird am Setup alles so funktionieren, wie es geplant war. Mitarbeiter:innen werden krank, Produktionen werden kurzfristig umgestellt, Termine verschoben – alles kann passieren. Sei darauf vorbereitet.


Bedenke, dass Du in diesem Genre die Gesamtverantwortung für ein Projekt trägst.


Das musst Du wollen und vor allem können. Für Chaoten und Freigeister ist in diesem Metier kein Raum. Du bekommst einen Auftrag und musst liefern – oftmals noch am gleichen Tag. Das ist nichts für Leute, die pünktlich Feierabend haben wollen.


Du wirst mit den Anforderungen wachsen, sofern Du bereit dazu bist.


Was wollen Deine künftigen Kunden?


Sie wollen Bilder, wirst Du Dir denken. Ja, stimmt. Vordergründig betrachtet ist das so. Tatsächlich aber verfolgen Kunden ein bestimmtes Ziel.


Sie möchten


  • Kunden überzeugen,


  • Produkte verkaufen,


  • Ihr Image stärken.


  • Manchmal möchten Sie auch sich selbst im bestmöglichen „Licht“ erscheinen lassen.


  • Umso besser du die Anforderungen der Kunden verstehst, desto überzeugender wirst Du Dein Angebot darstellen können.



Kunden wollen vor allem eines – Lösungen. Lösungen für ihr Problem.


Und sie wollen dabei keinerlei Risiko eingehen.

Sie werden sich also für einen Fotografen entscheiden, der sein Handwerk versteht. Jemand der weiß, was er tut. Jemanden, der anpacken kann, innerbetriebliche Abläufe versteht, weiß wie er sich im betrieblichen Alltag zu verhalten hat und für den es keine Probleme gibt, sondern Lösungen. Mit anderen Worten: sie suchen jemandem, dem sie vertrauen können.


Kunden gewinnen


Ein wesentlicher Faktor für Deine Kundenakquise ist ein Netzwerk. Wen kennst Du? Mit wem hast Du bereits erfolgreich zusammengearbeitet? Wer spricht Dir eine Empfehlung aus?


Es gibt einen recht alten Spruch, der da lautet: „Rede mit Hans und nicht mit Hänschen“. Du brauchst den Kontakt zu Führungskräften, zu Entscheidern. Der führt zwar oftmals über die Sekretärin zum Erfolg, jedoch solltest Du Dich darauf nicht verlassen. Viele dieser Entscheider verstehen es hervorragend, sich von der Außenwelt und vor allem unliebsamen Auftragsuchenden abzuschotten. Eine umfangreiche Recherche über ein Unternehmen, von dem Du einen Auftrag möchtest, ist durchaus hilfreich. So findest Du schnell heraus, „wo der Schuh drückt“ und hast gleich einige Lösungen parat, die einen Entscheider beeindrucken werden.


Mache dabei aber niemals Kollegen schlecht. Die Bilder auf einer Homepage als unzureichend zu bezeichnen, ist nicht despektierlich dem Kollegen gegenüber, sondern klingt billig und setzt Dich selbst unter einen enormen Druck. Ich persönlich halte das für eine schlechte Strategie.


Letztendlich brauchst Du nicht hunderte von Kunden. Einige wenige, von denen Du regelmäßig Aufträge erhältst, reichen völlig. Ich persönlich habe drei große Auftraggeber, die mich das ganze Jahr mit Aufträgen versorgen.


Halte auch – wenn möglich – regelmäßigen Kontakt zu Werbeagenturen. Werbeagenturen werden von ihren Kunden für Flyer, eine neue Homepage oder einen Relaunch gebucht. Diese Agenturen sind stets auf der Suche nach guten Fotografen. Wenn Du eine Weile in der Szene unterwegs bist, wirst Du feststellen, dass die Fluktuation relativ hoch ist. Wenn Du bei diesen Agenturen bekannt bist und sie Dir vertrauen, sind Dir regelmäßige Aufträge gewiss. Nur wenige Fotografen bleiben länger bei der Sache.


Als ausgesprochen hilfreich hat sich LinkedIn für die Jobsuche erwiesen. Registriere Dich für die Jobsuche und Du wirst regelmäßig mit Angeboten versorgt, bei denen Du Deine Bewerbung mit Deinem Portfolio hinterlassen kannst.


Eine weitere Möglichkeit ist Deine eigene Homepage. Hierbei wirst Du etwas Zeit in die Suchmaschinenoptimierung investieren müssen. Lasse Dich gegebenenfalls von einem Experten beraten. Ich persönlich bin kein Freund von Google Ad’s, weil mir das noch nie etwas gebracht hat. Ich würde das jedoch nicht grundsätzlich ablehnen wollen. Die Entscheidung triffst Du allein. Im Gegensatz zu anderen, halte ich LinkedIn zur Präsentation Deiner Arbeiten für ungeeignet. Das Skript ist wahrlich archaisch und relativ einfach auszutricksen. Dabei eine ausreichend große Zahl an Followern zu erhalten, ist enorm schwierig. Instagram ist zwischenzeitlich für Reels optimiert und für Fotografen – v.a. in einem begrenzten Genre wie der Business- und Industriefotografie – keine optimale Plattform. Ähnlich verhält es sich mit Facebook. Das kann man alles machen, aber es ist eben sehr zeitintensiv und Du läufst Gefahr, Dein eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren. Selbst Tausende von Followern garantieren keineswegs eine gute Auftragslage. Um eine ansprechende Reichweite Deiner Beiträge aufzubauen bedarf es täglicher Postings und dauert realistisch zwischen 1 und 1,5 Jahren.


Dies sind nur ein paar Gedanken zu dem Thema Akquise. Das lässt sich zweifelsfrei noch weiter ausbauen.


Wähle auf jeden Fall einen für Dich leichten Weg. Einen, den Du auch konsequent verfolgen kannst. Diesen Teil Deines eigenen Marketings kannst Du auch durchaus delegieren. Dafür werden üblicherweise Beträge zwischen 30 und 50 Euro monatlich fällig.


Angebote erstellen

Wenn Du eine telefonische oder eine Anfrage per E-Mail erhältst, ist es ratsam, eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen bereit zu halten, um alle wichtigen Bedingungen abzufragen. Idealerweise rufst Du den potenziellen Kunden an. Am Telefon lässt sich vieles einfacher klären als im Schriftverkehr.


Checkliste


Was ist das Motiv des Kunden?

  • Was soll fotografiert werden?
  • Welche Hintergründe sind erwünscht?
  • Wie viele Personen sollen fotografiert werden?
  • Wie viele Fotos werden benötigt?


Nutzen

  • Welchem Zweck sollen die Fotografien dienen?
  • Welche Ziele möchte der Kunde damit erreichen?
  • Sind Nutzungsrechte erforderlich und wenn ja, welche?


Termine

  • Wann soll das Shooting stattfinden?
  • Bis zu welchem Termin werden die Fotografien benötigt?


Location

  • Wo soll das Shooting stattfinden?
  • Wie organisiert sich die Anfahrt?
  • Gibt es Parkmöglichkeiten vor Ort?
  • Muss gegebenenfalls eine Location angemietet werden?


Briefing

  • Gibt es einen Entwurf einer beteiligten Werbeagentur?
  • Für welchen Einsatz sind die Fotografien geplant?
  • Professionell arbeitende Marketingabteilungen großer Firmen und Werbeagenturen haben
  • für das Briefing des Fotografen einen Style Guide. Darin sind Vorgaben wie die zu verwendenden Farben, Bildsprache, Motive, Formate und zu vermeidende Themen vorgeben.


Format und Freiraum

  • In der heutigen Zeit werden Bilder vor allem für Webseiten gebraucht. Dort ist oft ein Querformat erforderlich.
  • Soll in der Nutzung Text über die Bilder gelegt werden, muss entsprechender Freiraum im Motiv vorhanden sein.
  • Ein häufiger Fehler ist es, dass die Fotos schon bei der Aufnahme zu eng beschnitten werden und für die Layout-Nutzung nicht verwendbar sind.


Mitwirkende

  • Wird ein/e Visagist: in benötigt?
  • Wer wird an dem Shooting beteiligt sein?


Urheberrecht

  • Ist eine Nennung des Fotografen möglich (dies beeinflusst die spätere Kostenrechnung)?


Angebot

  • Welche Zahlungsbedingungen sollen vereinbart werden?
  • Ist eine Anzahlung vorgesehen und wenn ja, in welcher Höhe?
  • Bis zu welchem Zeitpunkt soll das Angebot abgegeben werden?
  • Gibt es Konkurrenzangebote?
  • Bis zu welchem Zeitpunkt wird die Entscheidung getroffen?


Technische Anforderungen

  • Die Fototechnik für Business- und Industriefotografie unterscheidet sich nicht von der in anderen Bereichen der Fotografie.
    Welche Ausrüstung Du letztendlich brauchst, hängt von Deinen Aufträgen ab. Bist Du mehrheitlich im Bereich der Architektur und in großen Hallen unterwegs, benötigst Du auf jeden Fall ein weitwinkeliges Objektiv. 16-23 mm sind sicher eine gute Wahl. Auch eine Drohne – ein Cinewhoop kann hierbei eine gute Wahl sein. Auf Grund seiner Propellerprotektoren eignet er sich gut für Indoorflüge. Ich persönlich nutze dafür die DJI Avatar mit der neuen Goggles 2.


  • Wie bei der Hochzeitsfotografie auch, lassen sich in der Business- und Industriefotografie viele Szenen nicht wiederholen. Das Wichtigste ist also, dass Deine Ausrüstung immer funktioniert. Eine zweite Kamera und Wechselobjektive sind also ebenso Pflicht, wie ein weiterer Kartenslot für eine zweite Speicherkarte zum Backup. Auch eine zweite Drohne oder ein Gimbal sind Pflicht.


  • Der Vorstandsvorsitzende einer großen Aktiengesellschaft hat beispielsweise nur am Mittwoch um 11.00 Uhr maximal 10 Minuten Zeit.


  • Die Verladung eines großen Behälters im Neckarhafen findet nur einmal an einem Tag statt.


  • Die Bilder des Shootings müssen bis zum Abend bei der Agentur sein.


Eine Vollformat- und eine APS-C-Kamera sind ausreichend. Ob Du nun mit 46 MP oder 24 MP unterwegs bist, ist unbedeutend. Bei der 24 MP-Variante muss der Bildausschnitt idealerweise sitzen, weil Du nicht viele Möglichkeiten des Crop hast, weil Du sonst zu viele Bildinformationen verlierst. Eine Mittelformat mit 100 MP benötigst Du nur, wenn sehr viele Bilder auf Wandpostergröße gedruckt werden sollen. Für alle anderen Anwendungen – v.a. für Präsentationen im Internet sind 24 MP vollkommen ausreichend. Hierbei sind nahezu verlustfreie Vergrößerungen bis DIN A3 problemlos möglich.


Folgende Objektive sind besonders wichtig:


  • Ein 35 mm f/1.8 Objektiv für Businessportraits an der Location, bei denen eine Freistellung des Hintergrundes erforderlich ist.


  • Ein 16 - 35 mm Objektiv für die Industriefotografie mit Schwerpunkt Architektur.


  • 24-70mm f/2.8 – 4.5


  • 50 mm f/1.8 oder f/2.0


  • 85 mm f/1.8 oder geringer


Alle Angaben der Brennweite sind auf das Vollformat gerechnet. Bei APS-C bitte durch den Crop-Faktor dividieren.


Ich persönlich nutze für diesen Bereich der Fotografie gerne den Autofokus, weil gerade bei geringer Schärfentiefe die Gefahr von unscharfen Bildern mit manuellem Fokus größer ist. Selten halten die zu fotografierenden Objekte so still, dass ein manuelles Fokussieren problemlos möglich wäre. Selbstverständlich hängt die Wahl des Objektivs jedoch vorrangig vom Auftrag und der persönlichen Vorliebe ab. Wenn das Ergebnis stimmt, ist es letztendlich egal, mit welchem Objektiv das erreicht wurde. Ich persönlich fotografiere mit einer Nikon Z6II und einer Fujifilm X-T4 und erfülle damit jeden Auftrag. Da ich viele Bilder mit Blitz und einer hohen Schärfentiefe fertige, sind die lichtstarken Objektive mit f/1.2 oder f/1.8 zwar vorhanden, jedoch eher Luxus. Sie liegen meistens zu Hause.



Blitzen

Manchen Fotografen läuft bei der Erwähnung des Wortes „Blitz“ ein kalter Schauer über den Rücken. Wusstes Du, dass die Mehrzahl der Fotografen, die Avaiable Light als ihr liebstes Licht angeben, Angst vor dem Blitzen haben? Zu kompliziert, zu aufwendig und was es sonst noch an Ausreden gibt. Dabei ist Blitzen weder Hexerei noch Teufelswerk, sondern eine solide Technik, das Licht zu beherrschen und da, wo keines ist, eins hinzuzaubern.


Die verwendete Blitztechnik muss auf jeden Fall zuverlässig sein. Ersatzakkus und eine ausreichende Anzahl an Batterien sind zwingend erforderlich. Ich persönlich nutze ausschließlich Blitzgeräte und Funkstrecken von Godox.


Transport Deiner Ausrüstung


Je nach Anforderung durch den Auftraggeber kommt schon eine ganze Menge Equipment zusammen. Dieses zu transportieren, wird Dich vor eine Herausforderung stellen. Ich persönlich bin sehr gerne mit einem Rucksack unterwegs. Wenn allerdings noch Beleuchtung, Stative und diverse Panels dazukommen, reicht der Rucksack und zwei Hände nicht mehr aus. Ein Trolley ist hierbei eine gute Wahl. Sind das Fahrzeug und der Kofferraum groß genug, kannst Du natürlich auch einen Transportwagen verwenden. Solange Dir ein Aufzug zur Verfügung steht, ist das eine gute Alternative zum Trolley. Wenn kein Aufzug vorhanden ist, bleibt Dir nur die Möglichkeit, mehrmals zu laufen. Umso besser ist es, je näher Du an der Location parken kannst.


Individuelle Schutzausrüstung


Was Du auf jeden Fall dabeihaben solltest, ist die persönliche Schutzbekleidung (PSA). In den meisten Produktionsunternehmen sind gelbe Warnwesten und Sicherheitsschuhe Pflicht. Wenn Du Dir Deine eigene Ausrüstung zulegst, ersparst Du Dir an der Pforte bzw. beim Werkschutz den langwierigen Ausleihprozess. Arbeitsschuhe und Sicherheitswesten kaufst Du Dir am besten bei Engelbert Strauss. Das kostet nicht viel, ist sehr strapazierfähig und haltbar. Erkundige Dich im Vorfeld, ob Du für das Betreten des Unternehmens eine spezielle Sicherheitsunterweisung benötigst. Ist das der Fall, solltest Du das bereits vor Deinem eigentlichen Auftragstermin absolvieren, um vor dem Shooting nicht in Stress zu geraten, weil die Zeit knapp wird.


Make Up


Nicht immer ist ein/e Visagist:in „Bord“. Sollte das dennoch der Fall sein, erleichtert das die Arbeit erheblich und die Nachbearbeitung der Fotografien fällt deutlich einfacher aus.

Dennoch solltest Du sicherheitshalber immer Zigarettenpapier (das ist hervorragend zum Abtupfen von glänzenden Hautpartien geeignet), Puder und ein Schminkpad dabeihaben.


Pflichten des Kunden


Nicht nur der Fotograf hat Pflichten, sondern auch der Kunde. Damit alles reibungslos abläuft gilt es, diese Pflichten zuvor zu klären.


  • Dazu gehört u.a., dass die Location entsprechend des geplanten Shootings vorbereitet ist.
  • Mitarbeiter:innen müssen im Vorfeld über das geplante Shooting informiert werden und ihre Freigabe für die Bildrechte erteilen.
  • Arbeitssicherheit ist ein wichtiges Thema. Sowohl für den Fotografen, wie für alle Beteiligten gilt: Safety First.
  • Für das gesamte Shooting muss ein Ansprechpartner vorhanden sein. Entweder persönlich vor Ort oder zumindest per Telefon erreichbar sein.
  • Im Vorfeld sollte ein Dresscode festgelegt werden.
  • Das Essen muss klar kommuniziert werden. Es heißt nicht umsonst „ohne Mampf, kein Kampf“. Wer zahlt, wo gibt es Essen, wer sorgt für die Verpflegung?


Das Shooting


  • Kommunikation
  • Damit Missverständnisse nicht auf den Fotografen zurückfallen, gilt es, eine klare und deutliche Kommunikation zu pflegen. Du bist der Profi – niemand anders. Die Entscheidungsbefugniss liegt ausschließlich beim Fotografen. Schließlich erwarten auch Entscheider klare Ansagen!


  • Tethered Shooting
  • Tethered Shooting ist ein Muss. Nur so können Fotos vermieden werden, auf denen Dinge zu sehen sind, die niemand sehen soll. Gerade in großen Industrieunternehmen werden Betriebsgeheimnisse Groß geschrieben. Auch Sicherheitsaspekte der Mitarbeiter:innen bezüglich dem Tragen von Schmuck oder nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechender Kleidung können bei einem Tethered Shooting sofort erkannt und elemiert werden.


So, jetzt bist Du für die ersten Schritte bereit. Bedenke bitte, so wie Du auftrittst, werden sich auch Deine Kunden Dir gegenüber verhalten. Bist Du konsequent, sind es Deine Kunden auch. Bist Du gewissenhaft, ordentlich und korrekt, werden es Deine Kunden auch sein. Und sollten sie es einmal nicht sein, kannst Du es zurecht einfordern.


Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Shootings.


©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

Neunzehn58 Photographie

Fünf Fototipps, die dir helfen können, Langeweile
mit kreativen Ideen zu vertreiben
von Jürgen Pagel 17. November 2024
Fünf Fototipps, die dir helfen können, Langeweile mit kreativen Ideen zu vertreiben.
Mann, der seine Finger zu einem Guckloch formt. Blickwinkel zu einem perfekten Foto.
von Jürgen Pagel 17. November 2024
In der Welt der Fotografie gibt es zahlreiche Ansätze, um Geschichten zu erzählen, Emotionen zu wecken oder einfach die Schönheit der Welt einzufangen. Eine der faszinierendsten und kreativsten Möglichkeiten, dies zu tun, ist die Themenfotografie. Sie ermöglicht es, mit einer klaren Vision und einer präzisen Bildsprache ein kohärentes, oft sogar konzeptuelles Bild zu schaffen, das ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Botschaft transportiert. Doch um ein gelungenes Thema visuell umzusetzen, spielen sowohl technische als auch kreative Aspekte eine entscheidende Rolle.
von Jürgen Pagel 8. November 2024
In der banalen Fotografie geht es nicht um das Ergebnis. Hier ist der Prozess des Fotografierens entscheidend. Oder eher die Fähigkeit, seine Umgebung wahrzunehmen und in einfachen Sachen das Schöne zu finden. Oder ein nur darum, Hässliches zu fotografieren. Ob der Betrachter das auch interessant findet, liegt nicht in der Macht, aber auch nicht in der Absicht des Fotografen. Keineswegs ist es eine Ausrede für schlechte Bilder und es geht nicht darum, schlechte Bilder schön zu reden. Banale Fotografie ist vielmehr eine Schulung für die eigenen Augen und Sinne.
Frau mit Kamera auf Safari
von Jürgen Pagel 4. November 2024
Du kennst das sicher. Jeder Fotograf und jede Fotografin kennt das - ein Tag der Lustlosigkeit. Am Wochenende Zahnschmerzen gehabt, das Knie schmerzt und der Rücken zwickt. Kein Bock zum Fotografieren. Eigentlich nicht weiter schlimm. Aber sich dem Hinzugeben ist mir zuwider. Also den Hund und die Kamera geschnappt und das 100mm f/1.5 von TTArtisan aufgeschraubt (M42 auf Adapter für den X-Mount) - also auf die Kamera, nicht auf den Hund. Das Wetter nicht so toll. Kalt, feucht und diesig, erst gegen Mittag kam die Sonne hervor.
Junge Frau mit einer Kompaktkamera in der Hand.
von Jürgen Pagel 1. November 2024
Wir Fotografen wissen es schon längst: "Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf". Dieser mittlerweile "phrasenhafte" Satz, für den 5 Euro in's sogenannte Phrasenschwein geworfen werden müssen, ist einerseits richtig, andererseits jedoch erläuterungsbedürftig. Fotografieren hat enorm viel mit Sehen zu tun. Sehen lernen und sehen können ist der Schlüssel für spannende, emotionale, dokumentarische, erlebnisbehaftete und technisch gute Fotografien (gleiches gilt übrigens auch für die Videografie). Und zusätzlich zu der gehörigen Portion des Sehens kommt noch eine ordentliche Prise Licht dazu. Dieser Mix ist es, der neben der Bildbearbeitung, die eigentliche Fotografie ausmacht.
Kamera auf einer Landkarte liegend
von Jürgen Pagel 29. Oktober 2024
Einfach nur da sein. Da sein am Ort, auf der Straße, im Wald, auf dem Feld – egal. Wo auch immer. Das ist das wichtigste Rüstzeug für die Fotografie. Da sein. Wer immer nur in den eigenen vier Wänden sitzt, steht oder liegt, hat es komfortabel. Du machst heute das Gleiche wie gestern. Das ist sogar sehr komfortabel. Aber du bist nicht da. Nicht da, wo etwas ist, was sich nicht wiederholen wird, das einmalig ist. Nur jetzt und heute. Morgen ist es vollkommen anders. Es zählt einzig der Moment. Das Hier und Jetzt. Genau in diesem Moment.
Objektivreihe
von Jürgen Pagel 29. Oktober 2024
Der Sweet Spot bezeichnet den optimalen Einstellungswert der Blende beim Fotografieren. Dieser Wert wird auch als "förderliche Blende" oder "mittlere Blende" bezeichnet. Er ermöglicht eine optimale Abbildungsleistung sowie einen optimalen Kontrast.
Augen mit Blick nach schräg oben
von Jürgen Pagel 21. Oktober 2024
Fotografie ist nicht nur das Malen mit Licht, sondern vor allem das Festhalten eines Augenblicks. Eines Moments, der genau jetzt und hier so ist, wie er ist. Eine Sekunde später haben sich die Situation, das Wolkenbild, die Lichtwirkung auf das Motiv, vielleicht sogar das Motiv selbst sich verändert – meist nicht wiederholbar verändert.
von Jürgen Pagel 20. Oktober 2024
Ist es langweilig, immer dasselbe zu fotografieren? Auch hier, wie in vielen anderen Lebenssituationen, antwortet Radio Eriwan*): „Es kommt darauf hin. Im Prinzip ja, aber …“.
von Jürgen Pagel 18. Oktober 2024
Ein gutes Bild fängt Aufmerksamkeit und sticht aus der Masse hervor. Ein gutes Bild vermittelt einen Inhalt, der die Aufmerksamkeit hält. Ein gutes Bild löst Emotionen aus, hat eine ästhetische Qualität und entspricht weitestgehend grafischen Gestaltungsregeln. Ein gutes Foto muss nicht jedem gefallen. Es hat für diejenige Person, die es angefertigt hat, i.d.R. einen besonderen Wert. Allein dadurch wird es bereits zu einem „guten“ Foto. Ganz offensichtlich ist dies bei Urlaubsfotografien und Familienfotos so. Außenstehende sind bei der Betrachtung von Familienfotos oftmals genervt, während die „Fotografen“ selbst regelmäßig in Begeisterung fallen. Das Interesse ist – wie bei allen anderen Bildern auch – ausgesprochen subjektiv. Was dem einen gefällt, muss einem anderen überhaupt nicht gefallen. Das Interesse an den Motiven ist folglich subjektiv.
Weitere Beiträge
Share by: