Entwickle Deine Bildsprache.
Lerne die Bildbearbeitung und entwickle Deinen eigenen Stil. Zu Beginn kann es hilfreich sein, den Stil anderer zu kopieren. Aber das bist nicht Du. Das ist der oder die andere. Du entwickelst im Laufe der Zeit Deine eigene Bildsprache. Dennoch musst Du in der Lage sein – je nach Auftrag – auch einen anderen Stil zur Anwendung zu bringen. Raum für Kreativität bleibt immer. Aber Auftrag ist Auftrag und nicht jedes Motiv eignet sich für die Close Up Fotografie, auch wenn Du das noch so gerne machen würdest.
Hab stets einen Plan B – für den Fall, dass Plan A nicht funktioniert.
Investiere nicht alle Deine Zeit in den Bereich der Business- und Industriefotografie, denn Du bist nicht der Einzige. Du wirst viele Kolleginnen und Kollegen haben, die im gleichen Genre bereits erfolgreich unterwegs sind. Gerade die Business- und Industriefotografie ist Vertrauenssache. Und wer schon einmal in einem Unternehmen Fuß gefasst hat, wird so schnell nicht ausgetauscht.
Nicht immer wird am Setup alles so funktionieren, wie es geplant war. Mitarbeiter:innen werden krank, Produktionen werden kurzfristig umgestellt, Termine verschoben – alles kann passieren. Sei darauf vorbereitet.
Bedenke, dass Du in diesem Genre die Gesamtverantwortung für ein Projekt trägst.
Das musst Du wollen und vor allem können. Für Chaoten und Freigeister ist in diesem Metier kein Raum. Du bekommst einen Auftrag und musst liefern – oftmals noch am gleichen Tag. Das ist nichts für Leute, die pünktlich Feierabend haben wollen.
Du wirst mit den Anforderungen wachsen, sofern Du bereit dazu bist.
Was wollen Deine künftigen Kunden?
Sie wollen Bilder, wirst Du Dir denken. Ja, stimmt. Vordergründig betrachtet ist das so. Tatsächlich aber verfolgen Kunden ein bestimmtes Ziel.
Sie möchten
Kunden wollen vor allem eines – Lösungen. Lösungen für ihr Problem.
Und sie wollen dabei keinerlei Risiko eingehen.
Sie werden sich also für einen Fotografen entscheiden, der sein Handwerk versteht. Jemand der weiß, was er tut. Jemanden, der anpacken kann, innerbetriebliche Abläufe versteht, weiß wie er sich im betrieblichen Alltag zu verhalten hat und für den es keine Probleme gibt, sondern Lösungen. Mit anderen Worten: sie suchen jemandem, dem sie vertrauen können.
Kunden gewinnen
Ein wesentlicher Faktor für Deine Kundenakquise ist ein Netzwerk. Wen kennst Du? Mit wem hast Du bereits erfolgreich zusammengearbeitet? Wer spricht Dir eine Empfehlung aus?
Es gibt einen recht alten Spruch, der da lautet: „Rede mit Hans und nicht mit Hänschen“. Du brauchst den Kontakt zu Führungskräften, zu Entscheidern. Der führt zwar oftmals über die Sekretärin zum Erfolg, jedoch solltest Du Dich darauf nicht verlassen. Viele dieser Entscheider verstehen es hervorragend, sich von der Außenwelt und vor allem unliebsamen Auftragsuchenden abzuschotten. Eine umfangreiche Recherche über ein Unternehmen, von dem Du einen Auftrag möchtest, ist durchaus hilfreich. So findest Du schnell heraus, „wo der Schuh drückt“ und hast gleich einige Lösungen parat, die einen Entscheider beeindrucken werden.
Mache dabei aber niemals Kollegen schlecht. Die Bilder auf einer Homepage als unzureichend zu bezeichnen, ist nicht despektierlich dem Kollegen gegenüber, sondern klingt billig und setzt Dich selbst unter einen enormen Druck. Ich persönlich halte das für eine schlechte Strategie.
Letztendlich brauchst Du nicht hunderte von Kunden. Einige wenige, von denen Du regelmäßig Aufträge erhältst, reichen völlig. Ich persönlich habe drei große Auftraggeber, die mich das ganze Jahr mit Aufträgen versorgen.
Halte auch – wenn möglich – regelmäßigen Kontakt zu Werbeagenturen. Werbeagenturen werden von ihren Kunden für Flyer, eine neue Homepage oder einen Relaunch gebucht. Diese Agenturen sind stets auf der Suche nach guten Fotografen. Wenn Du eine Weile in der Szene unterwegs bist, wirst Du feststellen, dass die Fluktuation relativ hoch ist. Wenn Du bei diesen Agenturen bekannt bist und sie Dir vertrauen, sind Dir regelmäßige Aufträge gewiss. Nur wenige Fotografen bleiben länger bei der Sache.
Als ausgesprochen hilfreich hat sich LinkedIn für die Jobsuche erwiesen. Registriere Dich für die Jobsuche und Du wirst regelmäßig mit Angeboten versorgt, bei denen Du Deine Bewerbung mit Deinem Portfolio hinterlassen kannst.
Eine weitere Möglichkeit ist Deine eigene Homepage. Hierbei wirst Du etwas Zeit in die Suchmaschinenoptimierung investieren müssen. Lasse Dich gegebenenfalls von einem Experten beraten. Ich persönlich bin kein Freund von Google Ad’s, weil mir das noch nie etwas gebracht hat. Ich würde das jedoch nicht grundsätzlich ablehnen wollen. Die Entscheidung triffst Du allein. Im Gegensatz zu anderen, halte ich LinkedIn zur Präsentation Deiner Arbeiten für ungeeignet. Das Skript ist wahrlich archaisch und relativ einfach auszutricksen. Dabei eine ausreichend große Zahl an Followern zu erhalten, ist enorm schwierig. Instagram ist zwischenzeitlich für Reels optimiert und für Fotografen – v.a. in einem begrenzten Genre wie der Business- und Industriefotografie – keine optimale Plattform. Ähnlich verhält es sich mit Facebook. Das kann man alles machen, aber es ist eben sehr zeitintensiv und Du läufst Gefahr, Dein eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren. Selbst Tausende von Followern garantieren keineswegs eine gute Auftragslage. Um eine ansprechende Reichweite Deiner Beiträge aufzubauen bedarf es täglicher Postings und dauert realistisch zwischen 1 und 1,5 Jahren.
Dies sind nur ein paar Gedanken zu dem Thema Akquise. Das lässt sich zweifelsfrei noch weiter ausbauen.
Wähle auf jeden Fall einen für Dich leichten Weg. Einen, den Du auch konsequent verfolgen kannst. Diesen Teil Deines eigenen Marketings kannst Du auch durchaus delegieren. Dafür werden üblicherweise Beträge zwischen 30 und 50 Euro monatlich fällig.
Angebote erstellen
Wenn Du eine telefonische oder eine Anfrage per E-Mail erhältst, ist es ratsam, eine Checkliste mit den wichtigsten Fragen bereit zu halten, um alle wichtigen Bedingungen abzufragen. Idealerweise rufst Du den potenziellen Kunden an. Am Telefon lässt sich vieles einfacher klären als im Schriftverkehr.
Checkliste
Was ist das Motiv des Kunden?
Nutzen
Termine
Location
Briefing
Format und Freiraum
Mitwirkende
Urheberrecht
Angebot
Technische Anforderungen
Eine Vollformat- und eine APS-C-Kamera sind ausreichend. Ob Du nun mit 46 MP oder 24 MP unterwegs bist, ist unbedeutend. Bei der 24 MP-Variante muss der Bildausschnitt idealerweise sitzen, weil Du nicht viele Möglichkeiten des Crop hast, weil Du sonst zu viele Bildinformationen verlierst. Eine Mittelformat mit 100 MP benötigst Du nur, wenn sehr viele Bilder auf Wandpostergröße gedruckt werden sollen. Für alle anderen Anwendungen – v.a. für Präsentationen im Internet sind 24 MP vollkommen ausreichend. Hierbei sind nahezu verlustfreie Vergrößerungen bis DIN A3 problemlos möglich.
Folgende Objektive sind besonders wichtig:
Alle Angaben der Brennweite sind auf das Vollformat gerechnet. Bei APS-C bitte durch den Crop-Faktor dividieren.
Ich persönlich nutze für diesen Bereich der Fotografie gerne den Autofokus, weil gerade bei geringer Schärfentiefe die Gefahr von unscharfen Bildern mit manuellem Fokus größer ist. Selten halten die zu fotografierenden Objekte so still, dass ein manuelles Fokussieren problemlos möglich wäre. Selbstverständlich hängt die Wahl des Objektivs jedoch vorrangig vom Auftrag und der persönlichen Vorliebe ab. Wenn das Ergebnis stimmt, ist es letztendlich egal, mit welchem Objektiv das erreicht wurde. Ich persönlich fotografiere mit einer Nikon Z6II und einer Fujifilm X-T4 und erfülle damit jeden Auftrag. Da ich viele Bilder mit Blitz und einer hohen Schärfentiefe fertige, sind die lichtstarken Objektive mit f/1.2 oder f/1.8 zwar vorhanden, jedoch eher Luxus. Sie liegen meistens zu Hause.
Blitzen
Manchen Fotografen läuft bei der Erwähnung des Wortes „Blitz“ ein kalter Schauer über den Rücken. Wusstes Du, dass die Mehrzahl der Fotografen, die Avaiable Light als ihr liebstes Licht angeben, Angst vor dem Blitzen haben? Zu kompliziert, zu aufwendig und was es sonst noch an Ausreden gibt. Dabei ist Blitzen weder Hexerei noch Teufelswerk, sondern eine solide Technik, das Licht zu beherrschen und da, wo keines ist, eins hinzuzaubern.
Die verwendete Blitztechnik muss auf jeden Fall zuverlässig sein. Ersatzakkus und eine ausreichende Anzahl an Batterien sind zwingend erforderlich. Ich persönlich nutze ausschließlich Blitzgeräte und Funkstrecken von Godox.
Transport Deiner Ausrüstung
Je nach Anforderung durch den Auftraggeber kommt schon eine ganze Menge Equipment zusammen. Dieses zu transportieren, wird Dich vor eine Herausforderung stellen. Ich persönlich bin sehr gerne mit einem Rucksack unterwegs. Wenn allerdings noch Beleuchtung, Stative und diverse Panels dazukommen, reicht der Rucksack und zwei Hände nicht mehr aus. Ein Trolley ist hierbei eine gute Wahl. Sind das Fahrzeug und der Kofferraum groß genug, kannst Du natürlich auch einen Transportwagen verwenden. Solange Dir ein Aufzug zur Verfügung steht, ist das eine gute Alternative zum Trolley. Wenn kein Aufzug vorhanden ist, bleibt Dir nur die Möglichkeit, mehrmals zu laufen. Umso besser ist es, je näher Du an der Location parken kannst.
Individuelle Schutzausrüstung
Was Du auf jeden Fall dabeihaben solltest, ist die persönliche Schutzbekleidung (PSA). In den meisten Produktionsunternehmen sind gelbe Warnwesten und Sicherheitsschuhe Pflicht. Wenn Du Dir Deine eigene Ausrüstung zulegst, ersparst Du Dir an der Pforte bzw. beim Werkschutz den langwierigen Ausleihprozess. Arbeitsschuhe und Sicherheitswesten kaufst Du Dir am besten bei Engelbert Strauss. Das kostet nicht viel, ist sehr strapazierfähig und haltbar. Erkundige Dich im Vorfeld, ob Du für das Betreten des Unternehmens eine spezielle Sicherheitsunterweisung benötigst. Ist das der Fall, solltest Du das bereits vor Deinem eigentlichen Auftragstermin absolvieren, um vor dem Shooting nicht in Stress zu geraten, weil die Zeit knapp wird.
Make Up
Nicht immer ist ein/e Visagist:in „Bord“. Sollte das dennoch der Fall sein, erleichtert das die Arbeit erheblich und die Nachbearbeitung der Fotografien fällt deutlich einfacher aus.
Dennoch solltest Du sicherheitshalber immer Zigarettenpapier (das ist hervorragend zum Abtupfen von glänzenden Hautpartien geeignet), Puder und ein Schminkpad dabeihaben.
Pflichten des Kunden
Nicht nur der Fotograf hat Pflichten, sondern auch der Kunde. Damit alles reibungslos abläuft gilt es, diese Pflichten zuvor zu klären.
Das Shooting
So, jetzt bist Du für die ersten Schritte bereit. Bedenke bitte, so wie Du auftrittst, werden sich auch Deine Kunden Dir gegenüber verhalten. Bist Du konsequent, sind es Deine Kunden auch. Bist Du gewissenhaft, ordentlich und korrekt, werden es Deine Kunden auch sein. Und sollten sie es einmal nicht sein, kannst Du es zurecht einfordern.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Shootings.
©2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design
jürgen pagel | +49 (0)172 7195565 | info@neunzehn58.com
Als Fotograf unterstütze ich Sie bei Ihrem Personal Branding. Ziel ist es, Ihre Marke und Ihre Persönlichkeit zu präsentieren. Die Fotos vermitteln die Identität und die Werte Ihres Unternehmens bzw. Ihrer Persönlichkeit und unterstreichen Ihre Professionalität und Authentizität.
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Ich unterstütze Sie dabei, Momente und Stimmungen zu erfassen, bei Events im Mittelpunkt zu stehen, ohne gesehen zu werden, und mich unauffällig in Arbeitsabläufe zu integrieren, um Produktions- oder Verwaltungsprozesse gezielt zu erfassen. Gerne dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken.
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